Unipetrol meldet Verlust in Folge eines Großbrands
Das Chemieunternehmen Unipetrol muss im ersten Quartal 2016 einen Verlust von 25 Millionen Kronen (926.000 Euro) einstecken. Hingegen lag der Nettogewinn vor einem Jahr noch bei fast zwei Milliarden Kronen (74 Millionen Euro). Die Erträge sanken um 26 Prozent auf 17,7 Milliarden Kronen (656 Millionen Euro). Die Firma begründet die Senkung mit Ausfällen in der Produktion.
Im August 2015 brach ein Großbrand in der Chemiefabrik im nordböhmischen Litvínov / Leutensdorf aus. Zwei Explosionen hatten damals die Chemiefabrik erschüttert und einen Brand ausgelöst. Betroffen war ein Bereich, in dem Grundstoffe für die Kunststoffproduktion hergestellt werden. Wegen fehlenden Kühlwassers hatte sich brennbares Propen entzündet. Die beschädigte Ethylen-Anlage in Záluží u Litvínova bleibt bis heute außer Betrieb, die Reparatur soll im Juli beendet sein.
Mit Rücksicht auf die Versicherung rechnet das Unternehmen mit einer Rückzahlung des entgangenen Gewinns für das erste Vierteljahr in Höhe von 2,9 Milliarden Kronen (107 Millionen Euro). Außerdem erwartet Unipetrol eine Zahlung von 2,4 Milliarden Kronen (89 Millionen Euro) für den entgangenen Gewinn im letzten Jahr sowie etwa von etwa 4 Milliarden Kronen (148 Millionen Euro) als Schadenersatz für die Reparatur der Ethanol-Anlage. Die Gesamtschäden einschließlich des entgangenen Gewinns, die Unipetrol in Folge des Unfalls erlitten hat, liegen bei 7,4 Milliarden Kronen (274 Millionen Euro). Dies teilte Finanzdirektor Miroslaw Kastelik gegenüber der Presseagentur ČTK mit.„Wir rechnen mit einer Beendigung aller Reparaturarbeiten im Juli. Im August soll die Produktion bis zu einer Leistung von 80 Prozent schrittweise angefahren werden“, führte Unipetrol-Generaldirektor Marek Świtajewski am Donnerstag vor Journalisten an.
Unipetrol ist seit 2005 ein Teil des polnischen Petrochemie-Konzern PKN Orlen, der einen 63prozentigen Aktienanteil besitzt.