Täglicher Nachrichtenüberblick
Sobotka: Tschechien wird Referendum auf Krim nicht anerkennen
Der tschechische Premier, Bohuslav Sobotka, sagte am Sonntag, dass Tschechien das Ergebnis der Abstimmung über einen Anschluss der Krim an Russland nicht anerkennen werde. Ein solches Referendum sei gegen ukrainisches Recht, erklärte Sobotka bei einer Talkshow im Tschechischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Tschechien respektiere die Legitimität der neuen ukrainischen Führung und unterstütze ihr Bemühen, mit Russland eine diplomatische Lösung des Konflikts zu finden, so der Premier. Er distanzierte sich aber erneut von Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Dies würde lediglich allen Beteiligten schaden, bekräftigte Sobotka.
Demonstrationen in Tschechien gegen russische Intervention auf der Krim
In vier tschechischen Städten fanden Demonstrationen gegen die russische Intervention auf der Krim statt. Unter dem Motto „Für eure und unsere Freiheit“ versammelten sich in Prag, Brno / Brünn, Plzeň / Pilsen und Karlovy Vary / Karlsbad in Tschechien lebende Ukrainer sowie von beunruhigten Tschechen. Unter den Demonstranten in Prag war auch der ehemalige Außenminister und Chef der Partei Top 09, Karel Schwarzenberg. Er sagte, was die Ukrainer nun erlebten, hätten die Tschechen bereits zweimal erlebt: 1938 nach der Abteilung der Sudetengebiete an Deutschland und 1968 nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes.
Weiterer Todesfall wegen Methanol-Vergiftung
Im südmährischen Boskovice / Boskowitz ist ein Mann nach einem Monat im Koma an den Folgen einer Methanol-Vergiftung gestorben. Der 52-Jährige war im kritischen Zustand in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Obwohl es den Ärzten gelungen war, 98 Prozent des Methanols aus dem Körper des Mannes zu entfernen, blieb sein Zustand die gesamte Zeit über kritisch.
In der Wohnung des Mannes wurden mehrere Flaschen Alkohol gefunden, allerdings konnte in keiner eine Verunreinigung mit Methanol festgestellt werden. Da der Mann während seiner Behandlung nicht ansprechbar war, weiß die Polizei nicht, wo der Verstorbene den gepantschten Schnaps erworben hat. Die so genannte Methanol-Affäre begann im September 2012, seitdem sind bereits 49 Menschen an den Folgen der Vergiftungen gestorben.
Verkehrsminister: Keine Vignetten-Erhöhung geplant
Verkehrsminister Antonín Prachař hat erklärt, die Preise für die Autobahnvignette in Tschechien in nächster Zeit nicht erhöhen zu wollen. Derzeit kostet die Jahresnutzung 1500 Kronen (55 Euro), er betrachte dies als völlig ausreichend, erklärte der Minister im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen. Außerdem müsse das bestehende Gesetz dafür novelliert werden, eine einfache Erhöhung sei nicht möglich.
Auch die Einführung einer Maut, die sich am gefahrenen Kilometer orientiert, lehnte der Politiker der neuen Partei Ano ab. Weder das Regierungsprogramm noch das Verkehrsministerium sehe da derzeit Handlungsbedarf, so Prachař. In Tschechien gilt für LKW ein elektronisches Mautsystem, ähnlich wie in Deutschland, im vergangenen Jahr hat es dem Staat 8,5 Milliarden Kronen (314 Millionen Euro) eingebracht.
Tod in Ägypten: Polizei findet keine Zeichen von Vergiftung bei Tschechinnen
Bei den beiden in Ägypten gestorbenen Tschechinnen habe es keine Anzeichen einer Vergiftung gegeben. Das sagte der Leiter einer tschechischen Ermittlergruppe am Samstagabend nach ihrer Rückkehr aus dem nordafrikanischen Land. Die tschechischen Beamten waren nach Ägypten gefahren, um Einzelheiten vor Ort zu recherchieren. Demnach habe die Autopsie eindeutig bewiesen, dass es sich bei dem Tod der 36-jährigen Mutter und ihrer achtjährigen Tochter nicht um eine Vergiftung gehandelt habe. Weitere Einzelheiten wollten die Polizisten aber nicht bekannt geben.
Die beiden Tschechinnen waren im vergangenen Jahr in einem Hotel im Badeort Hurghada tot aufgefunden worden. Die ägyptische Polizei verdächtigte den Ehemann und Vater der beiden und leitete Ermittlungen wegen Mordes ein. Der Mann hatte behauptet, beide hätten nach einem Essen Vergiftungssymptome gezeigt. Der Tscheche musste bis Oktober in Ägypten im Gefängnis bleiben, seit seiner Auslieferung sitzt er nun in Tschechien in Untersuchungshaft.
Säugling in Baby-Box in Zlín abgegeben
In der Baby-Box des Kreiskrankenhauses Zlín wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein Säugling abgelegt. Das 2780 Gramm schwere Mädchen erfreut sich bester Gesundheit, die Ärzte haben ihm den Namen Gabriela gegeben. Es ist bereits das zweite Baby, das im Kreis Zlín in eine Baby-Box gegeben wurde, insgesamt ist es seit Einführung des Systems das 104. Neugeborene im ganzen Land.
Mit der Einführung von Baby-Boxen wurde in Tschechien im Jahr 2005 begonnen. Mittlerweile gibt es landesweit rund 60 dieser Geräte, in die ungewünschte Kinder anonym abgelegt werden können. Die Box meldet sofort an eine zuständige Stelle, wenn ein Säugling abgegeben wurde, im Inneren ist es warm und die Kinder werden mittels einer Kamera überwacht. Das Baby-Box-System hat aber auch Gegner, sie behaupten, das System verstoße gegen das Abkommen für Kinderrechte.
Leichtathletik: Stabhochspringerin Svobodová holt Silber
Stabhochspringerin Jiřína Svobodová hat bei der Hallen-WM im polnischen Sopot Silber geholt, sie teilt sich den zweiten Platz mit der Russin Angelika Sidorowa. Erste wurde die Kubanerin Yarisley Silva. Alle drei Medaillensiegerinnen übersprungen lediglich 4,70 Meter, die Kubanerin schaffte dies aber bereits im ersten Versuch. Ein bisschen tue es ihr ja leid, weil Gold so nahe gewesen sei, aber es sei ein fantastisches Ende der Saison, so die 28-Jährige nach der Siegerehrung. Mit einer Enttäuschung endete der Wettbewerb für die Amerikanerin Jennifer Suhr. Die Olympiasiegerin wurde mit 4,65 Metern nur Fünfte.
Das Wetter am Montag, 10. März: klar und sonnig, bis 15 Grad
Auch am Montag hält das schöne Wetter in Tschechien an. Es ist überwiegend klar, nur zu Tagesbeginn kann es örtlich zu Nebel kommen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 12 und 16 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter werden maximal 9 Grad Celsius erreicht.