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EU-Kommission reagiert vorerst nicht auf Visa-Einführung für Tschechen durch Kanada

Die EU-Kommission wird vorerst nicht auf die Wiedereinführung von Visa für tschechische Staatsbürger durch Kanada reagieren. Man wolle die Angelegenheit gründlich überprüfen und wahrscheinlich im September eine offizielle Erklärung abgeben, sagte EU-Kommissionspräsident José Barroso am Mittwoch in Straßburg. Kanada hat am Dienstag wegen der steigenden Zahl tschechischer Roma, die in dem Land um Asyl ersuchen, die Visumpflicht für tschechische Bürger wiedereingeführt. Noch am selben Tag bat Tschechien die EU, Schritte einzuleiten, die die Einführung von Visa für kanadische Bürger ermöglichen könnten. Da diese Maßnahme die gesamte EU betreffen würde, kann die Tschechische Republik darüber nicht allein entscheiden.

Schwedische EU-Ratspräsidentschaft spricht sich für Einführung von Visa für kanadische EU-Reisende aus

Vertreter der schwedischen EU-Ratspräsidentschaft haben sich für die Einführung von Visa für kanadische EU-Reisende ausgesprochen. Dies sei eine entsprechende Gegenmaßnahme zur Wiedereinführung der Visumpflicht für Tschechen in Kanada, sagte der schwedische Minister für Zuwanderung, Tobias Billström. Der schwedische Premier und derzeitige EU-Ratsvorsitzende Fredrik Reinfeldt kritisierte in Straßburg Kanada dafür, dass das Land die schwedische EU-Ratspräsidentschaft nicht im Vorfeld über die Einführung der Visumpflicht für tschechische Bürger informiert habe. In Europa halte man immer zusammen, so Reinfeldt. Gleichzeitig wies er aber darauf hin, in dieser Frage habe die EU-Kommission die Entscheidungskompetenz. Laut deren Präsident Barroso werde man dort aber vermutlich erst im September über eine Reaktion entscheiden.

Klaus kritisiert im Zusammenhang mit dem Visa-Streit die Abhängigkeit Tschechiens von Brüssel

Präsident Václav Klaus hat hinsichtlich des Visa-Streits mit Kanada kritisiert, dass Tschechien in der Frage die Hände gebunden sind. Er respektiere die Souveränität Kanadas und dessen Recht Visa für Tschechen einzuführen. Die Tschechische Republik habe dieses souveräne Recht nicht, da über die Angelegenheit in Brüssel entschieden werden müsse, merkte der als Euroskeptiker geltende Klaus an. Es bestehe somit ein großer Unterschied zwischen den Möglichkeiten der beiden Länder, so der Präsident. Einen weiteren Kommentar wollte Klaus nicht abgeben.

Der rumänische Präsident Basescu ist zu Besuch in Tschechien

Der rumänische Präsident Traian Basescu ist am Mittwoch zu einem zweitägigen Besuch in Tschechien eingetroffen. Am Mittag wurde Basescu zunächst auf der Prager Burg von seinem Amtskollegen Václav Klaus empfangen. Am Donnerstag stehen weitere Gespräche des rumänischen Staatsoberhaupts mit Premier Jan Fischer an. Rumänien, das Anfang des Jahres 2007 der EU beigetreten ist, ist Tschechiens größter Wirtschaftspartner in Südosteuropa.

Tschechischer Sozialdemokrat Rouček zum stellvertretenden Vorsitzenden des Europaparlaments gewählt

Der tschechische Sozialdemokrat Libor Rouček wird einer der 14 stellvertretenden Vorsitzenden des Europaparlaments. Auf der konstituierenden Sitzung des Parlaments am Dienstag in Straßburg, erreichte Rouček im dritten Wahlgang die erforderliche Stimmenzahl. Er wird damit der höchste Repräsentant der Tschechischen Republik im neuen Europaparlament. Die stellvertretenden Vorsitzenden haben im Europaparlament jedoch in erster Linie nur zeremonielle Aufgaben.

