Biathlon-WM in Nové Město startet: Volle Schneedepots sollen Tauwetter und Regen trotzen
Das größte Biathlon-Ereignis dieses Winters ist am Dienstag eröffnet worden: die WM in Nové Město na Moravě / Neustadt in Mähren. Doch die Veranstalter kämpfen mit zu warmem Wetter, Regen und Wind.
Mit einer Show auf dem Vratislav-Platz wurde die Biathlon-WM in Nové Město na Moravě eröffnet. Auch der Vorsitzende des Weltverbandes, Ole Dahlin, ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen.
„Alles ist am Platz für eine fantastische Weltmeisterschaft“, sagte der oberste Sportfunktionär des Biathlons am Dienstagnachmittag.
Allerdings will sich das Wetter partout nicht an die Erwartungen, Hoffnungen und großen Worte halten. Am Montag musste das erste Training auf dem Kurs und in der Vysočina Arena abgesagt werden – wegen des stürmischen Windes. Dabei findet am Mittwochnachmittag mit der Mixed-Staffel bereits der erste Wettkampf statt. Und auch sonst macht die Witterung den Veranstaltern zu schaffen. Vlastimil Jakeš ist der WM-Rennchef:
„Schon seit drei, vier Tagen immer das Gleiche: Regen, hohe Temperaturen und Wind. Nicht einmal in der Nacht wird es frieren. Dadurch haben wir mindestens 40 Zentimeter an Schneehöhe auf den Rennstrecken verloren. Deswegen müssen wir riesige Mengen Schnee mit Baggern herankarren.“
Ein Meter Schnee wurde auf die Rennstrecken aufgebracht. Damit die weiße Unterlage nicht verschmutzt, musste der Kurs abgedeckt werden. Doch Nové Město na Moravě ist vorbereitet auf solche Widrigkeiten. Schon 2015 wurde ein Schneedepot gebaut, eigentlich eine Art Grube. Bürgermeister Michal Šmarda (Sozialdemokraten) erläuterte unlängst im Interview für Radio Prag International:
„Die Grube nimmt eine Fläche von ungefähr einem Dreiviertel Hektar ein. Dort kommen am Ende des Winters immer 60.000 Kubikmeter Kunstschnee hinein. Über den Sommer taut etwa ein Drittel davon weg und wird im anschließenden Winter wieder aufgefüllt. Hier in Nové Město haben wird also das alte tschechische Sprichwort außer Kraft gesetzt, dass kein Schnee bis zum nächsten Winter hält.“
Auch die Veranstalter selbst bestätigen, dass der Mangel an natürlichem Schnee kein Problem sei für die Ausrichtung des Championats. Jiří Hamza ist Vorsitzender des tschechischen Biathlon-Verbandes und leitet das WM-Organisationskomitee. In den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks sagte er:
„Zum Glück haben wir das Depot. Dadurch können wir garantieren, dass wir bis zum Ende der WM genügend Schnee haben werden, obwohl das für alle Helfer unglaublich viel Arbeit bedeutet. Leider sehen auch die Wettervorhersagen nicht gut aus. Wir werden also einfach weitermachen müssen.“
Erst zu Ende der Weltmeisterschaft, also Mitte kommender Woche, könnte es etwas schneien in dieser Gegend auf der Böhmisch-Mährischen Höhe. Das sind zumindest bisher die Prognosen. Auch die Fans sind nicht gerade begeistert von diesen Aussichten. So etwa Schlachtenbummler Josef…
„Es ist schon schade. Im Februar hätte man wenigstens Temperaturen um die Null Grad und Schnee erwarten können. Aber was soll’s, uns hält das nicht auf“, sagt der Fan, der direkt aus Nové Město na Moravě stammt.
Besonders betroffen von den wenig winterlichen Bedingungen sind natürlich die Sportler. Denn selbst wenn ausreichend Schnee auf den Strecken liegt, bleibt die Frage, ob er nicht ziemlich weich sein wird.
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