Täglicher Nachrichtenüberblick

Ärzte haben ihre Praxen aus Protest am Mittwoch geschlossen

Etwa 7000 Hausärzte, Kinderärzte und niedergelassene Fachärzte haben in Tschechien am Mittwoch aus Protest ihre Praxen geschlossen. Mit dieser Aktion forderten sie eine bessere Bezahlung ihrer Leistungen. Sie seien enttäuscht, dass im Entwurf der medizinischen Leistungsverordnung für 2018 keine Erhöhung der Krankenkassen-Zahlungen für sie vorgesehen sei. Demgegenüber wolle das Gesundheitsministerium im kommenden Jahr die Zuwendungen für Krankenhäuser weiter aufstocken. Die Ärzte beklagen zudem eine zunehmende Bürokratie, die ihre Arbeit belaste.

An der Leistungsverordnung der Krankenkassen wird noch gearbeitet. Bis Ende Oktober soll sie in ihrer endgültigen Fassung vorliegen. Die Ärzte haben bereits vor einer Woche ihren Protest ausgedrückt. In etwa 12.000 Mediziner trugen bei ihrer Arbeit am vergangenen Dienstag symbolisch Trauerflor.

Gesundheitsminister: Kein Geld für Privatärzte

Im Leistungskatalog der Krankenversicherung für 2018 sind keine zusätzlichen Gelder für niedergelassene Ärzte vorgesehen. Sie stünden nicht zur Verfügung, sagte Gesundheitsminister Miloslav Ludvík (Sozialdemokraten) am Mittwoch.

Dem Entwurf zufolge sollen 2018 bis zu 16 Milliarden Kronen (615 Millionen Euro) mehr aus der Krankenversicherung verteilt werden als im laufenden Jahr. Das Gros des Geldes werde für die Gehaltserhöhungen beim Krankenhauspersonal, für die Nachsorge und für teure Spezialbehandlungen verwendet, erklärte Ludvík.

Juncker und Visegrad-Regierungschefs diskutieren über Zukunft der EU

Am Vorabend des EU-Gipfels trifft Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Mittwoch mit den Regierungschefs der Visegrad-Staaten zusammen. Bei einem Abendessen wollen sich die Premierminister Tschechiens, der Slowakei, Polens und Ungarns mit dem EU-Kommissionschef über die Zukunft der Europäischen Union austauschen. Mit dem Treffen will Juncker dazu beitragen, die in der EU entstandenen Gräben zu überwinden.

In einer Rede vor dem Europaparlament in Straßburg hat sich Juncker unlängst besorgt über den wachsenden Graben zwischen Ost- und Westeuropa geäußert. Anders als beispielsweise der französische Präsident Emmanuel Macron beschwört der Kommissionspräsident einen noch engeren Zusammenhalt der EU-Staaten nach dem anstehenden Brexit.

Ex-Škoda-Chef Kulhánek wird zur Präsidentschaftswahl antreten

Der ehemalige Vorstandschef von Škoda Auto, Vratislav Kulhánek, wird im Januar für das Amt des Staatspräsidenten kandidieren. Das gab am Mittwoch der Milliardär und Vorsitzende der erneuerten ODA-Partei, Pavel Sehnal, bekannt, der Kulháneks Kandidatur finanziert. Seiner Aussage nach habe Kulhánek die schriftlich beglaubigte Unterstützung von 23 Abgeordneten und zudem die Unterschriften von 35.000 Wählern.

Für die Kandidatur sind entweder 50.000 Unterschriften von Bürgern, von zehn Senatoren oder 20 Abgeordneten erforderlich. Einschließlich Kulhánek haben bisher sieben Personen diese Auflagen erfüllt. Der Vizechef des Senats, Jaroslav Kubera (ODS), hat indes noch nicht bestätigt, ob er zur Präsidentschaftswahl auch antreten werde. Unter den weiteren Kandidaten sind Amtsinhaber Miloš Zeman und der ehemalige Vorsitzende der Akademie der Wissenschaften, Jiří Drahoš.

Populäre Persönlichkeiten werben für unbekannte Regionen Tschechiens

Populäre Persönlichkeiten aus Sport und Kultur werden im Ausland für weniger bekannte Regionen Tschechiens werben. Unter dem Titel „Ambasador“ wird dazu ein gemeinsames Projekt des Ministeriums für Regionalentwicklung und der Tourismuszentrale CzechTourism ins Leben gerufen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 22,5 Millionen Kronen (865.000 Euro), informierte die Ministerin für Regionalentwicklung, Karla Šlechtová (parteilos), am Mittwoch.

An der Werbeaktion sollen sich unter anderem Eisschnellläuferin Martina Sáblíková, Biathletin Gabriela Koukalová, Eishockey-Legende Jaromír Jágr, Opernsängerin Magdalena Kožená und Schlager-Star Karel Gott beteiligen. In kurzen Videospots werden sie ihre jeweilige Heimatregion präsentieren.

Kunst auf Schienen: Lesungen und Kultur im Zug von Prag nach Dresden

Kulturbegeisterte können sich in diesem Winter im Zug zwischen Dresden und Prag Theaterprojekte und Lesungen anschauen. An vier Terminen sollen Autoren, Künstler und Sänger im Inneren des Eurocity zwischen den beiden Städten für Unterhaltung sorgen. Mit dem Projekt wollen die Nationalgalerie Prag und die die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ihre Kooperation feiern, die Mitte Oktober geschlossen wurde.

Zum Auftakt liest am 4. November der Dresdner Autor Durs Grünbein auf der Strecke nach Prag. Zum zweiten Termin am 2. Dezember reist die tschechische Künstlerin Kateřina Šedá von Prag in die sächsische Hauptstadt. Ein Ticket für den Kulturzug beinhaltet außerdem einen geführten Rundgang durch die SKD oder die Nationalgalerie Prag sowie freien Eintritt in alle Häuser der Museen am Wochenende der Fahrt.

Basketball: Israeli Ginzburg bleibt Nationaltrainer bis zur EM 2021

Der israelische Coach Ronen Ginzburg wird die tschechische Basketball-Nationalmannschaft der Männer vier weitere Jahre trainieren. Aus der ursprünglichen „Aushilfe“ wird nun allerdings ein Full-Time-Job. Der 54-jährige Israeli räumt bis Ende des Monats seinen Platz als Cheftrainer beim tschechischen Meister aus Nymburk. Sein Nachfolger in Nymburk wird der bisherige Co-Trainer Oren Amiel.

Ronen Ginzburg hatte im Dezember 2013 Pavel Budínský als Nationaltrainer abgelöst, trainierte aber parallel dazu das Team aus Nymburk. Am Mittwoch unterschrieb er beim Verband einen Vertrag bis zum Jahr 2021. „Unser Ziel ist ein Erfolg bei der Europameisterschaft 2021“, sagte Verbandsvizechef Zdeněk Bříza. Prag wird 2021 voraussichtlich ein Co-Veranstalter der EM sein.

Das Wetter am Donnerstag: heiter, Frühnebel, bis 21 Grad

Am Donnerstag ist es in Tschechien überwiegend heiter bis nahezu wolkenlos. Morgens vielerorts Frühnebel, im weiteren Tagesverlauf nur noch vereinzelt neblig oder niedrige Wolken. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 17 bis 21 Grad, bei anhaltendem Nebel oder Niedrigbewölkung werden nur 14 Grad Celsius erreicht. In Höhenlagen über 1000 Meter liegen die Höchstwerte bei 12 Grad Celsius, im Böhmerwald und im Erzgebirge sind aber auch 16 Grad möglich. Es weht ein schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen.