Truppenübungsplatz Brdy: ab 2016 Naturschutzgebiet
Brdy ist ein Hügelkette in Mittelböhmen, es erstreckt sich südwestlich von Prag bis fast nach Plzeň / Pilsen. Brdy ist aber auch ein Truppenübungsplatz der Armee, mit etwa 260 Quadratkilometern der drittgrößte in der Tschechischen Republik. Er wird aber kaum noch zu militärischen Zwecken genutzt, der Verteidigungsminister will ihn daher Ende 2015 schließen.
Der Truppenübungsplatz Brdy steht unter direkter Verwaltung des Verteidigungsministeriums. Die Armee betreibt den Platz und bewacht ihn, allerdings werden die Mittel immer weiter gekürzt. Die Soldaten säubern seit einiger Zeit das Areal von explosiven Rückständen, allerdings können bereits jetzt Wanderer und Radfahrer Teile des Gebiets nutzen. Das bereitet den angrenzenden Gemeinden zunehmend Probleme. Marcela Kořánová ist Bürgermeisterin von Zaječov.
„Die Touristen werden nicht ausreichend informiert, wo das Truppenübungsgelände beginnt und bewegen sich deswegen auf dem gesamten Areal. Das ist natürlich ein Problem, weil niemand weiß, welche Bereiche bereits geräumt sind und welche nicht. Und natürlich hinterlassen die Touristen Müll, den bislang niemand wegräumt.“ Die Armee fühlt sich für den zurückgelassenen Müll nicht zuständig und will auch die Touristen nicht beaufsichtigen. Eine zivile Verwaltung aber gibt es noch nicht – und die Lokalpolitiker glauben nicht daran, dass schon Ende 2015 alles für eine zivile Nutzung vorbereitet sein wird. Einer von ihnen ist der Kreishauptmann von Mittelböhmen, der Sozialdemokrat Josef Řihák:
Allerdings ist Stropnický nicht der erste Verteidigungsminister, der den Truppenübungsplatz schließen will. Bereits seine Vorgänger Alexandr Vondra und Vlastimil Picek legten ihren Regierungschefs einen solchen Vorschlag vor, der dann aber stets aufgeschoben wurde. Auch der amtierende Premier, der Sozialdemokrat Bohuslav Sobotka, hat die Debatte über den Gesetzesentwurf zur Umgestaltung des Geländes erstmal aufgeschoben.