Fleischproduktion in Tschechien sinkt wieder – Kauf von Milch nimmt zu

Foto: Mária Žarnayová, ČT24

Die Fleischproduktion in Tschechien ist im dritten Quartal um zwei Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres gesunken. Der Einkauf von Milch stieg dagegen um 2,8 Prozent. Von den Preisen der landwirtschaftlichen Produkte haben sich im Jahresvergleich nur die Kaufzahlungen für Schlachtvieh erhöht. Die Milchpreise sind dagegen zum Vorjahr um mehr als 20 Prozent gefallen. Diese Angaben veröffentlichte das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Freitag auf seinen Internetseiten.

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Im vergangenen Jahr hat die Fleischproduktion erstmals nach elfjährigem Schwund wieder zugenommen, und zwar um 0,8 Prozent. Im ersten Quartal dieses Jahres hielt der neue Trend noch an, die Produktion wuchs um weitere 1,1 Prozent. Dann aber setzte erneut ein Rückgang ein. Dazu habe insbesondere der starke Abfall in der Produktion von Schweinefleisch beigetragen, sie ging im dritten Quartal um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 55.263 Tonnen zurück. Demgegenüber wurde die Produktion von Rind- und Kalbsfleisch um 2,6 Prozent auf 16.330 Tonnen gesteigert. Die Produktion von Geflügel erhöhte sich um 0,6 Prozent auf 39.831 Tonnen. Ein erheblicher Abfall wurde indes bei Hammel- und Ziegenfleisch verzeichnet. Hier sank die Produktion um mehr als ein Viertel auf 41 Tonnen.

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Die Molkereien haben im dritten Quartal von heimischen Produzenten über 612 Millionen Liter Milch gekauft, das sind um 2,8 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Die Kaufpreise für Milch sind allerdings in den vergangenen zwölf Monaten auch rapide gesunken. Der Preisverfall liegt bei 22,6 Prozent. Die Hersteller verkauften Milch zuletzt für durchschnittlich 7,32 Kronen je Liter (ca. 27 Euro-Cent je Liter).

Im September konnte der bereits langanhaltende Verfall der Aufkaufpreise für Milch endlich gestoppt werden. „Wir haben die Talsohle durchschritten“, sagte der Vorsitzende des Böhmisch-Mährischen Molkerei-Verbandes, Jiří Kopáček, dazu am Freitag der Nachrichtenagentur ČTK. Die Molkereien schätzten die Milch gerade jetzt besonders, denn im Herbst und Winter sei sie fettiger und habe auch mehr Eiweißstoffe, ergänzte Kopáček.