1933: Brenn, Lagerfeuer, brenn

Foto: Deutsche Fotothek, CC BY-SA 3.0 DE
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Zelten war schon immer Volkssport in Tschechien. Anfang der 30er Jahre kommt die Lagerfeuerromantik in die Wohnzimmer.

Foto: Deutsche Fotothek,  CC BY-SA 3.0 DE
Auch das Jahr 1933 ist geprägt vom Geiste der altbekannten Lagerfeuerlieder. Die Autoren und Komponisten sind Laien. Als Mitglieder der tschechischen Wander- und Naturbewegung schreiben sie ihre Lieder anfangs nur für ihre eigene Gartenkolonie und haben keinerlei professionelle oder finanzielle Absichten. Nach und nach formieren sich in diesen Siedlungen aber Gesangsgruppen. Sie intonieren die neuen Lieder oft mehrstimmig und unter der obligatorischen Begleitung von Gitarren, manchmal auch Mandolinen.

Etwa ab dem Jahr 1930 gelangen diese Lieder immer mehr ins öffentliche Bewusstsein, für kurze Zeit kommen sie sogar richtig in Mode. Es ist das Verdienst des Grammophons, des aufstrebenden Rundfunks und der Wintertreffen der Naturliebhaber in den Sälen von Prag und andernorts. So entdecken auch immer mehr etablierte, beliebte Komponisten diese Lieder für sich.

Einer davon ist Karel Vacek. Als Profimusiker in Festanstellung kommt er selbst nicht viel zum Gang in die Natur. Doch er lässt sich vom Lebensgefühl der Naturfreunde mitreißen. Einige seiner Lieder schaffen es sogar ins dauerhafte Lagerfeuer-Liedgut, und das obwohl die echten sogenannten Tramps ihr Repertoire ansonsten sorgfältig hüten...

Ereignisse 1933

■ 20. Januar: Gustav Machatýs Film „Extase“ feiert Premiere.

■ 30. Januar: Reichspräsident Hindenburg ernennt Adolf Hitler zum Reichskanzler.

■ Das linke Theater D34 unter Leitung von Emil František Burian wird gegründet.