Deutsche Atomgegner wurden erstmals zu AKW Temelín angehört
Deutsche Atom-Kritiker hatten am Donnerstag erstmals Gelegenheit, bei einer offiziellen Anhörung in Passau ihre Bedenken gegen das südböhmische Atomkraftwerk Temelín vorzutragen. Mehr als ein Dutzend Vertreter der Regierung in Prag sowie der Temelín-Betreiberfirma CEZ waren zu dem Termin gekommen. Rund 200 Temelín-Gegner aus Deutschland und Österreich forderten mit Transparenten, Plakaten und Aufklebern die Abschaltung des Reaktors. Die Anhörung verlief in einer aufgeheizten emotionalen Atmosphäre, in der beide Seiten kaum Verständnis für die Argumente der Gegenseite aufbrachten. Der Passauer Termin für die Bürger in den Grenzregionen außerhalb Tschechiens hatte bei der Regierung in Prag zu einem heftigen Streit geführt. Außenminister Jan Kavan hatte seinem Kabinettskollegen, Umweltminister Milos Kuzvart, vorgeworfen, zu viele Zugeständnisse an die Temelín-Gegner zu machen.