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Verwirrung um Nominierung des künftigen tschechischen EU-Kommissars

Um die Nominierung des künftigen tschechischen EU-Kommissars herrscht Verwirrung. Der Gouverneur der Tschechischen Nationalbank, Zdeněk Tůma, ist offenbar der Kandidat der Regierung für den Posten des tschechischen EU-Kommissars. Ein Regierungssprecher erklärte am Sonntagnachmittag, Tůma sei der gemeinsame Kandidat der Regierung sowie der stärksten Parlamentsparteien, den Bürgerdemokraten und den Sozialdemokraten. Die Parteien dementierten jedoch umgehend eine Einigung. Bürgerdemokratenchef Topolánek sprach sich gegen Tůma aus und warf Premier Fischer „übertriebenen Aktionismus“ vor. Auch die Sozialdemokraten zeigten sich von der Personalie Tůma überrascht. Ihr stellvertretender Vorsitzender Lubomír Zaorálek sagte, Kandidat seiner Partei sei nach wie vor der gegenwärtige EU-Kommissar Vladimír Špidla.

Laut Premier Jan Fischer erfülle Tůma alle Kritierien, um das Amt als EU-Kommissar gut auszufüllen. Der 49-Jährige Ökonom steht seit dem Jahr 2000 an der Spitze der Tschechischen Nationalbank und genießt auch im Ausland hohes Ansehen.

Präsident Klaus begrüßt Fischers Entscheidung, Premier zu bleiben

Präsident Václav Klaus hat die Entscheidung Jan Fischers begrüßt, Premierminister zu bleiben und nicht als EU-Kommissar nach Brüssel zu gehen. Darüber informierte der Pressesprecher des Präsidenten, Radim Ochvat, am Sonntagmittag. Zuvor hatte Fischer seine Entscheidung Klaus persönlich mitgeteilt. Auch der Präsident sei der Meinung, dass Fischer sein Amt als Premier bis zu ordentlichen Wahlen im Mai behalten solle, so Ochvat. Am Freitagabend wurde Fischer selbst als heißester Anwärter auf Posten des tschechischen EU-Kommissars gehandelt. Der parteilose Fischer dementierte sein Interesse an dem Amt jedoch am Samstagmorgen.

Große Mehrheit der Tschechen zufrieden mit Fischer als Premier

Eine überwältigende Mehrheit von 81 Prozent der Tschechen ist zufrieden mit der Arbeit Jan Fischers als Premierminister. Das geht aus einer Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Sanep hervor. Fast die gleiche Anzahl der Befragten will nicht, dass Fischer als neuer tschechischer EU-Kommissar nach Brüssel wechselt. Nur 10 Prozent erklärten, Fischer solle EU-Kommissar werden. Darüber war seit Freitagabend spekuliert worden. Fischer hatte jedoch am Samstag gesagt, nicht für das Amt zur Verfügung zu stehen.

Gewerkschafter der Prager Verkehrsbetriebe (DPP) lehnen Verhandlungen mit Krisenstab ab

Die Gewerkschafter der Prager Verkehrsbetriebe (DPP) wollen nicht mit dem vom bürgerdemokratischen Oberbürgermeister Pavel Bém einberufenen Krisenstab verhandeln. Der Stab soll die problematische Situation des Unternehmens lösen und vor allem den für die kommende Woche angekündigten Streik abwenden. Die Gewerkschaften nehmen jedoch Anstoß an der personellen Zusammensetzung des Krisenstabes. Sie wollten ihrerseits am Sonntagabend über Details eines möglichen Streiks beraten. Dieser wird offenbar nicht am Dienstag stattfinden, wie spekuliert wurde. Am selben Tag wählt nämlich der Prager Ortsverband der Bürgerdemokratischen Partei eine neue Führung. Im Tschechischen Fernsehen ließ ein Gewerkschaftsvertreter durchblicken, dass man die Angelegenheit durch einen Streik am selben Tag nicht politisieren wolle.

