Größter tschechischer Schwellenbauer ŽPSV wechselt wohl Besitzer

Foto: Archiv ŽPSV

Der größte tschechische Hersteller für Betonschwellen, die Firma ŽPSV aus Uherský Ostroh / Ungarisch Ostra, wird aller Voraussicht nach den Besitzer wechseln. ŽPSV wird vom deutschen Unternehmen Leonhard Moll Betonwerke Beteiligungs-GmbH gekauft. Darüber informierte das tschechische Kartellamt (ÚOHS) auf seiner Internetseite. Es muss der Transaktion aber noch zustimmen.

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ŽPSV gehörte bislang zur Gruppe OHL Central Europe und war eine Schwestergesellschaft der Baufirma OHL ŽS. Das Unternehmen OHL steckt indes schon längere Zeit in großen finanziellen Problemen und verzeichnet seit mehreren Jahren Verluste von hunderten Millionen Kronen.

Das Kartellamt wird den Bereich der Herstellung von vorgespannten Beton- und Eisenbetonschwellen begutachten. Dazu werden auch andere Erzeugnisse aus vorgespanntem Beton und Eisenbeton zu Rate gezogen, die für die Bauwirtschaft bestimmt sind. Die Entscheidung des Kartellamtes wird binnen eines Monats erwartet. Der Generaldirektor von ŽPSV, Jan Spevák, wollte die Angelegenheit nicht kommentieren. Gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK sagte er, er sei vertraglich an die Schweigepflicht gebunden.

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Über den möglichen Verkauf von ŽPSV schrieb im Dezember 2016 erstmals das spanische Blatt Expansión. Diese Information wurde von einer Quelle der Agentur Reuters bestätigt. Sie informierte damals, dass ŽPSV für rund 50 Millionen Euro verkauft werden soll.

Die Geschichte der Firma ŽPSV reicht bis in das Jahr 1952 zurück. Damals wurde in Prag ein Unternehmen für Steinbrüche und Kiesgruben gegründet. Im Jahr 1963 hat sich die Firma umbenannt in Železniční průmyslovou stavební výrobu (Eisenbahnbauindustrie) mit Sitz in Uherský Ostroh. Dort steht auch heute noch ein Produktionsbetrieb des Unternehmens. Weitere Werke sind in Nové Hrady, Doloplazy, Čerčany und Litice. Die Firma hat zudem Tochtergesellschaften in der Slowakei und in Bulgarien.