Tschechien verweigert Lastwagen mit Müll aus Deutschland Weiterfahrt

Die tschechischen Zoll- und Grenzbehörden haben am Wochenende erneut zahlreichen Lastwagen mit Müll aus Deutschland die Weiterfahrt verweigert. Grund sei wie in vorangegangenen Fällen der Verdacht gewesen, dass der Abfall illegal in Böhmen deponiert werden sollte, sagte ein Mitarbeiter des Zollamtes in Prag am Sonntag. An einem Übergang in Südböhmen fanden Grenzer zum Beispiel in drei Lastwagen, die Autokennzeichen aus Weiden (Oberpfalz) trugen, hunderte gebrauchte Autobatterien und Neon-Röhren. Die Fahrer konnten keine gültigen Dokumente vorlegen und wurden aufgefordert, sofort umzukehren. An einem sächsisch-tschechischen Übergang fanden die Zöllner Hausmüll in einem Lastwagen, der offiziell Kunststoffpräparate geladen haben sollte. Der Fahrer habe erklärt, er wolle in Tschechien lediglich tanken, sagte ein Polizeisprecher. Dieser Darstellung schenkten die Behörden aber keinen Glauben. Die Grenzpolizei schätzt, dass in den vergangenen Wochen insgesamt 20 000 Tonnen Müll aus Deutschland illegal in Tschechien deponiert wurden. Dies wären rund 700 Lastwagenladungen. Für eine Ladung bekommen tschechische Strohmänner nach Angaben der Prager Sonntagszeitung "Nedelni svet" von deutschen Unternehmen bis zu 8800 Euro.

Autor: Lothar Martin