Nachrichten

0:00
/
0:00

Gesundheitsminister weist Krankenhäuser an, die Löhne zu erhöhen

Gesundheitsminister Leoš Heger hat die staatlichen Krankenhäuser angewiesen, ab Januar den Beschäftigten 6,25 Prozent mehr Lohn zu bezahlen. Auch allen weiteren Einrichtungen des Gesundheitswesens empfehle er dies, sagte Heger gegenüber Journalisten am Freitag. Eigentlich hatte der Gesundheitsminister nach Protesten Anfang des Jahres eine Erhöhung um 10 Prozent versprochen. Die jetzige Erhöhung sei ein Kompromiss, den er wegen der Wirtschaftskrise und der schlechten wirtschaftlichen Situation treffen musste, so Heger weiter. Die Gewerkschaften hatten ihm ein Ultimatum gestellt, bis zu welchem er bekannt geben sollte, wie er sein Versprechen umzusetzen gedenke. Sollte sich die ökonomische Situation jedoch im Laufe des nächsten Jahres verbessern, so sei er bereit, die Löhne ein weiteres Mal um 3,25 Prozent anzuheben.

Kampagne gegen sexuellen Missbrauch von Kindern gestartet

In Tschechien wurde am Freitag der Startschuss für eine Kampagne gegen sexuellen Missbrauch von Kindern gegeben. Erwachsene sollen auf das Problem des Missbrauches aufmerksam gemacht werden und Kindern sollen lernen, sich gegen unerwünschte Übergriffe zu schützen. Das Programm hat am Freitag die Menschenrechtsbeauftragte der Regierung, Monika Šimůnková, vorgestellt. Sexueller Missbrauch von Kindern sei noch immer ein Tabu, vor allem in den Familien. Dort seien die Kinder am meisten gefährdet und es gebe Tendenzen, dies zu bagatellisieren. Den Kindern werde meistens nicht geglaubt und die meisten Fälle bleiben im Geheimen, so Šimůnková. Die Kampagne solle zu einer höheren Aufmerksamkeit gegenüber dem Problem führen und juristische Unzulänglichkeiten abschaffen. So wird auch eine Konferenz von Fachleuten teil der Kampagne sein, die helfen soll, Gesetze zu verbessern.

Umfrage: Bei Wahlen wäre der kleinste Koalitionspartner VV nicht mehr im Parlament

Das Meinungsforschungsinstitut Factum Invenio veröffentlichte am Freitag Zahlen, nach denen die derzeitige Mitte-Rechts-Koalition nicht weiter regieren könnte. Der kleinste Koalitionspartner, die Partei der öffentlichen Angelegenheiten (VV), kam nur noch auf 2,2 Prozent der Wählerstimmen und würde somit an der 5-Prozent-Hürde scheitern. Gegenüber der letzten Wahl bedeutet das einen Verlust von 8,7 Prozentpunkten. Auch die Partei von Außenminister Karel Schwarzenberg, Top 09, fällt in der Wählergunst um 3 Prozentpunkte auf nunmehr 13,7 Prozent. Über einen Wiedereinzug ins Parlament könnten sich dagegen die Christdemokraten (KDU-ČSL) mit 5,9 Prozent und die Grünen mit 5,4 Prozent freuen. Gewinner einer Wahl wären die Sozialdemokraten mit einem Zugewinn von 6,4 Prozentpunkten auf 28,5 Prozent und die Kommunisten mit einem Zuwachs in Höhe von 4,6 Prozentpunkten auf 15,9 Prozent der Wählerstimmen.

Tschechische Armeeführung zeichnet Soldaten für Afghanistan-Einsatz aus

Die tschechische Armeeführung zeichnet am Freitag 50 Soldaten aus, die vom Einsatz in Afghanistan zurückgekehrt sind. Zugleich soll bei der Feier am Nationaldenkmal auf dem Prager Vítkov-Hügel an zwei Soldaten erinnert werden, die bei dem Einsatz am Hindukusch ums Leben gekommen sind. An der feierlichen Veranstaltung nahmen unter anderem Verteidigungsminister Alexandr Vondra und Generalstabschef Vlastimil Picek teil. Die 50 Soldaten waren zusammen mit einer Einheit der afghanischen Armee von April bis Oktober in der Provinz Wardak stationiert gewesen. Zwei Mitglieder der tschechischen Einheit waren während des Einsatzes tödlich verletzt worden, als ihr Panzerwagen auf eine Mine fuhr.

Regierungskoalition verzeichnet ersten Erfolg bei Sitzungsmarathon im Abgeordnetenhaus

Die Regierungskoalition hat beim Sitzungsmarathon im Abgeordnetenhaus einen ersten Erfolg verzeichnet. Am Donnerstag konnte sie gegen die Blockadetaktik der Opposition durchsetzen, dass der staatliche Bausparzuschuss im kommenden Jahr um die Hälfte gekürzt wird. Mit pausenlosen Redebeiträgen haben Sozialdemokraten und Kommunisten bisher die Verabschiedung von weiteren Reformvorhaben der Regierung blockiert. Die Regierung reagiert seit Dienstag mit Nachtsitzungen, am Donnerstag konnten die Abgeordneten jedoch bereits um Mitternacht nach Hause gehen. Die Marathonsitzung hat am Dienstagvormittag begonnen und soll auch am Wochenende weitergeführt werden.

