Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechien will mit Deutschland über Rekrutierung von Soldaten verhandeln

Die Absicht Deutschlands, Soldaten für die Bundeswehr aus anderen EU-Ländern zu rekrutieren, hat auch Tschechien hellhörig werden lassen. Das Verteidigungsministerium in Prag will sich diese Pläne vom Nachbarland erklären lassen, sagte Ressortchef Lubomír Metnar (parteilos) der Nachrichtenagentur ČTK. Der ehemalige Generalstabschef der Tschechischen Armee und Ex-Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, Petr Pavel, äußerte via Twitter, dass diese Pläne eine personelle Gefahr für die eigene Armee sein könnten.

Für 2019 bereite man bilaterale Verhandlungen vor, bei denen sich sein Ressort auch sehr konkret mit diesem Vorhaben der deutschen Seite auseinandersetzen werde, kündigte Metnar an. Laut dem „Hamburger Abendblatt“ habe das Bundesverteidigungsministerium bereits seine Partner aus den EU-Staaten zur Rekrutierung von Soldaten angesprochen. Vier Länder einschließlich Tschechien seien bereit, über diese Sache zu diskutieren, schreibt das Blatt.

Tschechische Außenpolitik sieht 2019 Brexit und Visegrád-Vorsitz entgegen

Die tschechische Außenpolitik muss sich im kommenden Jahr mit dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union befassen. Und das in einer Situation, in der drei Monate vor dem Austrittstermin noch nicht klar ist, unter welchen Bedingungen dies geschehen wird. Ein wichtiges Thema wird auch die weitere Zusammenarbeit der Visegrád-Gruppe sein, in der Tschechien zu Jahresmitte den Vorsitz übernimmt. Zudem öffnet Tschechien im nächsten Jahr zwei neue diplomatische Vertretungen.

Im Zusammenhang mit dem Brexit hat das Außenministerium auf seinen Internetseiten eine eigene Rubrik geschaffen. Dort finden Bürger wie Unternehmer Antworten auf die am meisten gestellten Fragen zum Brexit. In Manchester wird darüber hinaus ein neues Generalkonsulat entstehen. Eine neue Botschaft wird Tschechien auch in Mali eröffnen. In der Hauptstadt Bamako soll sie die Anstrengungen zur Stabilisierung und Gewährleistung von Sicherheit in dem Land unterstützen. Dazu tragen bereits tschechische Soldaten bei, die an den dortigen Missionen der EU und der Uno beteiligt sind.

Für Hinterbliebene der Bergmannsopfer spendeten auch Ausländer

Auf die beiden Spendenkonten für die Hinterbliebenen der 13 Todesopfer des Grubenunglücks in der Zeche ČSM Stonava bei Karviná / Karwin sind bis zum Freitag bereits über fünf Millionen Kronen (195.000 Euro) eingegangen. Einige der Spender kommen aus dem Ausland, sagte die Direktorin der OKD-Stiftung, Karolína Preisingerová, der Nachrichtenagentur ČTK. Ihren Worten zufolge lasse sich jedoch nicht ergründen, woher dieser Spender seien.

Auf das Konto des Kohleförderers OKD wurden von mehr als 1000 Spendern bislang über 1,4 Millionen Kronen (55.000 Euro) eingezahlt. Die Beträge bewegten sich zwischen 200 und 5000 Kronen, doch es gab auch einige, die über 10.000 Kronen lagen, sagte Preisingerová. Das Spendengeld werde auf die Familien der verunglückten Bergleute aufgeteilt, so die Direktorin.

Das andere Konto wird vom Verein Svatá Barbora (Heilige Barbara) verwaltet. Auf ihm wurden bis zum Freitag rund 3,6 Millionen Kronen (140.000 Euro) registriert. Das Geld erhalten zu gleichen Teilen die Bergmannskinder, die aufgrund des Unglücks zu Waisen wurden. Die Heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Bergleute.

Aus Babyklappen in Tschechien wurden bislang 180 Säuglinge entnommen

Seit Einführung der Babyklappen in Tschechien im Juni 2005 konnten bereits 180 Säuglinge gerettet werden. Allein in diesem Jahr wurden zwölf Mädchen und sechs Jungen in einer solchen Klappe gefunden. Der vorerst letzte „Zuwachs“ war am Donnerstag ein Junge, der in der Babyklappe im sechsten Prager Stadtbezirk abgelegt wurde. Er erhielt den Namen Filip. Das geht aus der Statistik des Vereins Babybox pro odložené děti – Statim hervor, der die Babyklappen in Tschechien installiert. Hierzulande gibt es mittlerweile 76 davon, und die älteren Typen werden bereits durch modernere ersetzt.

Die erste Klappe wurde 2005 an der Geburtsklinik im Prager Stadtteil Hloubětín eingerichtet. Das erste Baby in einer Klappe wurde im Februar 2006 gefunden. Es war ein Mädchen, das den Namen Soňa erhielt.

Eishockey – U20-WM: Tschechien unterliegt Russland mit 1:2

Die tschechische Eishockey-Nachwuchsauswahl hat bei der U20-WM in Vancouver ihr zweites Gruppenspiel verloren. Am Freitag unterlag sie der russischen Mannschaft mit 1.2. Die Tschechen kassierten beide Gegentore bei eigener Überzahl, was Trainer Václav Varada sehr missfiel. In der Gruppe A liegt Tschechien mit zwei Punkten vorerst auf dem dritten Platz.

In ihrem nächsten Gruppenspiel treffen die Tschechen am Samstagabend (Ortszeit) auf Gastgeber Kanada, der zu den WM-Favoriten zählt.

Skilanglauf: Tschechische Athleten punkten zum Auftakt der Tour de Ski

Zum Auftakt der 13. Tour de Ski haben sich drei tschechische Skilangläuferinnen und -läufer in den Top 30 und damit in den Punkterängen platziert. Im Sprint der Männer landete Jan Pechoušek am Samstag in Toblach auf dem 25. Platz, im Sprint der Frauen belegten Tereza Beranová und Kateřina Janatová die Plätze 26 und 29. Für die tschechischen Damen waren es die ersten Punktgewinne in der laufenden Weltcup-Saison.

Die Konkurrenzen auf der 1300 Meter langen Strecke in Italien wurden von zwei Favoriten gewonnen: bei den Männern siegte der Norweger Hösflot Klaebo, bei den Frauen die Schwedin Stina Nilsson.

Das Wetter am Sonntag: wolkig mit Regen und Schnee, bis 7 Grad

Am Sonntag ist es in Tschechien überwiegend wolkig bis stark bewölkt. Örtlich Regen oder Schneeregen, der in Höhen über 500 Meter in Schneefall übergeht. Im Tagesverlauf kommen von Westen her allmählich Schauer auf, in den Gebirgen wird es dann kräftig schneien. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 3 bis 7 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden sich die Höchstwerte um den Gefrierpunkt bewegen. Es weht ein frischer Wind aus Nordwest bis West. In den Bergen kann es auch sehr stürmisch werden mit Windspitzen von bis zu 25 Meter pro Sekunde.