Der musizierende Schauspieler Jan Budař – Ein Antiheld mit Selbstironie
Jan Budařs Gesicht wird zumindest auch dem ein oder anderen Cineasten im Ausland bekannt sein. Wir stellen Ihnen jedoch in der neuesten Ausgabe unseres MusikCzech das musikalische Schaffen des 31-jährigen Budař vor.
Jan Budař ist in erster Linie bekannt als Schauspieler, und zwar als ziemlich guter. Schon viermal wurde er mit dem Tschechischen Löwen ausgezeichnet, dem wichtigsten Filmpreis hierzulande. Nach seinem Schauspielstudium in Brno / Brünn spielte Budař zunächst vor allem Theater. 2003 folgte der große Durchbruch im Kino in dem tschechischen Erfolgsfilm „Nuda v Brně“, in dem Budař den geistig zurückgebliebenen Stanislav und dessen Bemühen um die erste sexuellen Erfahrung darstellte. Sein Leinwand-Image als Antiheld oder als der „Beautiful loser“ kultiviert Budař auch in der Musik.
Auch wenn er sich seit jeher auch mit großer Leidenschaft dem Musizieren gewidmet hat, trat Budař erst 2006 auch als Musiker öffentlich in Erscheinung. Auf seinem ersten Album „Uletěl orlovi“ setzte er sich in satirischer und selbstironischer Form mit der Gefühlswelt eines Endzwanzigers auseinander.
Ende 2008 brachte Jan Budař zusammen mit der Eliščin Band das zweite hoch gelobte Album „Proměna“ heraus. Den Titel „Proměna“, zu Deutsch Verwandlung, habe man sich bei Franz Kafka entliehen, gibt Budař zu. Von düsterer Endzeitstimmung ist auf der Platte allerdings keine Spur.
Seit seinem zwanzigsten Lebensjahr habe er davon geträumt einen echten Indianer zu treffen, ist in Budařs Lebenslauf im Internet zu lesen. Als er 25 war löste die französische Schauspielerin Audrey Tautou den Indianer auf Platz eins ab. Ihr widmete Budař auch einen Song. Über eine Reaktion Tautous war bis zum Redaktionsschluss nichts bekannt.