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Sobotka will engere Zusammenarbeit mit Deutschland

Bei seinem Besuch in Berlin sagte der tschechische Premier Bohuslav Sobotka am Donnerstag, dass Tschechien eine engere Zusammenarbeit mit Deutschland als bisher anstrebe. Dazu solle eine enge Abstimmung zwischen beiden Ländern stattfinden, ähnlich wie zwischen den Mitgliedstaaten der Visegrád-Gruppe, sagte Sobotka nach seinen Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck. Es solle Treffen einzelner Ressortchefs oder gemeinsame Verhandlungen der Regierungschefs und mehrerer Minister geben, erläuterte der tschechische Premier seine Vorstellungen. Auch stellte der Sozialdemokrat klar, dass Tschechien unter seiner Regierung eine tiefere europäische Integration anstrebe. Dies bezeichnete die deutsche Kanzlerin als ausgesprochen gute Nachricht. Vor allem den Schritt Tschechiens, sich dem europäischen Fiskalpakt anzuschließen, lobte Merkel. Daneben haben die beiden Regierungschefs über die Ereignisse in der Ukraine gesprochen und über Fragen der Energieversorgung. Sobotka erklärte aber, dass die Tschechische Republik keinen grundlegenden Umstieg auf Ökostrom plane.

Kanzlerin Merkel bekräftigt Interesse am Kauf des deutschen Botschaftsgebäudes in Prag

Beim Besuch des tschechischen Premiers Bohuslav Sobotka in Berlin am Donnerstag hat Kanzlerin Angela Merkel noch einmal das Interesse Deutschlands bekräftigt, das Palais Lobkowicz in Prag zu kaufen. In dem historischen Gebäude ist die deutsche Botschaft untergebracht. Premier Sobotka erklärte nach dem Gespräch mit Merkel, er betrachte die Angelegenheit als offen und sei zu Verhandlungen bereit. Allerdings müssten zahlreiche technische Umstände gelöst werden. Er sehe unter anderem ein Problem darin, einen Preis für ein solch historisches Gebäude zu beziffern.

Beide Seiten verhandeln bereits seit einigen Jahren über einen Kauf des Palais durch die Bundesrepublik Deutschland, im Gespräch war ein Tausch mit einem Gelände im Berliner Stadtzentrum zum Bau einer neuen tschechischen Botschaft. Allerdings sind sowohl Verwandte der Familie Lobkowicz als auch der amtierende Außenminister Lubomír Zaorálek gegen einen Verkauf des historischen Palasts.

Premier Sobotka zu Antrittsbesuch in Berlin

Der tschechische Premier Bohuslav Sobotka ist zu einem Antrittsbesuch nach Deutschland gereist. Direkt nach seiner Anreise legte Sobotka einen Kranz am Mahnmal für die Opfer der Berliner Mauer nieder. Er sagte, die Mauer sei zunächst ein Symbol für die Teilung Europas gewesen, nun sei sie ein sichtbares Symbol für die Wiedervereinigung von Europa. Auch die tschechische Regierung wolle zu einem geeinten Europa beitragen, denn die europäische Integration sei ein Projekt, das gegen jedwede Mauern gerichtet sei, so der Premier.

In Berlin wurde der Premier von Bundeskanzlerin Angela Merkel empfangen. Im anschließenden Gespräch wird es um bilaterale und europapolitische Themen gehen. Ein zentrales Thema bei diesem Treffen soll auch die Lage in der Ukraine sein. Sobotka trifft zudem Bundespräsident Joachim Gauck und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich. Am Freitag besucht der tschechische Premier dann das VW-Werk in Wolfsburg.

Außenminister der Visegrad-Gruppe treffen sich mit Steinmeier

Die Außenminister der vier Visegrad-Staaten Tschechien, Polen, Ungarn und Slowakei treffen am Donnerstag in Budapest ihren deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier. Thema des Gesprächs ist die Lage in der Ukraine. Dem tschechischen Außenminister Lubomír Zaorálek zufolge soll bei dem Treffen in Budapest auch über das angestrebte Assoziierungsabkommen der ukrainischen Übergangsregierung mit der EU gesprochen werden. Die Außenminister wollen zudem über neue Sanktionen gegen Russland beraten. Russland hat sich bisher geweigert, mit der ukrainischen Regierung zu verhandeln. Die Vertreter der fünf Länder wollen ihre Standpunkte vor dem EU-Außenminister-Treffen koordinieren, das am kommenden Montag in Brüssel stattfinden wird.

Beraterteam von Premier Sobotka vollständig

Chefberater Vladimír Špidla hat am Donnerstag das 30-köpfige Team vorgestellt, das Premier Bohuslav Sobotka während seiner Amtsausübung unterstützen wird. Zu den Beratern gehören zum Beispiel der Ökonom und ehemalige Finanzminister Pavel Mertlík, der Prorektor der Prager Karlsuniversität Stanislav Štěch sowie die Medizinerin Eva Syková. Es sei ihm gelungen, ein funktionierendes Team zusammenzustellen sowie überzeugende und kompetente Leute für die einzelnen Aufgaben zu finden, so Špidla.

