Täglicher Nachrichtenüberblick
Zeman offen für Aufstockung der Afghanistan-Mission
Sollte dies für den Kampf gegen Terror sinnvoll sein, so sei er für eine Aufstockung der Afghanistan-Mission der tschechischen Armee. Dies sagte Staatspräsident und Oberbefehlshaber der Streitkräfte Miloš Zeman bei einem Treffen des Generalstabs am Dienstag. Die Armeeleitung berät derzeit in Prag ihre Prioritäten für das kommende Jahr. Ein Rückzug aus Afghanistan wäre ein falsches Signal, so Zeman. Laut dem Präsidenten ist die afghanische Armee kampfunfähig und deren Ausbildung ein langwieriger Prozess.
Der Einsatz in Afghanistan ist in Tschechien stark umstritten. Allein in diesem Jahr sind vier tschechische Soldaten am Hindukusch bei Attentaten ums Leben gekommen. Insgesamt waren es bereits 14.
Flüchtlingskrise: Tschechien schickt Türkei weitere Finanzhilfen
Tschechien will die Türkei in der Flüchtlingskrise mit weiteren 300 Millionen Kronen (11,5 Millionen Kronen) unterstützen. Dies beschloss das Kabinett von Premier Andrej Babis bei seiner Sitzung am Dienstag. Die Summe soll in den Jahren 2019 bis 2023 ausgezahlt werden und für die Versorgung von Schutzsuchenden aus dem Nahen Osten aufgewendet werden.
Insgesamt soll Ankara in diesem Zeitraum von der Europäischen Union drei Milliarden Euro bekommen. Tschechien lehnt die Aufnahme von Flüchtlingen langfristig ab. Das Land will stattdessen finanziell und mit Polizeikräften in der Flüchtlingskrise helfen.
Polizei verspricht weitere Ermittlungen zu Krim-Aufenthalt von Babiš-Sohn
Man sei auch weiterhin dran an der angeblichen Entführung des ältesten Sohnes von Premier Andrej Babiš auf die Krim. Dies bestätigte der stellvertretende Polizeichef Martin Vondrášek nach einem Treffen mit Innenminister Jan Hamáček am Dienstag. Bisher reagiere Andrej Babiš junior aber nicht auf Anfragen der tschechischen Polizei, so Vondrášek. Ressortchef Hamáček betonte weiterhin, dass man sich um Kontakt mit den Schweizer Behörden bemühe. Babiš ist Schweizer Staatsbürger und wohnt bei seiner Mutter in Genf.
Der mutmaßlich psychisch kranke Andrej Babiš junior kam in den vergangenen Wochen durch ein Interview mit dem Fernsehsender Seznam Zprávy in den Fokus der Medien. Der Premierssohn äußerte sich darin zur Betrugscausa „Storchennest“ und seine angebliche Entführung auf die Krim.
Mindestlohn steigt auf 513 Euro
Der Mindestlohn in Tschechien steigt ab Januar um 1150 Kronen (44,20 Euro) auf 13.350 Kronen (513 Euro). Das hat die Regierung auf ihrer Sitzung am Dienstag beschlossen, wie die Ministerin für Arbeit und Soziales Jana Maláčová mitteilte.
Die Arbeitsministerin will erzielen, dass der Mindestlohn bis 2021, wenn die Amtszeit der Regierung endet, auf knapp 16.000 Kronen (615 Euro) aufgestockt wird.
Tschechische Bahn plant Preiserhöhungen
Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember will die Tschechische Bahn mehr Geld von ihren Passagieren verlangen. Dies teilte das Staatsunternehmen am Dienstag mit. Im Schnitt beträgt die Preiserhöhung 2,5 Prozent, pro 100 Kilometer wären das rund 4 Kronen (15 Euro-Cent). Gleichzeitig will die Bahn aber bestehende Rabatt-Aktionen ausweiten.
Gleichzeitig erwarten die Fahrgäste ab kommenden Monat weitere Änderungen im Betrieb. So will die Bahn beispielsweise Pflichtreservierungen auf der Strecke Prag–Ostrava einführen.
Tschechien und Prag beliebt bei Expats
Tschechien und die Hauptstadt Prag sind weiterhin beliebt bei Ausländern. Beim jährlichen Expat Insider Ranking des Expat-Netzwerks InternNations landete Tschechien unter den Staaten auf Platz zehn, Prag belegte unter den beliebtesten Städten den achten Rang. Das liegt laut der Studie vor allem am guten Verkehrsnetzwerk und der Familienfreundlichkeit des Landes.
Die Top Positionen belegten Bahrain und Taipeh. Auf den hinteren Plätzen landeten Kuwait und Riad.
Das Wetter am Mittwoch, 21. November
Am Mittwoch bleibt es winterlich in Tschechien. In weiten Teilen des Landes ist mit Schnee und Schneeregen zu rechnen. Nur im äußersten Südwesten bleibt es weitgehend trocken. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 1 bis 4 Grad Celsius.