Die Stadt Prag, zu 100 Prozent Eigner der Verkehrsbetriebe, fordert Gehaltkürzungen von 30 Prozent in der Leitung des Unternehmens. Die Gehälter der übrigen Angestellten sollen um 7 Prozent gekürzt werden. Die Gewerkschaften lehnen die Forderungen ab und drohen mit Streik.

Sozialdemokraten unterstützen Streikabsicht der DPP-Angestellten

Die Sozialdemokraten unterstützen die Streikabsicht der Angestellten der Prager Verkehrsbetriebe (DPP). Dies erklärte ihr stellvertretender Vorsitzende Zdeněk Škromach am Samstag nach einer Sitzung der Parteiführung. Ein möglicher Streik würde für die Prager Bürger zwar unangenehm, so Škromach. Sie sollten ihren Ärger aber nicht gegen die Streikenden richten, sondern gegen den Prager Magistrat. Dessen „verantwortungsloses“ Vorgehen könne nicht zu einer vernünftigen Einigung führen, glaubt Škromach.

Speerwerferin Špotáková zum dritten Mal in Folge Tschechiens „Athletin des Jahres“

Die Speerwerferin Barbora Špotáková wurde am Samstagabend zu Tschechiens „Athletin des Jahres 2009“ gekürt. Die 28-jährige Olympiasiegerin und Weltrekordhalterin gewann den Titel schon zum dritten Mal in Folge. Der Hürdensprinter Petr Svoboda landete mit großem Abstand auf dem zweiten Platz. Dritter wurde der Hochspringer Jaroslav Bába. Die Wahl zum tschechischen „Athleten des Jahres“ wird bereits seit 1962 unter Sportfunktionären, Trainern und Journalisten durchgeführt. Rekordtitelträger ist der Speerwerfer Jan Železný, der die Wahl zwischen 1991 und 2001 sieben Mal gewann.

Fußball: FK Teplice verteidigt mit Sieg Tabellenführung der ersten tschechischen Liga

Der FK Teplice / Teplitz hat am 14. Spieltag die Tabellenführung der ersten tschechischen Fußballliga verteidigt. Im Spitzenspiel bezwang Teplice am Samstagabend vor heimischem Publikum Verfolger FK Jablonec /Gablonz mit 1:0. Die beiden Überraschungsteams führen die Tabelle weiterhin mit 32 beziehungsweise 29 Punkten an. Der dritte Baník Ostrava / Ostrau hielt mit einem 2:0 Heimsieg gegen Kladno Anschluss an das Führungsduo. Im dritten Samstagsspiel unterlag Slovan Liberec /Reichenberg zu Hause gegen Sigma Olomouc / Olmütz mit 0:4. Nach dem Spiel wurde der Trainer von Liberec entlassen.

Eishockey: Tschechien verliert auch das dritte Spiel beim Karjala-Cup

Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft hat beim Karjala-Cup auch ihr drittes und letztes Spiel verloren. In Helsinki unterlag das Team von Trainer Vladimír Růžička am Sonntag gegen Russland mit 3:4 nach Verlängerung. Damit sicherte sich Russland den Turniersieg. Die Tschechen hatten nach dem ersten Drittel noch mit 2:0 geführt. Die beiden ersten Spiele hat die tschechische Mannschaft bereits gegen Schweden und Finnland verloren. Damit beendet Tschechien den Karjala-Cup auf dem vierten und letzten Platz.

Das Turnier ist Teil der Euro-Hockey-Tour. An der Serie von vier Turnieren nehmen außer Tschechien die Nationalmannschaften von Russland, Finnland und Schweden teil. Tschechien konnte den Wettbewerb zum letzten, und bisher einzigen Mal in der Saison 1997 / 98 gewinnen. Das erste Turnier zur diesjährigen Euro-Hockey-Tour, das Anfang September im westböhmischen Karlovy Vary / Karlsbad ausgetragen wurde, hatte Tschechien als Turniersieger beendet.

Das Wetter am Montag, dem 09. November:

Am Montag wird es in Tschechien bewölkt und regnerisch. In Lagen über 1100 Meter schneit es. Die Tageshöchsttemperaturen steigen leicht auf 8 bis 12 Grad Celsius.