Der Beratergruppe steht monatlich ein Haushalt von 480.000 Kronen (17.800 Euro) zur Verfügung, die meisten Experten arbeiten ehrenamtlich oder mit Teilzeitverträgen, sagte der Chefberater. Das Beraterteam von Sobotkas Vorgänger Petr Nečas habe mit 800.000 Kronen fast die doppelte Summe gekostet, fügte Špidla noch hinzu.

Polizei nimmt Verdächtigen im Mordfall Houska fest

Bereits am Mittwoch hat die tschechische Polizei einen Verdächtigen im Mordfall des einflussreichen nordböhmischen Politiker Roman Houska festgenommen. Das sagte eine Polizeisprecherin der Presseagentur ČTK am Donnerstag, Einzelheiten wollten die Ermittler aber noch nicht bekannt geben.

Der Sozialdemokrat Houska war am 18. November 2013 vor seiner Villa in Chomutov / Komutau erschossen aufgefunden worden. Er galt als einflussreicher und kontroverser Politiker, der viele Entscheidungen in Nordböhmen aus dem Hintergrund beeinflusst haben soll.

Entführung von zwei Tschechinnen in Pakistan jährt sich

Genau vor einem Jahr wurden in Pakistan zwei tschechische Touristinnen durch Unbekannte entführt. Die beiden damals 24-jährigen Frauen waren auf dem Weg aus dem Iran nach Indien. Bei ihrer Reise durch die pakistanische Provinz Belutschistan wurden sie von acht bis zehn Bewaffneten entführt. Am Freitag hatten sich die Familien der beiden Entführten an die Öffentlichkeit gewandt und all jenen gedankt, die sie in den letzten Monaten unterstützt und die sich in dem Fall engagiert hätten.

Im vergangenen Jahr waren zwei Videofilme im Internet aufgetaucht, in denen beide Frauen erklärten, sie seien gesund, aber ihre Leben seien gefährdet. Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman hatte seinen pakistanischen Amtskollegen in dem Fall um Hilfe gebeten. Zu den Ermittlungen ist aber nichts bekannt, das tschechische Außenministerium gibt keine Auskunft zum Stand der Dinge.

US-Repräsentantenhaus würdigt Vermächtnis von Präsident Havel

Das Repräsentantenhaus des US-Kongresses hat das Vermächtnis des tschechischen Präsidenten Václav Havel gewürdigt. Zudem genehmigte die amerikanische Volksvertretung die Installierung einer Büste von Václav-Havel im Gebäude des Kapitols. Initiator der Havel-Büste ist der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Repräsentenhauses, Ed Royce. Laut Royce sei es wichtig, in der Zeit der Krise in der Ukraine an jenen Menschen zu erinnern, der die Tschechoslowaken aus der Einflusssphäre der Sowjetunion geführt habe.

Die Havel-Büste soll im November dieses Jahres im US-Kongress anlässlich des 25. Jahrestags der Samtenen Revolution feierlich enthüllt werden.

Tschechischer Geistlicher erhält Templeton-Preis

Der tschechische Priester, Soziologe und Philosoph Tomáš Halík hat am Donnerstag den Templeton-Preis erhalten. Er habe sich lange Jahre für die Erneuerung der Kirche und den interreligiösen Dialog engagiert, hieß es zur Begründung von der Jury.

Die mit über einer Million Pfund dotierte Auszeichnung wird jährlich von der Templeton-Stiftung in Großbritannien verliehen, sie gilt als Nobelpreis für Leistungen an der Schnittstelle zwischen Religion und Wissenschaft. Die erste Preisträgerin war 1973 Mutter Tereza, im vergangenen Jahr erhielt Desmond Tutu den Preis.

Hohe tschechische Geistliche würdigen Papst Franziskus

Keine religiöse Gemeinschaft und kein Staat hätten in der Gegenwart an der Spitze eine so überzeugende Persönlichkeit, wie es Papst Franziskus sei. Dies sagte der katholische Priester und Professor der Prager Karlsuniversität, Tomáš Halík, gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK. Das Charisma des Papstes gehe von dessen tiefer persönlicher Spiritualität und seinem bescheidenen Lebensstil aus, so Halík. Der Prager Kardinal Dominik Duka erklärte, der Papst zeige große Empathie und Verständnis für die Menschen der Gegenwart.

Der argentinische Jesuit Jorge Maria Bergoglio wurde vor einem Jahr zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt.

Das Wetter am Freitag, 14. März

Am Freitag ist es in Tschechien heiter mit strahlendem Sonnenschein. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 15 bis 19 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden bis zu 10 Grad Celsius erreicht.