Paroubek fordert die ODS zur Distanzierung von extremistischen Parteien im Europaparlament auf

Der Vorsitzende der Sozialdemokraten Jiří Paroubek hat die Partei der Bürgerdemokraten (ODS) aufgefordert, sich von extremistischen Parteien im Europaparlament zu distanzieren. Die ODS bildet im Europaparlament mit weiteren konservativen Parteien eine gemeinsame Fraktion. Vertreten sind darin unter anderem die lettische Partei „Für Heimat und Freiheit“, die jedes Jahr einen Marsch von SS-Veteranen unterstützt, und die polnische Partei „Recht und Gerechtigkeit“, die Homosexualität als Krankheit bezeichnet. Eine Verbindung mit solchen Parteien sei in Zeiten des wachsenden Extremismus in Tschechien ein Skandal, sagte Paroubek am Mittwoch. Der ODS-Europaabgeordnete Jan Zahradil wies die Kritik zurück. Die betreffenden Aktivitäten der von Paroubek erwähnten Parteien beträfen keine europapolitischen Themenfelder, so Zahradil.

Papst Benedikt XVI. wird Hauptgottesdienst seines Tschechienbesuchs bei Stará Boleslav feiern

Der Hauptgottesdienst während des Tschechienbesuchs von Papst Benedikt XVI. Ende September wird bei Stará Boleslav / Alt-Bunzlau gefeiert. Auf einer großen Wiese in der Nähe der Stadt wird eine provisorische Bühne aufgebaut, von der aus der Papst am 28. September eine Messe zelebrieren soll. Darüber informierte am Mittwoch der Organisationschef der Veranstaltung. Zu der Messe werden etwa 30.000 Gläubige erwartet. Insgesamt hätte der Veranstaltungsort aber ein Fassungsvermögen von bis zu 120.000 Besuchern. Im Umkreis von Stará Boleslav werden während dem Papstbesuch erhebliche Verkehrsbehinderungen erwartet. Papst Benedikt XVI. wird vom 26. bis zum 28. September in Tschechien zu Gast sein.

Lokale Unwetter verursachten Überschwemmungen, Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen

Unwetter haben in der Nacht auf Mittwoch in mehreren Landesteilen Tschechiens zu lokalen Überschwemmungen, Stromausfällen und Verkehrsbehinderungen geführt. In Mittel- und in Südböhmen mussten heute Vormittag zwei Zugstrecken wegen umgeknickter Bäume gesperrt werden. Als Transportersatz verkehrten Busse auf beiden Abschnitten. In Südmähren stehen nach den nächtlichen Gewittern mehrere Keller unter Wasser. In Modřice bei Brno / Brünn versank sogar ein Auto in den Wassermassen. Es waren die heftigsten Gewittergüsse in der Region in diesem Jahr, hieß es. Im ostböhmischen Landkreis Pardubice musste die Feuerwehr bereits am Dienstag mehr als 50 Mal ausrücken, um überschwemmte Keller auszupumpen und umgeknickte Bäume zu entfernen. Energiearbeiter wiederum sind im dauerhaften Einsatz, um die gerissenen Stromleitungen zu reparieren.

ČSÚ: Preise für tschechische Industriewaren sind im Juni rapid gesunken

Die Preise von tschechischen Industriewaren sind im Juni um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Das ist die größte Deflation seit dem Beginn der kontinuierlichen Erfassung der Verbraucherpreise im Jahr 1991. Das gab am Mittwoch das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) bekannt. Im Vergleich zum Vormonat stagnierten die Verbraucherpreise. Die Exportpreise sind im Mai nur um 0,3 Prozent gestiegen. Der Preisanstieg für Exportgüter weist damit bereits den dritten Monat in Folge eine rückläufige Tendenz aus.

Drei neue Grenzübergänge für Wanderer zwischen Šumava und Bayerischem Wald geöffnet

Im tschechisch-bayerischen Grenzgebiet zwischen den Nationalparks Šumava / Böhmerwald und Bayerischer Wald sind seit Mittwoch drei Grenzübergänge für Wanderer geöffnet. Im Gebiet der tschechischen Gemeinde Modrava / Mader können Wanderer nun die Staatsgrenze an den Punkten Pod Poledníkem, Siebensteinkopf und Modrý sloup / Blaue Säule überschreiten. Der Verband der Gemeinden des Nationalparks Šumava kritisierte allerdings die Öffnung des Übergangs Modrý sloup. Die Trasse dort sei für gewöhnliche Wanderer zu gefährlich, zudem sei sie weniger interessant als die Trasse durch ein nahe liegendes Tal, erklärte ein Verbandssprecher.

Das Wetter am Donnerstag, 16. Juli: wechselhaft, bis 29 Grad

In der Nacht auf Donnerstag wird es in Tschechien wechselhaft bewölkt. Auch weiterhin muss mit Regenschauern und Gewittern gerechnet werden. Tagsüber wird es überwiegend heiter. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 25 bis 29 Grad Celsius.