Täglicher Nachrichtenüberblick
Erpresser drohen Tschechien mit Verbreitung des Ebola-Virus
Unbekannte Erpresser haben der tschechischen Regierung mit der Verbreitung des Ebola-Virus gedroht. Sie forderten eine Million Euro. Falls der Staat nicht zahle, werde Panik unter der Öffentlichkeit hervorgerufen, hieß es in einem am Montag bekanntgewordenen Drohbrief. Der tschechische Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) bezeichnete die Erpresser als „Hyänen, die verständliche Ängste der Bevölkerung ausnutzen“. Innenminister Milan Chovanec (Sozialdemokraten) versprach, alles zu tun, um die Erpresser zu fassen. An dem Fall arbeiten intensiv die Ermittler der Sondereinheit für den Kampf gegen die organisierte Kriminalität (ÚOOZ). Der Leiter der ÚOOZ Robert Šlachta erklärte, dass die Täter sehr raffinierte Methode benutzen. Gesundheitsexperten versicherten, dass eine „massive Ausbreitung“ des Ebola-Virus unter den klimatischen und hygienischen Bedingungen in Tschechien ausgeschlossen werden kann. Ein Transport des Virus würde laut den Experten die Täter selbst in Gefahr bringen.
Premier Sobotka: Wahlresultate in der Ukraine ermöglichen Entstehung starker Regierung
Die Resultate der Parlamentswahlen in der Ukraine ermöglichen nach Meinung des tschechischen Premierministers Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten) die Entstehung einer starken Regierung, eine Stabilisierung des Landes sowie dessen weitere demokratische Entwicklung. Zudem stellten die Wahlresultate ein Signal für Russland dar, mit dem künftigen ukrainischen Regierungskabinett zu verhandeln und nach der Lösung der Konflikte auf einem diplomatischen Weg zu suchen. Das sagte Sobotka am Montag nach der Regierungssitzung. Tschechien sei, so der Premier, mit der EU bereit, mit der neuen Führung der Ukraine beim Wiederaufbau des Landes und bei deren allmählichen Angliederung an die EU zusammenzuarbeiten.
Zeman: Tschechien respektiert territoriale Integrität Chinas
Präsident Miloš Zeman hat am Montag seinen offiziellen Besuch in China beendet. In Peking kam er mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping zusammen. Zeman versicherte seinem Amtskollegen, dass die Tschechische Republik die territoriale Integrität Chinas einschließlich von Tibet und Taiwan anerkenne. Tschechien werde sich in innere Angelegenheiten Chinas nicht einmischen, so Zeman. Im Zusammenhang mit Taiwan bemerkte das tschechische Staatsoberhaupt, er glaube an eine baldige friedliche Vereinigung der Insel mit dem chinesischen Festland. Am letzten Tag seines Besuchs hat sich Miloš Zeman weiter mit dem chinesischen Premier Li Keqiang getroffen.
Tschechischer Geheimdienst warnt vor russischer und chinesischer Spionagetätigkeit
Der tschechische Geheimdienst BIS warnt vor einer intensiven Spionagetätigkeit Russlands und Chinas in Tschechien. Die Zahl der in Tschechien operierenden russischen und chinesischen Geheimdienstagenten sei „extrem hoch“, hieß es in dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht des BIS. Viele Geheimdienstagenten operieren unter diplomatischem Deckmantel. Weitere Spione reisen dem BIS zufolge als Touristen, Unternehmer oder Wissenschaftler getarnt nach Tschechien ein. Russland gehe es, so der BIS, um Einflussnahme auf Medien und Gesellschaft, um unter anderem Wirtschaftsinteressen zu fördern. China habe genauso wie Russland seine Spionagetätigkeit in Tschechien in den letzten Jahren ausgeweitet. Auf den Einfluss der Geheimdienstagenten aus dem Osten macht der BIS seit einigen Jahren aufmerksam.
Tschechischer Geheimdienst hält ethnische Spannungen für Risikofaktor für Demokratie in Tschechien
Ethnische Spannungen in einigen Regionen waren der größte Risikofaktor für die demokratische Ordnung in Tschechien im vergangenen Jahr. Das hält der tschechische Geheimdienst BIS in seinem Jahresbericht fest, der am Montag veröffentlicht wurde. Für die Sicherheit könnten die Anti-Roma-Stimmungen in einem Teil der Öffentlichkeit ein größeres Problem darstellen als extreme, aber zahlenmäßig kleine Gruppen der Rechtsradikalen, heißt es im Bericht. Die Frustrierung der normalen Bürger, die aus dem problematischen Zusammenleben mit einigen Vertretern der Roma-Minderheit folgt, und keine Lösung der Situation könnten in radikale Äußerungen mit Unterstützung von Populisten und Rechtsradikalen und zur Eskalierung des Problems münden. Dies könne auch zum Anstieg der Skepsis und des Misstrauens der Bürger gegenüber den demokratischen Prinzipien in der Tschechischen Republik führen, warnt der Dienst in seinem Bericht.
