Österreichische Botschaft protestiert gegen Betriebserlaubnis für AKW Temelin

Das tschechische Außenministerium hat die Erteilung einer Betriebgenehmigung für das südböhmische AKW in Temelin am Mittwoch verteidigt und den Protestbrief der österreichischen Botschaft zurückgewiesen, in dem diese sich darüber beschwert, über die Erteilung der Betriebsgenehmigung nicht vorher informiert worden zu sein. Die Sprecherin des tschechischen Außenministeriums Zuzana Opletalova sagte, das Genehmigungsverfahren sei die ganze Zeit vom staatlichen Amt für Kernsicherheit beobachtet worden. Die österreichischen Grünen forderten den noch amtierenden Kanzler Wolfgang Schüssel zu einer sofortigen Reise nach Prag auf, um über die Sicherheit des AKW Temelin zu sprechen. Seit seine Inbetriebnahme im Oktober 2000 gab es in der Anlage inoffiziell rund 95 Defekte. Politiker und Atomkraftgegner vor allem aus Deutschland und Österreich hatten deshalb wiederholt die Stilllegung gefordert.