Wirtschafts-Wochenrückblick: 30. März bis 5. April
Die Skiliftbetreiber blicken mit Entsetzen auf die Wintersaison: Selten war sie so kurz wie in diesem Jahr. Die Fluggesellschaft ČSA hingegen schaut voraus auf den Sommer: Sie hat elf neue Zielorte in ihren Flugplan aufgenommen. Diese und weitere Themen im Wirtschaftsrückblick vom 30. März bis 5. April.
Größer als an den Patenten ist das Interesse an Gebrauchsmustern – weil sie leichter zu erhalten sind. Sie beziehen sich meist auf technische Lösungen von geringerer wirtschaftlicher Bedeutung. Der Schutz wird für vier Jahre gewährt und kann auf bis zu 20 Jahre verlängert werden. Insgesamt 94 Prozent der Gesuche kamen hierzulande von tschechischen Antragstellern. Bei den Bereichen dominierte das Bauwesen.
Insgesamt stellte das tschechische Patentamt (Úřád průmyslového vlastnictví – ÚPV) im vergangenen Jahr 749 Patente aus und registrierte 1356 Gebrauchsmuster.
Nicht nur bei den Patenten geht es bergauf. Die tschechische Fluggesellschaft ČSA (Czech Airlines) erweitert ab diesem Frühjahr ihr Flugangebot. Insgesamt elf neue Zielorte werden ab Mitte April angeflogen. In der bevorstehenden Sommersaison wird ČSA regelmäßig 47 Zielorte in 23 Ländern anfliegen. Zusammen mit den Linienflügen, die das Unternehmen in Zusammenarbeit mit weiteren Firmen betreibt, werden es sogar 130 Orte in 44 Ländern sein, informierte ČSA-Sprecher Daniel Šabík in der vergangenen Woche. Neue Ziele im Flugplan sind Birmingham, Helsinki, Zagreb, die Hauptstädte Mazedoniens und Saudi-Arabiens, die Insel Malta, Pisa, die ukrainische Hafenstadt Odessa sowie die russischen Städte Kaliningrad, Kasan und Ufa. Wegen der Ausweitung der Destinationen hat die tschechische Fluggesellschaft ihre Flottille um zwei Maschinen vergrößert. Darüber hinaus will Czech Airlines nach und nach sieben neue Maschinen vom Typ Airbus A320neo kaufen.
Nicht nur in der Flugbranche läuft das Geschäft. Auch das neue Gabelstaplerwerk der deutschen Kion Group, das Mitte Februar im westböhmischen Ostrov bei Stříbro / Mies eröffnet wurde, läuft auf Hochtouren. In den zurückliegenden anderthalb Monaten wurden dort bereits 1000 Gabelstapler produziert. 4000 sollen in diesem Jahr noch folgen. Aufgrund dieser positiven Bilanz soll die Zahl der Beschäftigten innerhalb von zwei Jahren von 150 auf 300 verdoppelt werden.
Insgesamt investierte das Unternehmen rund 22,2 Millionen Euro in das neue Werk. Die Produktionshalle mit einer Fläche von rund 24.000 Quadratmetern ist gegenwärtig zu 60 Prozent ausgelastet. Innerhalb von fünf bis sieben Jahren soll eine zweite Halle der gleichen Größe hinzukommen. Das Werk in Ostrov ist die dritte Niederlassung der Kion Group in Tschechien.
Die tschechischen Skiliftbetreiber klagen hingegen über geringe Umsätze. Außergewöhnlich schlecht war die Saison im Osten Tschechiens. In den Beskiden wurden die Lifte erst nach Weihnachten in Betrieb genommen, zudem blieben die Gäste aus dem benachbarten Polen fern. Auch in Südböhmen wird die Saison extrem kurz sein. Im Wintersportort Zadov im Böhmerwald muss man wohl schon kommende Woche den Liftbetrieb stoppen. Damit bringt es die Saison insgesamt nur auf 102 Tage. Selbst am sonst so schneesicheren Klínovec / Keilberg im Erzgebirge kämpften die Betreiber in dieser Saison mit Problemen.
Fast die einzigen positiven Zahlen kommen aus Tschechiens größtem Skigebiet: Špindlerův Mlýn / Spindlermühle. Dier Besucherzahlen stiegen im Jahresvergleich um zehn Prozent auf rund eine halbe Million. Das ist der höchste Wert der vergangenen drei Jahre.