E-Book-Verkauf verdoppelt sich
Der Verkauf elektronischer Bücher hat im vergangenen Jahr in Tschechien stark angezogen. Trotzdem hat er aber einen vergleichsweise noch immer geringen Umfang. Das wird in einem Bericht des Verbandes tschechischer Buchhändler und Verleger angeführt.
Der Anteil elektronischer Bücher am Gesamtumsatz des Buchhandels in Tschechien hat sich 2013 im Jahresvergleich verdoppelt. Insgesamt wurden 450.000 elektronische Bücher verkauft, im Jahr 2012 waren es nur 200.000 E-Books gewesen. Das geht aus dem jüngsten Bericht hervor, der an diesem Mittwoch vom Verband tschechischer Buchhändler und Verleger veröffentlicht wurde. Nach den im Bericht veröffentlichten Schätzungen sollen im laufenden Jahr 2014 bis zu eine Million elektronische Bücher verkauft werden. Trotzdem bleibt ihr Anteil am Buchhandel noch sehr gering, er lag im letzten Jahr bei 1,67 Prozent. In Großbritannien liegt der Anteil dagegen bei 25 Prozent und in Deutschland bei 10 Prozent, heißt es in dem Bericht. Mit Tschechien in etwa vergleichbar ist der Buchmarkt in Polen, dort liegt der Anteil bei einem bis zwei Prozent. Laut einer Feststellung des Verbandes stehe die Zahl verkaufter elektronischer Bücher in einem schroffen Widerspruch zur Zahl der E-Book-Reader, die im Besitz der Tschechen sind. In Tschechien gibt es zurzeit mehr als 500.000 E-Book-Reader und mehr als eine Million Tablet-Computer. Das Missverhältnis sei offensichtlich, seine Ursache liege höchstwahrscheinlich im illegalen Sharing der Bücher, wird in dem Bericht ausgeführt.
Der durchschnittliche Preis eines E-Books liegt in Tschechien bei 120 Kronen (4,4 Euro) ohne Mehrwertsteuer. Im Jahr 2013 gaben zirka 220 Verlage elektronische Bücher heraus, die Gesamtproduktion bis einschließlich 2013 lag bei ungefähr 10.000 elektronischen Büchern.
Die Angaben über den Gesamtumsatz des Buchhandels in Tschechien stünden indes nicht zur Verfügung, sie würden weder vom Tschechischen Statistikamt noch von einer anderen Behörde oder einem Verband systematisch erfasst. Der Jahresbericht stützt sich daher auf öffentliche Angaben über den Umsatz der Buchanbieter und Verleger. Ihnen zufolge soll der Buchhandel im Jahr 2013 einen Umsatz von rund 7,2 Milliarden Kronen (262 Millionen Euro) erzielt haben. Damit sei der Buchmarkt leicht gestiegen. Im Jahr 2013 sank indes die Zahl der Verleger, die mindestens ein Buch veröffentlicht haben, um etwa 100 auf 2553. Ein gedrucktes Buch habe im Durchschnitt 240 Kronen (8,8 Euro) gekostet, heiß es.