Täglicher Nachrichtenüberblick

Schweinepest: Tschechien sieht von schärferen Kontrollen ab

Tschechien wird importiertes Schweinefleisch nun doch nicht schärfer kontrollieren. Dies geht aus einer Stellungnahme des Landwirtschaftsministeriums vom Dienstag hervor. Ursprünglich plante das Ressort wegen weiterer Fälle der afrikanischen Schweinepest eine Prüfpflicht vor allem für Fleisch aus Belgien und Polen. Die Europäische Union hatte dies jedoch kritisiert.

Derzeit sind in erster Linie Belgien und Polen von der afrikanischen Schweinepest betroffen, wobei aus diesen Ländern das meiste Schweinefleisch nach Tschechien eingeführt wird. Auch Betriebe in Tschechien waren im vergangenen Jahr massiv von der afrikanischen Schweinepest betroffen. Den Behörden gelang aber eine schnelle Eindämmung der Seuche.

Babiš und Petříček wollen Ende Poches in Außenministerium

Der ehemalige Außenministerkandidat Miroslav Poche soll seinen Beraterposten im Außenministerium räumen. Darauf einigten sich Premier Andrej Babiš und der designierte Außenminister Tomáš Petříček nach Gesprächen am Dienstag. Das Amt Poches im Ressort sei nur vorübergehend gewesen, so Petříček.

Die Sozialdemokraten nominierten ursprünglich den Europaabgeordneten Miroslav Poche für den Außenministerposten. Staatspräsident Miloš Zeman lehnte ihn jedoch wegen seiner angeblich migrationsfreundlichen Haltung ab. Poche übernahm deshalb einen Posten als Berater im Außenministerium. Den neuen sozialdemokratischen Außenminister-Anwärter Tomáš Petříček lobte Zeman hingegen bereits vorher wegen seiner Qualifikation.

Tschechien gewährt Indonesien humanitäre Hilfe von 10 Millionen Kronen

Die Tschechische Republik gewährt dem Inselstaat Indonesien, der von einem Erdbeben und einem Tsunami heimgesucht wurde, eine humanitäre Soforthilfe von rund 10 Millionen Kronen (390.000 Euro). Das erklärte Vize-Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) am Dienstag nach seinem Treffen mit Premier Babiš vor Journalisten. Ihm zufolge habe der Regierungschef der Spende zugestimmt. Zudem habe Tschechien die Absicht, Indonesien beim Wiederaufbau der zerstörten Gebiete zu unterstützen, ergänzte Petříček.

Über eine Unterstützung von bis zu zehn Millionen Kronen konnte Interimsaußenminister Jan Hámecek (Sozialdemokraten) direkt entscheiden. Ein höherer Betrag muss in der Regierung verhandelt werden.

EU-Kommission prüft Verbindungen Babišs zu Agrofert-Konzern

Die EU-Kommission hat eine Überprüfung der Verbindungen von Tschechiens Premier Andrej Babiš (Partei Ano) zu dessen Ex-Konzern Agrofert gestartet. Darüber berichteten tschechische Medien am Montag. Anlass ist ein Hinweis der NGO Transparency International (TI) auf einen möglichen Interessenskonflikt. Zuvor hatte sich bereits der Haushaltsausschuss des Europaparlaments mit der Angelegenheit beschäftigt.

Babiš hatte Agrofert bei seinem Einstieg in die Politik an einen Treuhandfonds übergeben. TI ist jedoch davon überzeugt, dass der Regierungschef auch weiterhin eine führende Rolle in dem Konzern spielt. Die würde laut TI einen Interessenskonflikt bedeuten, da Agrofert EU-Subventionen erhalte.

Bau eines neuen Autobahnteilstücks der D11 bei Hradec Králové begonnen

Die tschechische Straßen- und Autobahn-Direktion (ŘSD) hat am Dienstag den Bau eines weiteren Autobahnabschnitts der D11 von Prag zur polnischen Grenze eröffnet. Es handelt sich um das 15,5 Kilometer lange Teilstück zwischen Hradec Králové / Königgrätz und Smiřice. Für den Bau dieses Abschnitts wurden Kosten von 2,6 Milliarden Kronen (fast 100 Millionen Euro ohne Mehrwertsteuer) veranschlagt, das Teilstück soll im Jahr 2022 fertiggestellt sein.

Im Frühjahr wurde bereits mit dem Bau des etwas über sieben Kilometer langen Teilstücks zwischen Smiřice und Jaroměř nordöstlich von Hradec Králové / Königgrätz begonnen. Dieser Abschnitt wird voraussichtlich 1,5 Milliarden Kronen (59 Millionen Euro ohne Mehrwertsteuer) kosten und soll bis Ende des Jahres 2021 fertig sein. Mit dem Bau der Autobahn D11 wurde 1978 begonnen, ihre Länge beträgt 154 Kilometer. Davon sind bislang knapp 91 Kilometer fertiggestellt, und zwar auf der Strecke von Prag nach Hradec Králové.

Tschechische Musikgrößen würdigen Aznavour

Auch wenn er kein Franzose war, so war er doch der erste Mann des französischen Chansons. So würdigte die tschechische Schlagerlegende Karel Gott in Anspielung auf dessen armenische Herkunft den am Montag verstorbenen Sänger Charles Aznavour. Eine Größe sei gegangen, würdigte wiederum Helena Vondráčková den französischen Chansonier. Auch weitere Stars der tschechischen Musikszene würdigten Aznavour, unter anderem Hana Hegerová oder Eva Pilarová.

Charles Aznavour starb am Montag im Alter von 94 Jahren. Seine Musik beeinflusste viele tschechische Musiker, unter anderem Karel Gott coverte seine Chansons. Aznavour trat oft in Prag auf, zuletzt im März dieses Jahres.

Das Wetter am Mittwoch: wechselhaft bewölkt mit Schauern, bis 16 Grad

Am Mittwoch ist es in Tschechien wechselhaft bewölkt. Vereinzelt treten Schauer auf, in den Bergen ist es größtenteils bedeckt mit Regenfällen. Gegen Abend lassen die Niederschläge nach. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 12 bis 16 Grad Celsius. In Lagen um 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei 7 Grad Celsius. Es weht ein frischer Wind aus West bis Nordwest, der Windspitzen von 70 km/h erreichen kann. Gegen Abend wird der Wind schwächer.