Wirtschafts-Wochenrückblick: 5. bis 11.August

Foto: PatrikPaprika, Wikimedia CC BY-SA 3.0

Während die tschechische Firma Uranium Industry eine Uran-Förderlizenz in der Mongolei erhält, steigert das Busunternehmen Student Agency seine Fahrgastzahlen – vor allem in den internationalen Linien. In Tschechien sind derzeit mehr Automobile angemeldet als je zuvor und in der Landwirtschaft rechnen die Hopfenbauern wegen der anhaltenden Hitze mit 25 Prozent weniger Ernteertrag. Ein Rückblick auf die Wirtschaftsnachrichten vom 5. bis 11. August.

Die tschechische Firma Uranium Industry steigt in die Uranförderung in der Mongolei ein. Um die Lizenz hatten große Konkurrenten gebuhlt. Doch nach dreijährigem Bemühen gab die mongolische Regierung allein der tschechischen Privatfirma den Zuschlag. Bereits im Juli hatte Uranium Industry von der kanadischen Fördergesellschaft Denison Mines für 20 Millionen Dollar die Rechte zu Probebohrungen abgekauft.

Uranium Industry verhandelt zudem über die Forschungsrechte an drei weiteren Orten in der Mongolei. Sollte die Firma auch dort die Förderlizenzen erhalten, hätte sie Zugriff auf insgesamt 120.000 Tonnen Uran. Vorkaufrecht für das strahlende Material habe die Tschechische Republik, sagte Uranium-Industry-Chef Milan Klečka der Wirtschaftszeitung E 15. Auf dem freien Markt bestünde Interesse vor allem vonseiten Indiens und Chinas, so Klečka. Allerdings läuft die Uranförderung in Tschechien wohl in den nächsten Jahren aus – angesichts des Preisverfalls seit 2008 gilt sie als unrentabel.


Foto: PatrikPaprika,  Wikimedia CC BY-SA 3.0
In der ersten Hälfte dieses Jahres waren so viele Pkw in Tschechien angemeldet wie noch nie zuvor: Durch 167.000 Neuanmeldungen stieg die Gesamtzahl auf 5,06 Millionen Fahrzeuge. Erstmals wurde damit die Fünfmillionen-Grenze durchbrochen. Dies geht aus den Angaben des Verbandes der Automobilindustrie hervor.

Weiterhin sind die Pkw in Tschechien so alt wie nur in wenigen weiteren EU-Ländern: Durchschnittlich 14,73 Jahre haben die Gefährte hierzulande bereits auf dem Buckel, wobei sich der Wert in den vergangenen Monaten erhöht hat. Zum Vergleich: In Deutschland lag 2014 das Durchschnittsalter der Personenkraftwagen bei 8,8 Jahren. Bei den Pkw dominieren unterschiedliche Modelle des tschechischen Herstellers Škoda.


Foto: Miloš Turek
Wegen der anhaltenden Dürre wird die Hopfenernte in Tschechien niedriger als in den vergangenen Jahren ausfallen. Den Schätzungen des Verbandes der tschechischen Hopfenbauer zufolge werden in diesem Jahr rund 4500 Tonnen geerntet. Dies wären 25 Prozent weniger als 2014, im Vorjahr waren 6200 Tonnen Hopfen eingebracht worden.

Die traditionelle Hopfenregion des Landes in der Umgebung von Žatec / Saaz liegt zudem im sogenannten „Regenschatten“ des Erzgebirges. Große Dürre herrscht auch in der Region von Rakovník, wo es ebenfalls viele Hopfenfelder gibt. Den tschechischen Bierbrauereien dürfte die Hopfenernte reichen. Die hiesigen Bierbrauer verbrauchen rund 1000 Tonnen Hopfen jährlich.


Mit einer Quittungslotterie in Kroatien will Finanzminister Babiš die Einführung der elektronischen Registrierkassen bewerben. Als Anreiz für tschechische Urlauber in Kroatien ist dabei eine erneute Reise in das beliebteste Urlaubsland der Tschechen ausgeschrieben. Tschechische Urlauber müssen während ihres Aufenthalts in dem Mittelmeer-Land 20 Quittungen sammeln und an die kroatische Lottogesellschaft schicken. Die Lotterie solle den tschechischen Urlaubern vor Augen führen, dass die elektronische Umsatzerfassung in Kroatien zum Alltag gehöre und keine negativen Auswirkungen auf den Handel habe, so Babiš.

Hintergrund der Aktion ist die geplante Einführung der elektronischen Registrierkassen in Tschechien. Sie sieht vor, dass die Registrierkasten im Einzelhandel per Internet direkt mit den Steuerbehörden verbunden werden. Die Neuerung, die ab 2016 in Kraft treten soll, wurde im Juni vom Mitte-Links-Kabinett verabschiedet und durchläuft derzeit das Abgeordnetenhaus.