Wirtschafts-Wochenrückblick: 1. bis 8. Juli

Foto: Archiv Škoda Auto

Die tschechische Regierung sieht in einem möglichen Bankrott Griechenlands keine keine Gefahr für Tschechiens Wirtschaft. Während Škoda Auto seinen Marktanteil im Land auf 32 Prozent ausbaut, boomt gleichzeitig das Bauwesen. Und das Pilsener Doosan-Werk erhält einen Millionen-Auftrag für Martinique. Ein Rückblick auf die Wirtschaftsnachrichten vom 1. bis 8. Juli.

Foto: milspa,  Free Images
Nachdem sich vor einigen Tagen bereits ein Nationalbanker äußerte, hat auch die tschechische Regierung die Folgen eines möglichen Staatsbankrotts in Griechenland für Tschechien beurteilt. Demnach dürfte eine Insolvenz des EU-Landes und Euro-Mitglieds keine direkten Auswirkungen auf die Wirtschaft hierzulande haben. Wie Außenminister Lubomír Zaorálek betonte, bestehen von tschechischer Seite in Griechenland im Vergleich zu vielen weiteren europäischen Staaten nur geringe Forderungen. Finanzminister Andrej Babiš konkretisierte dies und sprach von einer Summe von rund 100.000 Euro.

Außenminister Zaorálek eine Verschärfung der Flüchtlingskrise in der Europäischen Union. Ein großer Teil der Migranten landet an der griechischen Küste und wandert von dort in andere EU-Staaten weiter. Falls es keine Kontrolle über die Entwicklung in Griechenland gebe, bestehe die Befürchtung, dass der Regierung in Athen auch die Flüchtlingspolitik entgleiten könnte, so Zaorálek.


Škoda Octavia  (Foto: Archiv Škoda Auto)
Der Verkauf von Pkw in Tschechien ist im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel gestiegen. Die Gesamtzahl der verkauften Wagen lag bei über 113.000 Autos. Den mit 32 Prozent höchsten Marktanteil verzeichnete Hersteller Škoda, es folgen die Autoproduzenten VW und Hyundai.

Die Pkw wurden hauptsächlich von Firmen gekauft, ihr Anteil liegt bei nahezu 75 Prozent, gaben Vertreter des Verbandes der Automobilimporteure am Freitag in Prag bekannt. Für das gesamte Jahr 2015 werde der Pkw-Verkauf in Tschechien um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zunehmen.


Illustrationsfoto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Ebenso wie der Automobilmarkt kann das Bauwesen ebenfalls eine positive Tendenz vorweisen: Im Mai stiegen die Umsätze der Bauunternehmer um zwölf Prozent gegenüber dem gleichen Monat im vergangenen Jahr. Der größte Impuls kam durch Aufträge vom Staat und von den Gemeinden. Doch die Firmen leiden weiter an den Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise der vergangenen Jahre.

Außerdem beenden die Baufirmen in diesem Jahr jene Aufträge, die sie 2014 angenommen haben. Was danach kommt, ist unklar. Die Zahl der Neuaufträge ist jedenfalls zwischen Jahresbeginn und Ende Mai um elf Prozent geschrumpft. Laut Analytiker Petr Dufek von der Bank ČSOB zeige sich im August, wie die Auftragslage im zweiten Quartal dieses Jahres ausgefallen ist. Extrem hohe Zahlen ließen sich aber sicher nicht erwarten, so Dufek.


Foto: Archiv des Regierungsamtes der Tschechischen Republik
Der Maschinenbauer Doosan Škoda Power exportiert erstmals nach Martinique. Das Pilsener Unternehmen wird eine 45-Megawatt-Turbine im Wert von Hunderten Millionen Kronen in das französische Übersee-Département liefern. Zugleich handelt sich um den ersten Auftrag von einem französischen Kunden.

Das Kraftwerk auf Martinique soll Biomasse verbrennen und Strom in das Netz des französischen Energiekonzerns EdF liefern. Es handelt sich um die zweite Kooperation von Doosan Škoda Power mit einem französischen Kunden, nach der Modernisierung des Kraftwerks in Gardanne beteiligte.