Tschechen jubeln über Handball-Sieg und bei tollem Biathlon-Weltcup
Auch am vergangenen Wochenende ging es in Tschechien wieder sehr sportlich zu. Bei guten Schneeverhältnissen lockten die Wintersportorte der Mittelgebirge Tausende Freizeitsportler zum Skilaufen an, im mährischen Nové Město na Moravě gab sich die Weltelite im Biathlon gleich an fünf Tagen ein Stelldichein. Die tschechischen Biathleten blieben bei den sechs Weltcup-Rennen zwar vieles schuldig, stark applaudiert wurde aber trotzdem im neuen Schmuckkästchen der Böhmisch-Mährischen Höhe. Erst recht gejubelt wurde hunderte Kilometer südlich im serbischen Niš, wo die tschechischen Handballer zum EM-Auftakt einen 27:24-Sieg über Deutschland feierten.
Der slowakische Trainer Martin Lipták war dennoch von der Leistung seiner Schützlinge ziemlich angetan:
„Während des Spiels sind wir nie in Rückstand geraten und haben auch unsere schwächere Phase ganz gut überstanden. Danach standen wir in der Abwehr wieder sicher, haben einige sehr gute Konter gefahren und den Drei-Tore-Vorsprung gut über die Zeit gebracht.“Mit Blickrichtung auf die noch freien Plätze für die Olympiaqualifikation war das 27:24 ein sehr wichtiger Sieg. Von den acht Kontrahenten, die sich um die noch zwei freien Plätze bewerben, muss Tschechien möglichst sieben hinter sich lassen – ein Konkurrent davon jedoch ist Deutschland.
Sehr stimmungsvoll ging es am vergangenen Wochenende auch im mährischen Nové Město na Moravě zu, wo der Weltcup der Biathleten vor insgesamt 45.000 Zuschauern ausgetragen wurde.
„Als sie die ersten beiden Biathlon-Rennen im Fernsehen verfolgt haben, sei der Funke übergesprungen. Da wollten sie auch live dabei sein und die tolle Atmosphäre hautnah erleben“, schilderte eine junge Tschechin den Beweggrund, weshalb sie und ihre Familie den Weg auf die Tribünen bei der Schießanlage gefunden hatten.
Von der tollen Kulisse regelrecht beeindruckt war auch der Präsident der Internationalen Biathlon-Union, Anders Besseberg. Er bescheinigte den Gastgebern eine gelungene Generalprobe für die Biathlon-WM, die im kommenden Jahr in Nové Město ausgetragen wird. Und bis dahin hofft auch Männertrainer Ondřej Rybář, dass sich die tschechischen Biathleten – die keine Top-Ten-Platzierung schafften – besser an die einzigartige Atmosphäre gewöhnt haben:„Für uns war es ein Riesenerlebnis. Ich denke, dass die Jungs noch lange davon zehren werden. Ich hatte erwartet, dass es ein mit vielen Deutschen gemischtes Publikum sein wird, doch zirka 90 Prozent der Fans waren Tschechen.“