Täglicher Nachrichtenüberblick

Lithium-Affäre: australische EMH bekommt Bohrgenehmigungen

Das australische Förderunternehmen European Metals Holdings (EMH) scheint einen bedeutenden Vorteil im Streit um die Lithium-Förderung in Tschechien errungen zu haben. Man habe von den Ämtern die Genehmigung für 13 Probebohrungen am Berg Cínovec erhalten, hieß es am Montag aus der Unternehmensleitung. Die Genehmigung wurde erteilt, obwohl ein umstrittenes Memorandum zwischen Tschechien und der EMH ausgesetzt wurde.

Die ehemalige Mitte-Links-Regierung hatte der EMH in dem umstrittenen Memorandum Vorzugsrechte zur Förderung des strategisch wichtigen Rohstoffs eingeräumt. Dies war unter anderem von Andrej Babiš als Chef der Koalitionspartei Ano kritisiert worden.

Indonesien: Tschechien plant Hilfe nach Tsunami

Nach dem verheerenden Tsunami hat Tschechien dem Inselstaat Indonesien Hilfe in Aussicht gestellt. Derzeit berate man, in welcher Form dies geschehen könnte, heißt es dazu aus dem Außenministerium in Prag. In Frage kämen der Einsatz von Hilfskräften oder finanzielle Unterstützung, so das Ressort.

Bei der Riesenwelle waren am Wochenende weit über 800 Menschen auf der Insel Sulawesi ums Leben gekommen. Unter den Verletzten sei auch ein Tscheche gewesen, bestätigte das Außenministerium.

Neue Regeln erschweren Aufnahme von Hypotheken

Die Zeit der billigen Hypotheken in Tschechien ist vorbei. Ab Montag gelten hierzulande strengere Regeln der Notenbank für die Vergabe von Wohnkrediten. Demnach darf eine Monatsrate der Hypothek in Zukunft nicht 45 Prozent des Netto-Monatseinkommens des jeweiligen Haushalts überschreiten.

Bisher galt das Neunfache des Jahreseinkommens eines Kreditnehmers als Grenze. Die Nationalbank will mit der Maßnahme eine Überhitzung des Hypothekenmarktes verhindern. Billiger dürften Immobilien dadurch jedoch nicht werden, in Tschechien steigen die Preise für Wohnungen und Häuser mit am schnellsten in Europa.

Weiterer Fall von West-Nil-Virus bestätigt

Im Kreiskrankenhaus des ostmährischen Břeclav / Lundenburg wurde ein weiterer Fall des West-Nil-Virus bestätigt. Der betroffene Mann habe sich wahrscheinlich in Tschechien infiziert, da er in jüngster Vergangenheit nicht im Ausland gewesen sei, so die behandelnden Ärzte. Der Mann sei vorübergehend in Quarantäne, so das Klinikum in einer Stellungnahme am Montag.

Der Mann in Břeclav ist der bisher zweite Patient, der sich in Tschechien mit dem tropischen Erreger infiziert hat. Im August erlag eine 72-jährige Frau der Krankheit, die in der Regel durch Mücken übertragen wird. In diesem Sommer starben mehre Dutzend Menschen vor allem im östlichen Europa an der grippeähnlichen Infektion.

Änderungen in der Straßenverkehrsordnung treten in Kraft

Auf tschechischen Straßen gelten ab Oktober einige neue Regeln. Die wichtigste betrifft die Bildung einer sogenannten Rettungsgasse auf Autobahnen. Tschechien will da das mehrheitlich in Europa vorherrschende System übernehmen.

Weitere Änderungen betreffen die Ausstattung von Fahrzeugen. So müssen Pkw-Halter in Zukunft nicht mehr auf die Mindesthaltbarkeit ihres Verbandskastens achten, dessen Pflichtinhalt zudem schlanker wird.

In Prag wird Ausstellung über Zeitepochen des Totalitarismus eröffnet

Anlässlich des 100. Gründungstags der Tschechoslowakei wird am Montag im Stadtteil Letná am Ort, wo einst ein Stalin-Denkmal stand, eine audiovisuelle Ausstellung mit dem Titel Paměť národa (Gedächtnis der Nation) eröffnet. Sie konzentriert sich auf die beiden totalitären Zeitepochen: des Nationalsozialismus und des Kommunismus. Im ersten Teil der Ausstellung mit dem Titel „Zeugenaussagen“ werden in Erinnerungen von Zeitzeugen präsentiert, die sich bedeutende Ereignisse des 20. Jahrhunderts beschreiben.

An der Stelle, wo sich einst ein Stalin-Denkmal befand, wird eine fünf Meter hohe Mauer stehen, die an die gewaltsame Teilung der Welt erinnern wird. Die Ausstellung ist bis 9. Dezember zu sehen.

Das Wetter am Dienstag, 2. Oktober

Am Dienstag ist es teils heiter, teils bewölkt in Tschechien. Vor allem im Westen des Landes ist mit Regen zu rechnen, in den Bergen sogar mit Schneefall. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 10 bis 14 Grad Celsius.