Wirtschafts-Wochenrückblick: 29. Juli bis 5. August

Foto: Kristýna Maková, Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag

Die Zahl der Firmenneugründungen nimmt in Tschechien dank der positiven Konjunktur weiter zu, ebenso die Verschuldung der Privathaushalte im Land. Und während den Gemüsebauern die andauernde Hitze im Sommer zu schaffen macht, haben die Imker nach dem Winter mit einer stark erhöhten Bienensterblichkeit zu kämpfen. Ein kurzer Rückblick über die wichtigsten Wirtschaftsnachrichten vom 29. Juli bis 5. Juli.

Petra Štěpánová  (Foto: ČT24)
In Tschechien stehen Firmengründungen auf der Tagesordnung: Im ersten Halbjahr 2015 wurden 13.486 neue Firmen registriert, das sind um 7,4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das geht aus Angaben der Beraterfirma Bisnode hervor, die diese am Dienstag veröffentlicht hat. Sollte dieser Trend weiter anhalten, dann werde man am Jahresende die höchste Zahl an Firmengründungen seit 2007 verzeichnen.

„Das große Interesse an neuen Unternehmen hängt mit dem fortschreitenden Wachstum der Binnenwirtschaft zusammen. Auch die Prognosen für die künftige Entwicklung sind positiv, von daher schwimmen die Unternehmer auf einer Welle des Optimismus und investieren in neue Projekte“, kommentierte Petra Štěpánová die Ergebnisse der Analyse ihrer Firma Bisnode.


Foto: Barbora Němcová,  Radio Prague International
Die Verschuldung der tschechischen Privathaushalte gegenüber den Banken nimmt weiter zu. Ende Juni dieses Jahres lag die Schuldenlast bei 1,287 Billionen Kronen (ca. 47,7 Milliarden Euro), das sind um 29 Milliarden Kronen (knapp 1,1 Milliarden Euro) mehr als im Monat Mai. Parallel zu den Haushalten sind auch die Schulden der Unternehmen gewachsen. Ihr Gesamtbetrag lag Ende Juni bei 1,074 Billionen Kronen (ca. 39,8 Milliarden Euro), das sind um 12 Milliarden Kronen (ca. 445 Millionen Euro) mehr als im Monat Mai. Das geht aus den Angaben der Tschechischen Nationalbank (ČNB) hervor, die sie am Freitag veröffentlicht hat. Dies sei in erster Linie dem Wirtschaftswachstum zu verdanken, sagte der Chefökonom des Bankhauses Komerční banky, Jan Vejmělek.


Illustrationsfoto: Jeroen Moes,  CC BY-SA 2.0
Wegen der anhaltenden Dürre rechnen die tschechischen Gemüsebauer mit einer bis zu 30 Prozent geringeren Ernte. Die Landwirte schätzen, dass sie dadurch insgesamt etwa 600 Millionen Kronen (22,2 Millionen Euro) verlieren werden. Das sagte der Vorsitzende des Verbands der Gemüsebauer Böhmens und Mährens, Jaroslav Zeman, am Montag.

Die Bewässerungssysteme auf den Feldern reichten nicht aus, um das Regendefizit aufzufangen. Gemüsezüchter, die keine Möglichkeit hatten, ihre Felder zu bewässern, stehen vor einem totalen Fiasko, so der Experte. Die geringere Gemüseernte habe bislang keinen Einfluss auf die Gemüsepreise in den Geschäften, so Zeman. Der Ausfall werde dort durch Importe gedeckt.


Foto: Kristýna Maková,  Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag
Harte Zeiten für tschechische Imker: Fast ein Fünftel der Bienenvölker hierzulande hat den vergangenen Winter nicht überlebt. Schuld am massenhaften Bienensterben sind vor allem die berüchtigten Varroa-Milben. Dies geht aus einer Untersuchung des internationalen Bienenforschungsverbandes COLOSS hervor, die in dieser Woche veröffentlicht wurde. „Es hat sich bestätigt, dass der vergangene Winter für die Imker kritisch war“, sagte der Biochemiker und Imker Jiří Danihlík am Dienstag der Presseagentur ČTK. „Während sich die Verluste im Vorjahr auf 6,6 Prozent beliefen, sind in diesem Jahr in den Wintermonaten 19,4 Prozent der Bienenvölker gestorben oder haben ihre Königin verloren.“

Foto: Kristýna Maková,  Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag
Verantwortlich für die Verluste ist zum großen Teil die Tierseuche Varroose, ausgelöst durch die Varroa-Milbe. Die geschwächten Bienen sind nach dem Befall äußerst anfällig für weitere Erkrankungen. Laut Biochemiker Danihlík liegt das Überleben der Bienen jedoch zum großen Teil in der Hand der Imker. Wo rechtzeitig Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Seuche ergriffen wurden, konnten die Züchter häufig das Schlimmste verhindern.