Täglicher Nachrichtenüberblick

Hamáček verteidigt Chefsessel bei den Sozialdemokraten

Amtsinhaber und Vizepremier Jan Hamáček ist auch weiterhin Chef der tschechischen Sozialdemokraten. Der Innenminister war dabei eintiger Kandidat bei der Wahl auf dem Parteitag in Hradec Králové / Königgrätz am Freitag. Insgesamt konnte er 433 der 504 Delegierten auf seine Seite ziehen. Als Parteivize wurde Roman Onderka bestätigt, außerdem wurden Außenminister Tomáš Petříček und Sozialministerin Jana Maláčová in den Vorstand gewählt. Er habe sein Versprechen gehalten und die Sozialdemokraten wieder auf sichere Füße gestellt, so Hamáček.

Weitere Themen beim Parteitag der Sozialdemokraten Vorschläge zu Satzungsänderungen, die Bewertung der Zusammenarbeit mit der Partei Ano im Regierungskabinett und die Vorbereitung auf die Europawahl. Für den Urnengang im Mai kann die Partei zudem auf die Unterstützung von Staatspräsident Milos Zeman rechnen. Bereits entschieden haben die Delegierten beispielsweise das Ende einer Frauenquote für Kandidatenlisten bei Wahlen.

Chinesische Christin bekommt Recht in Asylverfahren

Im Streit um politisches Asyl für chinesische Christen hat eine der Antragstellerin vor Gericht einen Erfolg errungen. Laut einem Gericht in Pardubice / Pardubitz hatten die Behörden den individuellen Leidensweg der Frau zu wenig berücksichtigt. Das Urteil wurde zum Wochenende bekanntgegeben. Die zuständigen Ämter hatten zuvor keine Verfolgung der Asylsuchenden wegen ihres Glaubens feststellen wollen. Nun muss das Asylverfahren neu aufgerollt werden.

Rund 80 chinesische Christen sind im Jahr 2016 nach Tschechien geflüchtet und haben hier einen Asylantrag gestellt. Bis Anfang des Jahres lehnte das Innenministerium die meisten der Anträge ab. Die Anwälte der chinesischen Flüchtlinge glauben aber, dass nicht jedes Gesuch einzeln geprüft wurde. Laut Menschenrechtlern drangsaliert das Regime in Peking die Christen im eigenen Land.

International gesuchter Mörder in Prag gefasst

Einer Spezialeinheit der tschechischen Polizei ist am Samstag die Verhaftung eines international gesuchten Mehrfachmörders gelungen. Man habe den Mann trotz Verkleidung ausfindig gemacht und verhaftet, so die Polizei in einer Stellungnahme. Der Einsatz sei ohne Komplikationen abgelaufen.

Laut der Polizei handelt es sich bei dem Mann nicht um einen tschechischen Staatsbürger, die Nationalität des Verhafteten wurde jedoch nicht bekanntgegeben. Der 38-Jährige wurde von Ungarn und den Niederlanden per europäischen Haftbefehl gesucht, Serbien hatte gegen ihn eine internationale Fahndung ausgeschrieben. Dem Verdächtigen werden mindestens drei Morde zur Last gelegt.

Eurostat: Einkommensunterschiede in Tschechien besonders gering

In Tschechien verdient die höchste Einkommensgruppe im Schnitt 3,4-Mal so viel wie die niedrigste Einkommensgruppe. Dies geht aus einer Aufstellung von Eurostat hervor, die am Samstag öffentlich wurde. Laut den Statistikern ist die der niedrigste Einkommensunterschied innerhalb der EU, wobei der Durchschnitt etwa beim fünffachen des tschechischen Wertes liegt.

Außerdem ist das Armutsrisiko in Tschechien laut Eurostat besonders gering. Demnach sind hierzulande 12 Prozent der Menschen von Armut und sozialer Not bedroht, im EU-Schnitt sind es ganze 22 Prozent.

Verteidigungsministerium startet Verhandlungen für neue Kampffahrzeuge

Das Verteidigungsministerium hat die Verhandlungen für 200 neue Kettenfahrzeuge aufgenommen. Darüber berichtete die Presseagentur ČTK am Freitag. Man habe bereits Einladungen für eine Teilnahme an der Ausschreibung für den Auftrag verschickt, heißt es aus dem Ressort. Unter anderem sind die Firmen BAE Systems, General Dynamics European Land Systems (GDELS), PSM und Rheinmetall Landsysteme für die Bestellung im Wert von rund 50 Milliarden Kronen (zwei Milliarden Euro) im Gespräch.

Die tschechische Armee investiert derzeit massiv in neue Waffensysteme. Neben den Kettenfahrzeugen gehören neue Transport- und Kampfhubschrauber zu den größten angestrebten Posten. Damit will sich die Armee von sowjetischer Technik verabschieden.

Prager Feuerwehr bei internationaler Ehrung auf Platz zwei

Das Feuerwehrkorps der tschechischen Hauptstadt hat beim prestigeträchtigen Magirus-Award den zweiten Platz belegt. Vergeben wurde die Auszeichnung am Freitag in Ulm. Die Jury begründete die Ehrung der Prager Feuerwehrleute mit deren großartigem Einsatz beim Hotelbrand in der Straße Náplavní am Moldauufer.

Den ersten Platz belegte in diesem Jahr eine Löschmannschaft aus der brasilianischen Metropole São Paulo. Der Conrad Dietrich Magirus Award wird seit 2012 vergeben und gilt als Oscar der Feuerwehren.

Das Wetter am Sonntag, den 3. März

Am Sonntag ist es teils stark bewölkt in Tschechien, nur im Süden des Landes kommt vereinzelt die Sonne zum Vorschein. Im Norden und der Landesmitte ist mit Regen zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 8 bis 12 Grad Celsius.