Der mutige Kämpfer gegen Korruption / Weihnachten sollten wir nicht selbst abschaffen
Die Korruptionsaffäre um den staatlichen Umweltfonds sowie die Bedeutung des Weihnachtsfestes dominieren die Kommentare in den Donnerstagsausgaben der tschechischen Tageszeitungen.
Festtage oder Weihnachten? heißt der Titel des Kommentars von Zbyněk Petráček in der Lidové noviny. Die Weihnachtssymbolik surfe auf der Welle der Globalisierung, an das Weihnachtsfest werde dem Kommentator zufolge auch in Ländern erinnert, die mit christlicher Tradition nichts gemeinsam haben. Weihnachtliche Briefmarken gebe es in den letzten Jahren etwa auch in China oder in Japan. Diese Tatsache sage aber kaum etwas aus über die Rolle der Zivilisation, die sich selbst vom Christentum ableitet, meint Petráček. Die christliche Zeitrechnung stelle, so der Kommentator, auch in jenen Ländern einen globalen Maßstab dar, die andere Kalender benützten. Der Papst gelte als eine internationale Autorität, die vielleicht nur im Iran oder in Nordkorea abgelehnt werde. Aber der wirkliche Einfluss der westlichen Zivilisation, die von der christlichen Barmherzigkeit und der jüdischen Moral (den Zehn Geboten) ausgegangen war, werde immer geringer, meint Petráček.
„Diejenigen, die sich nun darüber freuen, dass die europäischen Kämpfer gegen den Klimawandel in Cancún von China geschlagen wurden, dürfen nicht vergessen, dass auch der von ihnen abgelehnte Kampf gegen den Klimawandel seine Wurzeln in der christlichen Zivilisation hat. Und dass diese auch anderswo verblasst – immer häufiger und immer mehr. Am alarmierendsten ist es, wenn sich die christliche Zivilisation selbst schlägt. Wenn sie Weihnachten zugunsten irgendwelcher Festtage unterdrückt. Der ehemalige Bundesbankvorstand Sarrazin hat ein warnendes Buch mit dem Titel ´Deutschland schafft sich ab´ geschrieben, das umstritten ist. Über Sarrazin können wir denken, was wir wollen, aber Weihnachten sollten wir selbst nicht abschaffen.“