Sudetendeutschen kritisieren Außenminister Fischer für seine Prager Äußerungen zum "Zentrum gegen Vertreibung"

Die Führung der Sudetendeutschen Landsmannschaft hat Bundesaußenminister Joschka Fischer heftig für die Standpunkte kritisiert, die er am Dienstag während seines offiziellen Prag-Besuchs äußerte. Wer wie Fischer die Gründe für die Vertreibung der Sudetendeutschen auf die Selbstzerstörung durch den Nationalsozialismus verkürze, der verdrehe nicht nur die historische Wahrheit, sondern stärke auch die ewig gestrigen Nationalisten in Prag und falle denjenigen Tschechen in den Rücken, die sich um eine ehrliche Aufarbeitung der Vergangenheit bemühen", sagte der Vorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Bernd Posselt, am Mittwoch. Fischer hatte am Dienstag in Prag auf einem Treffen mit tschechischen Diplomaten die gegenwärtige deutsche Debatte um ein Zentrum gegen Vertreibung kritisiert, das der Bundesverband der Vertriebenen in Berlin errichten will.