Der parteilose Abgeordnete Stanislav Huml hat mittlerweile angedroht, vor dem Verfassungsgericht gegen die in den Nachtsitzungen verabschiedeten Gesetze zu klagen. Die Regierungskoalition verstoße mit den nächtlichen Dauersitzungen im Abgeordnetenhaus gegen die Menschenrechtscharta. Schlafentzug gelte laut internationaler Übereinkunft als eine Form der Folter, schrieb Huml am Donnerstag in einer Presseerklärung.

Brauerei Plzeň erhöht ab Dezember Bierpreise

Am Freitag gab die Brauerei Plzeň bekannt, dass sie ab Dezember die Bierpreise durchschnittlich um 2,5 Prozent erhöhen werde. Gründe für die Preiserhöhung seien gestiegene Energie- und Rohstoffpreise, so ein Sprecher der Brauerei. Die Preiserhöhung betreffe das gesamte Sortiment, sowohl Fassbier als auch abgefülltes Flaschen- oder Dosenbier. Die genauen Zahlen nannte die Brauerei allerdings nicht. Die gestiegenen Herstellungskosten sollen aber nicht nur über den Preis aufgefangen werden. Man versuche auch, die Vertriebswege zu optimieren, damit das tschechische Nationalgetränk für die Bierliebhaber bezahlbar bleibe, ergänzte der Generaldirektor der Brauerei Doug Brodman.

Tschechien hat EU-weit höchsten Anteil an Angestellten in Industrie und Bauwirtschaft

Laut einer Untersuchung des Statistischen Amtes hat Tschechien EU-weit den höchsten Anteil an Angestellten in Industrie und Bauwirtschaft. 26,5 Prozent aller Angestellten arbeiten in Tschechien in der Industrie, der Schnitt in der EU liegt bei 15,8 Prozent. Auch in der Logistikbranche liegt der Prozentsatz der Angestellten über dem EU-Durchschnitt, in allen anderen Branchen liegt die Tschechische Republik allerdings unter dem EU-Schnitt. In der Gesundheitsbranche arbeiten zum Beispiel nur 6,6 Prozent der Angestellten, in der EU liegt die Zahl bei 10,4 Prozent.

Gedenken an deutsche Opfer in Dobronín: Protestkreuze entfernt

Die 64 Holzkreuze, aus Protest um ein Denkmal an deutsche Opfer der Vertreibung aufgestellt, wurden entfernt. Das Denkmal, ein Kreuz aus Eisen, hat Milan Litavský im Mai errichtet, um an 13 Opfer eines Massakers an Deutschen nach dem Krieg zu erinnern. Die Tschechische Partei der nationalen Sozialisten (ČSNS) behauptet, es habe sich bei den Toten um Mitglieder der NSDAP gehandelt und hatte aus Protest das Denkmal rosa angemalt und 64 Holzkreuze zum Gedenken an die Opfer eines Massakers der deutschen Besatzer an Tschechen in Velké Meziříčí / Groß Meseritsch aufgestellt.

Ballettensemble des hessischen Staatstheater in Brno

Das Ballettensemble des hessischen Staatstheaters aus Wiesbaden besucht im Rahmen des Zyklus Taneční most / Tanzbrücke das Brünner Nationaltheater. Man wolle dem tschechischen Publikum, das noch an die russische Schule des Balletts gewöhnt ist, die progressive gegenwärtige deutsche Tanzkunst schmackhaft machen, so der Organisator des Zykluses, Rudolf Kubičko. Freunde des Ballettes können die Wiesbadener am 11. November im Brünner Theater bewundern.

Tennis: Tschechinnen bei Fed-Cup-Finale in Moskau komplett, Russinnen ohne Zwonarewa

Die tschechischen Tennisspielerinnen bestreiten am Wochenende in Moskau das Finale im Fed Cup gegen Russland. Der tschechische Fed-Cup-Kapitän Petr Pála kann dabei auf die besten Spielerinnen zurückgreifen, inklusive der frisch gebackenen Masters-Siegerin und Weltranglisten-Zweiten Petra Kvitová. Die Russinnen müssen hingegen auf Wera Zwonarewa verzichten, die Siebte der Weltrangliste sagte am Freitag wegen Schmerzen in der Schulter ihre Teilnahme am Finale ab. Den Auftakt im Fed-Cup-Finale bestreiten am Samstag Petra Kvitová und auf russischer Seite Maria Kirilenko.

Das Wetter am Samstag, 5.11.: bewölkt, Nieselregen, bis 11 Grad

Am Samstag ist es in Tschechien bewölkt, zu Tagesbeginn nebelig, mit vereinzeltem Nieselregen. In den Bergen und auch in örtlichen Niederungen ist es teilweise heiter. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 7 bis 11 Grad Celsius, bei geringer Bewölkung bis 16 Grad Celsius. In Lagen über 1000 Metern erreichen die Höchstwerte bis zu 11 Grad Celsius.