Wirtschafts-Wochenrückblick: 23. bis 29. März
Der chinesische Präsident Xi Jinping war zu Gast in Prag. Sein Amtskollege Miloš Zeman erwartet vom Besuch einen starken Impuls für die Wirtschaftsbeziehungen und für Tschechiens Wirtschaft. Aber auch in der Finanzaufsicht erweitern China und Tschechien ihre Kooperationen. Abgerundet wird der Wirtschaftsrückblick vom 23. bis 29. März mit der Jahresbilanz der Brauerei Staropramen.
In den vergangenen Monaten erwarb die China Energy Company Limited 60 Prozent Anteil am Fußballklub Slavia Prag, eine Aktienmehrheit beim Getränkehersteller Lobkowicz Group, und sie investierte in die Mediengruppen Médea Group und Empresa Media sowie in Immobilien.
Neben den chinesischen Investitionen in die tschechische Wirtschaft soll es in Zukunft auch eine stärkere Zusammenarbeit bei der Finanzaufsicht geben. Dafür erweitert die Tschechische Nationalbank (ČNB) ihre Kooperation mit der Chinesischen Kommission für die Regulierung des Banksektors (CBRC). ČNB-Gouverneur Miroslav Singer gab dies auf dem Tschechisch-Chinesischen Forum über die Zusammenarbeit im Finanzbereich in dieser Woche in Prag bekannt. Die tschechische Zentralbank und ihr chinesischer Partner für die Aufsicht am Finanzmarkt wollen künftig bei der Vorbeugung möglicher Finanzkrisen enger kooperieren.
Die erweiterte Zusammenarbeit soll unter anderem den Informationsaustausch über die Finanzgruppe PPF und die dazu gehörende Gruppe Home Credit einschließen, die unter der Aufsicht der ČNB steht. Die beschlossene Zusammenarbeit der Aufsichtsorgane betrifft auch die Bank of China, eine der größten Banken in Staatsbesitz, die im Herbst vergangenen Jahres eine Filiale in Prag eröffnet hat. Hier geht es vor allem um die Zusammenarbeit im Bereich der Finanzdienstleistungen. Die beiden Gruppen arbeiten bereits an einem Projekt der Kreditfirma Home Credit in China zusammen. Außerdem unterzeichneten beide Seiten eine Erklärung über die Zusammenarbeit der Bankverbände beider Länder.
Von den Finanzen zum Bier: Die Brauerei Staropramen hat 2015 einen leichten Absatzrückgang verzeichnet. Das waren 40.000 Hektoliter weniger als 2014. Zugleich stieg der Verkauf ins Ausland um sieben Prozent auf mehr als 600.000 Hektoliter. Die größten Zuwächse wurden in der Slowakei, Großbritannien und in Deutschland verzeichnet. Die Brauerei mit Sitz in Prag ist Nummer zwei auf dem tschechischen Biermarkt – hinter Pilsner Urquell und vor Heineken (u.a. Krušovice).
Staropramen verzeichnet einen Wandel von der Bierflasche zur Dose. Deswegen investierte die Brauerei im vergangenen Jahr am Firmensitz im Prager Stadtteil Smíchov in eine Dosen-Abfüllanlage. Dadurch sei der Verkauf von Dosenbier im Jahresvergleich um 20 Prozent gestiegen, erläuterte die Firma in ihrem Jahresbericht.