Täglicher Nachrichtenüberblick

Glocken ertönten zum Gedenken an Opfer des Ersten Weltkriegs

Zum Andenken an die im ersten Weltkrieg gefallenen zehn Millionen Soldaten und die ähnlich hohe Zahl an zivilen Opfern haben in ganz Tschechien am Sonntag um 13.30 Uhr die Glocken geläutet. Die Sirenen, von denen Premier Andrej Babiš (Ano-Partei) noch am Mittwoch gesprochen hatte, wurden dagegen nicht eingeschaltet. Die Feuerwehren hätten dazu keine Anweisung vom Regierungsamt erhalten, sagte eine Sprecherin.

Mit dem Läuten der Glocken des Prager Veitsdoms wollte man auch an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Glöckner erinnern sowie an die rund 10.000 Glocken, die zu Kriegszwecken beschlagnahmt und eingeschmolzen wurden, gab der erste Glöckner des Doms, Tomáš Stařecký, in einem Pressebericht bekannt. Die Sirenen hingegen kommen weiterhin nur zu außerordentlichen Anlässen zum Einsatz. Neben dem regelmäßigen Probealarm, der stets am ersten Mittwoch eines Monats durchgeführt wird, war dies zuletzt im August der Fall. Vor drei Monaten heulten die Sirenen zum Gedenken an drei in Afghanistan gefallene tschechische Soldaten.

Zum Tag des Kriegsendes vor 100 Jahren und des Tags der Kriegsveteranen haben Menschen in ganz Tschechien am Sonntag der Opfer gedacht. An der Nationalen Gedenkstätte auf dem Prager Vítkov-Hügel fand ein staatlicher Pietätsakt statt, an dem auch Verteidigungsminister Lubomír Metnar (parteilos) teilnahm. Das Andenken an die Kriegsveteranen wurde ebenso in Brno / Brünn geehrt. An die Opfer des Krieges haben die Tschechen zudem bei Gottesdiensten und auf öffentlichen Kundgebungen erinnert.

Premier Babiš überreicht Macron Gemälde mit Motiv des Babylon-Turms

Premier Andrej Babiš (Ano-Partei) hat sich am Samstag in Paris mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron getroffen. Dabei hat er seinem Gastgeber das Gemälde „Visionäre und Brandstifter“ des tschechischen Malers Zdeněk Janda als persönliches Geschenk überreicht. Bei seinem jüngsten Besuch in Prag, anlässlich der Feiern zum 100. Jahrestag der Gründung der Tschechoslowakei, hatte sich Macron unter anderem als großer Kunstkenner gezeigt. Das Gemälde zum Thema „Der brennende Babylon-Turm“ sei voller Symbole in Bezug auf die Konferenz, an der er in Paris teilnehmen werde, erklärte Babiš.

Der tschechische Regierungschef nimmt in Frankreich jedoch in erster Linie an den Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs teil. Am Montag besucht er zudem das Kunstzentrum Pompidou. Die Nationalgalerie in Prag habe großes Interesse daran, die Zusammenarbeit mit diesem Zentrum fortzusetzen, sagte Babiš.

Babiš: Kundera sollte tschechische Staatsbürgerschaft zurückerhalten

Im Rahmen ihres Aufenthalts in Paris haben sich Premier Andrej Babiš (Ano-Partei) und seine Gattin Monika am Samstag mit dem Schriftsteller Milan Kundera und dessen Frau Věra getroffen. Während der dreistündigen Begegnung in Kunderas Haus und bei einem Restaurant-Besuch hat der Regierungschef dem Literaten unterbreitet, er werde sich dafür einsetzen, dass Kundera seine tschechische Staatsbürgerschaft zurückerhalte. Kundera war sie Ende der 1970er Jahre durch das damals regierende kommunistische Regime aberkannt worden.

Es sei ein hervorragendes Treffen gewesen, von dem man begeistert war. Er halte Kundera für den berühmtesten tschechischen Schriftsteller, der es verdiene, seine Staatsbürgerschaft zurückzuerhalten, sagte Babiš.

Journalist und Chartist Petránek im Alter von 86 Jahren verstorben

Im Alter von 86 Jahren ist am Samstagabend der Journalist und Publizist Jan Petránek gestorben. Petránek war langjähriger Redakteur des Tschechoslowakischen Rundfunks und im August 1968 einer derjenigen gewesen, die aus dem Rundfunkgebäude sendeten, obwohl es durch sowjetische Soldaten beschossen wurde. Nach 1968 wurde er vom Rundfunk entlassen und unterschrieb die Charta 77. Im Jahr 2015 wurde Petránek vom tschechischen Präsidenten mit der vaterländischen Verdienstmedaille ausgezeichnet.

Petránek wurde am 28. Dezember 1931 in Prag geboren. Im Rundfunk begann er im Jahr 1951, er arbeitete als Auslandskorrespondent und Fachmann für Astronautik. In den 1960er Jahren war er unter anderem Berichterstatter aus der Sowjetunion und Indien.

Tennis: Tschechiens Damen gewinnen Fed Cup zum elften Mal

Die tschechischen Tennisspielerinnen haben zum sechsten Mal binnen acht Jahren und zum insgesamt elften Male den Fed Cup gewonnen. Im diesjährigen Finalduell mit den USA schafften die Tschechinnen schon nach drei Einzelspielen den erneuten Triumph. Am Sonntag holte Kateřina Siniaková in der Prager O2-Arena den dritten und entscheidenden Punkt. Die 22-jährige bezwang nach einem packenden und nervenaufreibenden Match Sofia Kenin in drei Sätzen mit 7:5, 5:7 und 7:5. Die Partie dauerte fast vier Stunden.

Tschechien hat seinen elften Cupgewinn im Finale ohne seine drei Top-Spielerinnen geholt. Petra Kvitová fiel wegen einer Erkältung aus, Karolína Plíšková infolge einer Verletzung und Lucie Šafářová beendet in Kürze ihre Karriere. Mehr Pokalgewinne als Tschechien haben nur die Amerikanerinnen, die bisher 18 Mal triumphierten.

Eishockey: Tschechien gewinnt beim Karjala Cup gegen Russland

In ihrem dritten und abschließenden Spiel beim Karjala Cup landete die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft ihren ersten Sieg. Gegen das als Turniersieger bereits feststehende Team von Russland gewannen die Schützlinge von Trainer Miloš Říha am Sonntag in Helsinki mit 5:2. Als dreifacher Torschütze zeichnete sich Angreifer Dominik Kubalík aus, der ansonsten in der Schweizer National League für den HC Ambri-Piotta spielt. Mit nur drei Punkten bleibt Tschechien dennoch Vierter und Letzter des Turniers, weil die Mannschaft den direkten Vergleich mit Schweden und Finnland verloren hat. Beide skandinavischen Teams treten zum Turnierabschluss gegeneinander an und machen die Plätze zwei und drei unter sich aus.

Das Wetter am Montag: bedeckt mit Nebel, Aufheiterungen, bis 15 Grad

Am Montag ist es in Tschechien überwiegend bedeckt, zu Tagesbeginn ist es örtlich auch neblig. Im weiteren Tagesverlauf kommt es in Böhmen sowie in den Gebirgen immer wieder zu Aufheiterungen, teilweise wird es auch wolkenlos. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 8 bis 12 Grad, in sonnigen Gebieten steigen sie auch auf 15 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden Höchstwerte um die 10 Grad, im Böhmerwald um 15 Grad Celsius erreicht. Es weht ein mäßiger Wind aus Südost, in der Westhälfte des Landes ist es nur ein schwacher Wind.