Wirtschafts-Wochenrückblick: 16. bis 22. September

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Tschechien baut seine wirtschaftlichen Kontakte nach Deutschland weiter aus, im vergangenen Jahr wurden im Export sogar Rekordwerte erreicht. Außerdem hat das Verwaltungsgericht die Kartellstrafe gegen Student Agency erneut bestätigt. Diese und weitere Themen im Wirtschaftsrückblick vom 16. bis 22. September.

Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag
Deutschland ist und bleibt Tschechiens größter Wirtschafts- und Handelspartner. Im vergangenen Jahr wurde ein neuer Rekord von 1,996 Billionen Kronen (74 Milliarden Euro) erreicht. Damit ging fast ein Drittel des tschechischen Exports nach Deutschland. Am tschechischen Import ist die Bundesrepublik mit rund einem Viertel beteiligt.

Für deutsche Firmen ist die Tschechische Republik bereits seit langem ein attraktiver Standort für Investitionen. Im vergangenen Jahr flossen aus Deutschland direkte Investitionen in Höhe von rund drei Milliarden Euro (ca. 81 Milliarden Kronen) nach Tschechien – das sind zwei Drittel aller Auslandsinvestitionen hierzulande im Jahr 2014.


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Das Oberste Verwaltungsgericht in Brno / Brünn hat eine Kartellstrafe gegen das Busunternehmen Student Agency bestätigt. Die tschechische Wettbewerbsbehörde hatte der Firma den Missbrauch ihrer dominanten Stellung auf der Fernbusroute zwischen Prag und Brünn angekreidet und eine Strafe in Höhe von 5,15 Millionen Kronen (190.000 Euro) verhängt. Student Agency legte jedoch Widerspruch ein. Die Verwaltungsrichter haben ihre Entscheidung zugunsten des Kartellamtes bisher noch nicht begründet.

Der Fall betrifft die Jahre 2007 und 2008. Student Agency senkte damals für Vielfahrer die Preise in seinen Fernbussen auf der gut 200 Kilometer langen Strecke auf 50 Kronen (heute 1,85 Euro) je einfacher Fahrt. Später hob es die Preise wieder auf 95 Kronen an. Gemäß dem tschechischen Kartellamt sollte dies dazu dienen, den möglichen Konkurrenten Asiana vom Markt zu drängen.


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In der tschechischen Landwirtschaft werden die Erlöse bei den wichtigsten Produkten in diesem Jahr um 15 Prozent unter dem Ergebnis von 2014 liegen. Laut Schätzungen des tschechischen Landwirtschaftsverbands sollen die Gesamtinnahmen bei etwa 79 Milliarden Kronen (2,96 Milliarden Euro) liegen. Der Einbruch gegenüber dem Vorjahr sei vor allem auf die niedrigeren Aufkaufpreise zurückzuführen, gab der Verband am Dienstag bekannt.

Ein rasanter Preisverfall wurde in diesem Jahr bei tierischen Produkten wie Milch und Schweinefleisch verzeichnet. Lagen die Preise bei Milch vor einem Jahr noch bei 9,29 Kronen (0,34 Euro) pro Liter, zahlten die Molkereien zuletzt nur noch 7,07 Kronen (0,26 Euro) pro Liter. Die EU hat im Kampf gegen die sinkenden Milchpreise bereits 500 Millionen Euro bereitgestellt; 420 Millionen Euro davon sind als Direkthilfe für die Bauern bestimmt. Die Tschechische Republik erhält von dieser Summe 11,2 Millionen Euro.


Hopfen  (Foto: Alexis Rosenzweig)
Und noch einmal Landwirtschaft: Die tschechische Hopfenproduktion fällt in diesem Jahr wegen des trockenen Sommers um 35 Prozent geringer aus. Nach den vorläufigen Ergebnissen wird die Ernte hierzulande bei 4100 Tonnen liegen Die Ertragseinbußen der Anbauer dürften 300 bis 350 Millionen Kronen erreichen. Die Agrarkammer führt deswegen Verhandlungen mit dem Landwirtschaftsministerium über einen möglichen Ersatz der Verluste.

In Folge der Dürre wird der Hopfen außerdem einen niedrigeren Gehalt an Alphasäuren aufweisen, diese Säuren machen das Bier bitterer. Langfristig haben die hierzulande am meisten verbreiteten Hopfensorten 3,4 Prozent Anteil an Alphasäuren, in diesem Jahr werden nur Werte zwischen 2,2 und 2,4 Prozent erwartet. Tschechien ist der drittgrößte Hopfenproduzent hinter den USA und Deutschland, beim Anbau der fein aromatischen Sorten belegt Tschechien die erste Stelle weltweit.