Fleischverbrauch in Tschechien wegen Corona-Pandemie gesunken

Foto: Kyle Mackie, Unsplash / CC0

Die Regierungsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus stellen auch die Metzger und Fleischverkäufer vor Probleme. Ihnen fehlen vor allem die Absatzmöglichkeiten.

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Der Verkauf ist geringer, weil Restaurants, Kneipen, Schulküchen und andere gastronomische Einrichtungen derzeit geschlossen sind. Verringert hat sich auch die Zahl der Schlachtungen. Nach Meinung von Experten ist zu befürchten, dass sich das tschechische Fleisch verteuere.

„Im Sommer hat sich der Fleischverkauf schon wieder fast den Erträgen angenähert, die wir im vergangenen Jahr hatten. Doch jetzt, in der zweiten Welle der Pandemie, beginnt der Verkauf erneut zu schrumpfen, und zwar um 10 bis 20 Prozent“, sagte der Vorsitzende des tschechischen Verbandes der Fleischverarbeiter, Karel Pilčík, der Tageszeitung „Právo“.

Karel Pilčík  (Foto: YouTube)

Wie Pilčík ergänzte, wuchs der Fleischverkauf in der ersten Woche nach dem Inkrafttreten der Maßnahmen auf bis zu 130 Prozent an. In den darauffolgenden Wochen aber sei er erneut auf bis zu 80 Prozent des gängigen Umfangs gesunken. „Dies ist das gleiche Phänomen wie im Frühjahr bei der ersten Welle. Die Menschen decken sich mit größeren Vorräten ein, kochen zu Hause und vergeuden nichts“, schilderte Pilčík, der ein Nachfolger der walachischen Metzgerfamilie Pilčík aus dem mährischen Bratřejov bei Vizovice ist.

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„Mittlerweile ist die personelle Lage aber schlechter als währen der Corona-Welle im Frühling. Wir sehen das in unserem Unternehmen in Krásno, aber auch bei unserer Tochtergesellschaft H H. Uns fehlen eine Menge Arbeitskräfte, denn einige sind erkrankt und andere in Quarantäne. Der Krankenstand in der Firma ist rapide gestiegen, ebenso die Dauer der Krankheitsfälle. Die Beschäftigten sind nicht mehr nur zwei bis drei Wochen krank, sondern beispielsweise auch über einen Monat lang“, bemerkte Pilčík. Seiner Meinung nach ist jetzt die falsche Zeit, um die Preise für Fleisch hierzulande zu senken.

Vielmehr sei das Gegenteil der Fall. „Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie verteuern alles und kosten den Firmen Geld. Wir rechnen folglich eher damit, dass die Fleischpreise etwas ansteigen“, resümierte Pilčík.