Tschechien entsendet Ärzteteams zu syrischen Flüchtlingen in Jordanien
Tschechien entsendet zwei Ärzteteams nach Jordanien, die dort den verletzten syrischen Flüchtlingen helfen werden. Das tschechische Regierungskabinett entschied am Montag über die Fortsetzung des humanitären Programms Medevac für syrische Flüchtlinge in Jordanien. Eines der beiden Ärzteteams wird sich auf Herzoperationen konzentrieren, das andere Team wird aus Orthopäden zusammengestellt. Den Worten von Innenminister Milan Chovanec zufolge werden in erster Linie Militärärzte nach Jordanien entsendet.
Das Medevac-Programm wird vom Innenministerium geleitet. Seit 1993 wurden durch die Vermittlung des Programms über 200 Patienten aus Afghanistan, Bosnien und Herzegowina, dem Irak, Kambodscha, dem Kosovo, Libyen, Pakistan, Syrien, Tschetschenien und der Ukraine in den tschechischen Krankenhäusern behandelt.
Rektor der Karlsuniversität nimmt an Feierlichkeiten mit Präsident Zeman nicht teil
Staatspräsident Miloš Zeman erneut zwei Hochschulrektoren zu der traditionellen Veranstaltung nicht eingeladen hatte. Genauso wie voriges Jahr lud Zeman den Rektor der Masaryk-Universität in Brünn, Mikuláš Bek, und den Rektor der Südböhmischen Universität in Budweis, Libor Grubhoffer, nicht ein. Zeman bestätigte während seines jetzigen China-Besuchs, dass es sich um seine Vergeltung für die Streitigkeiten mit den beiden Rektoren handelt. Bek ließ in der Vergangenheit Zeman aus Befürchtungen vor Wahlagitation nicht an der Universität reden. Grubhoffer setzte sich für Martin C. Putna ein, den Zeman zum Professor nicht ernennen wollte. Die Studentenkammer, die beim Rat der Hochschulen tätig ist, forderte andere Rektoren auf, aus Solidarität mit den beiden Rektoren an den Feierlichkeiten auf der Prager Burg nicht teilzunehmen.
Handgranate vor Einkaufszentrum in Pilsen gefunden
Vor einem Einkaufszentrum im Pilsener Stadtteil Doubravka wurde am Montagmorgen eine Handgranate gefunden. Die Polizei evakuierte rund 100 Menschen aus dem Einkaufszentrum und seiner Umgebung und schloss einen Teil von Doubravka ab. Ein Pyrotechniker holte die Handgranate F1 ab und brachte sie auf die Expositur in Teplice, wo sie weiter untersucht wird. Dies teilte eine Polizeisprecherin mit.
„Právo“: Putin bleibt hart
Die linksliberale Zeitung „Právo“ schreibt am Montag zur Grundsatzrede des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf dem Waldai-Forum in Sotschi: „Der russische Präsident Wladimir Putin hat mit seiner Rede gegen die amerikanische Außenpolitik als einseitigem Diktat die Wogen aufgewühlt. Den Amerikanern warf er vor, dass sie mit ihren Aktionen den globalen Terrorismus angestachelt, das gegenseitige Wettrüsten angefacht und die Sicherheitslage verschlechtert hätten. (...) Die Hauptbotschaft von Putins ausführlicher und stellenweise widersprüchlicher Kritik der USA ist, dass von einer Annäherung zwischen beiden Staaten keine Rede sein kann. Die Mächte werden zwar bei gemeinsamen Interessen kooperieren. Doch bei anderen Themen wie dem Ukraine-Konflikt ist mit einer Konfrontation zu rechnen, die sehr an den Kalten Krieg erinnern dürfte.“
Václavs Film „Cesta ven“ gewinnt Hauptpreis beim Festival CinEast in Luxemburg
Der Film „Cesta ven“ (Der Weg hinaus) des tschechischen Regisseurs Petr Václav gewann den Hauptpreis beim Festival CinEast in Luxemburg. Dies teilten die Veranstalter des 7. Festivals der Filme aus Mittel- und Osteuropa in Luxemburg mit. Václavs Film über eine junge Roma-Mutter siegte bereits im Juni beim Art Film Fest in der Slowakei. Die Weltpremiere erlebte der Film beim Festival in Cannes, in den tschechischen Kinos wird seit dem Mai dieses Jahres gezeigt. Den Zuschauerpreis gewann beim CinEast Luxemburg der 21-minütige Spielfilm „Strach“ (Die Angst) des tschechischen Regisseurs Martin Krejčí.
Tennis: Kvitová nach WTA-Finals auf Rang vier der Weltrangliste
Die tschechische Tennisspielerin Petra Kvitová ist nach den WTA-Finals in Singapur in der Weltrangliste vom dritten auf den vierten Platz gerutscht. Für die zweifache tschechische Wimbledon-Siegerin handelt es sich um die beste Platzierung in der Weltrangliste am Saisonende seit 2011, als sie auf Rang zwei lag. Der tschechische Tennisspieler Tomáš Berdych hat sich dagegen in der Weltrangliste um einen Platz verbessert, er liegt auf Rang fünf. Beim Turnier in Paris wird Berdych diese Woche um die Masters-Teilnahme kämpfen.
Das Wetter am Dienstag, 28. Oktober
Am Dienstag ist es in Tschechien überwiegend heiter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 10 bis 13 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden maximal 8 Grad Celsius erreicht.