Cheb / Eger: Demonstration gegen "Germanisierung"

In der westböhmischen Stadt Cheb / Eger demonstrierten am Dienstag etwa 300 Mitglieder des so genannten "Klubs des tschechischen Grenzgebietes" gegen die ihrer Meinung nach fortschreitende "Germanisierung" des Landes, für die sie unter anderem die Politik der gegenwärtigen tschechischen Regierung verantwortlich machen. Die Entwicklung des Landes seit der demokratischen Wende des Jahres 1989 bezeichneten die Demonstranten als "Weg zum Verlust der nationalen Identität und Souveränität." Der Vorsitzende des Klubs, Karel Janda, sagte, er sehe heute nicht mehr die Gefahr einer Vertreibung der Tschechen aus den Grenzgebieten, wie dies vor dem Zweiten Weltkrieg der Fall gewesen war. Eine Bedrohung erblicke er eher im "ökonomischen Druck des mächtigen deutschen Kapitals und in der Beherrschung vieler tschechischer Firmen durch deutsche Eigentümer", so Janda. Von der Anzahl der Demonstranten war Janda enttäuscht. Wahrscheinlich hätten sich viele Menschen durch das kühle Wetter von einer Teilnahme abhalten lassen, sagte er.