Täglicher Nachrichtenüberblick

Präsidentschaftskandidat Drahoš befürchtet Wahlbeeinflussung durch Geheimdienste

Der tschechische Präsidentschaftskandidat Jiří Drahoš hat die Befürchtung geäußert, dass die anstehende Präsidentenwahl in Tschechien durch gezielte Desinformationen ausländischer Geheimdienste beeinflusst werden könnte. Das erklärte Drahoš am Freitagmorgen während seines Besuchs am Amtssitz des Regierungschefs. Der scheidende Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) versicherte ihm gegenüber, dass er sich mit dieser Gefahr auseinandersetzen werde. Drahoš begründete seine Befürchtung mit der Einflussnahme, die der russische Geheimdienst bei den letzten Wahlen in den USA, in Frankreich und Deutschland ausgeübt habe. Sein Treff mit Sobotka habe lediglich einen präventiven Charakter gehabt, sagte der Präsidentschaftsanwärter auf einer Pressekonferenz.

Laut Mitteilung des tschechischen Geheimdienstes BIS liegen derzeit keine ernsthaften Informationen darüber vor, dass ausländische Spionagedienste die jüngsten Wahlen in Tschechien auf ungesetzliche Weise beeinflusst hätten oder es bei der Präsidentschaftswahl im Januar tun könnten. Das Risiko von auf Desinformationen basierenden Wahlkampagnen aber bestehe, räumte BIS nach Aussage seines Sprechers ein.

Polizei verhaftet Crystal-Drogenbande aus Region Olmütz

Der tschechischen Polizei ist ein weiterer Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität im Land gelungen. In einer verdeckten Ermittlungsaktion mit dem Namen „Úklid“ (Säuberung) haben die Kriminalisten fünf Mitglieder einer Drogenbande im Einzugsgebiet von Olomouc / Olmütz und Umgebung verhaftet. Es handelt sich um drei Männer und zwei Frauen, die in großem Stil Pervitin hergestellt und verkauft haben. Die gefährliche Droge ist in Deutschland als Crystal bekannt und berüchtigt.

Die Polizei hat an dem Fall ein halbes Jahr lang gearbeitet, das Quintett hat sie in der vergangenen Woche gestellt. Beim Zugriff an mehreren Orten der zentralmährischen Region waren mehr als 50 Polizisten im Einsatz. Alle Verdächtigen kamen in U-Haft, sagte ein Polizeisprecher. Den Beschuldigten drohen zwei bis zehn Jahre Gefängnis.

Tschechische Wirtschaft wächst im dritten Quartal um fünf Prozent

Die tschechische Wirtschaft ist im dritten Quartal dieses Jahres um 5,0 Prozent gewachsen. Dies hat das Statistikamt am Freitag bekanntgegeben und damit seine frühere Prognose bestätigt. Im zweiten Quartal hatte der Zuwachs bei 4,7 Prozent gelegen.

Zum Wachstum trug vor allem die Binnennachfrage bei. So stieg einerseits der Verbrauch der Haushalte, während andererseits auch mehr Investitionen getätigt wurden.

Ein Jahr Registrierkassenpflicht

Vor einem Jahr wurde in Tschechien die Registrierkassenpflicht eingeführt. Sie betrifft mittlerweile 160.000 Unternehmer und Betriebe im Einzelhandel und im Gastgewerbe. Laut einer Schätzung des Verbandes der Hotels und Restaurants mussten wegen der Einführung elektronischer Registrierkassen nahezu zehn Prozent der Gastbetriebe schließen.

Die Finanzbehörden haben bisher rund 76.000 Betriebe kontrolliert und dabei in 4000 Fällen Strafen ausgesprochen. Mit den elektronischen Registrierkassen wird jede Einnahme des jeweiligen Betriebs unmittelbar auch dem Finanzamt bekannt. Das soll den Steuerbetrug verhindern.

Tschechen konsumieren mehr Lebensmittel

Die Tschechen haben im vergangenen Jahr knapp zwei Prozent mehr Lebensmittel konsumiert als 2015. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag bei 785,6 Kilogramm, wie das Statistikamt mitteilte.

Auf lange Sicht haben beispielsweise sowohl der Verbrauch von Fleisch als auch von Obst zugenommen. So essen die Tschechen heute doppelt so viel Fleisch wie noch 1950. Und etwa der Anteil von Südfrüchten am Konsum von Obst hat sich im selben Zeitraum von 3,5 Prozent auf fast 42 Prozent erhöht.

Forschung: Antidepressiva in Gewässern verändern das Verhalten von Fischen

Tschechische Biologen haben herausgefunden, dass die Rückstände von Antidepressiva in Gewässern das Verhalten von Fischen ändern. Am Beispiel von Forellen in Südböhmen wiesen sie nach, dass Fische ihre Furchtsamkeit verlieren können. Das führe so weit, dass sie sich nicht mehr vor Fressfeinden verstecken, so Kateřina Grabicová vom Labor für Umweltchemie und Biochemie der Südböhmischen Universität in České Budějovice / Budweis.

Zu vergleichbaren Ergebnissen sind in diesem Jahr auch schon Experten in Kanada und den USA gekommen. Sie hatten Fische im Fluss Niagara untersucht.

Das Wetter am Samstag: wolkig mit Schnee und Frostnebel, bis 2 Grad

Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend wolkig bis bedeckt, nur örtlich, vor allem zu Tagesbeginn in Südmähren auch heiter. Im Norden und Nordwesten des Landes hingegen wird es gebietsweise schneien, anderenorts wird vereinzelt nur leichter Schneefall auftreten. Morgens ist gebietsweise, besonders in Mähren und Mährisch-Schlesien auch mit Frostnebel zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -2 bis +2 Grad, in Höhenlagen um 1000 Meter werden aber nur um die -4 Grad Celsius erreicht. Es weht ein schwacher Wind aus wechselnden Richtungen.