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In Tschechien sind die Europawahlen zu Ende gegangen

In Tschechien sind die Europawahlen zu Ende gegangen. Die Wahllokale schlossen am Samstag um 14 Uhr. Mehr als acht Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, über die tschechischen Abgeordneten im Europäischen Parlament zu entscheiden. Laut ersten inoffiziellen Angaben lag die Wahlbeteiligung nur bei etwa 25 Prozent. Der Tschechischen Republik stehen im Europäischen Parlament 22 Mandate zu, um die sich Kandidaten von 32 politischen Gruppierungen beworben haben. Insgesamt fasst das Europäische Parlament 736 Sitze.

Wegen europäischer Bestimmungen wird mit der Auszählung der Stimmen erst am Sonntagabend um 22 Uhr begonnen.

Präsident Klaus hat in Prag seine Stimme zur Europawahl abgegeben

Präsident Václav Klaus hat am Samstagvormittag in Prag seine Stimme zur Europawahl abgegeben. Journalisten sagte Klaus, nach seinem Abgang aus der bürgerdemokratischen Partei sei ihm die Wahl diesmal schwer gefallen. Welche politische Gruppierung er unterstützt hat, sagte er nicht. Er hoffe, aus der Wahl werde ein bedeutenderes Europäisches Parlament hervorgehen als es in der Vergangenheit der Fall war, so Klaus. Der als Europaskeptiker bekannte Klaus hatte erst kürzlich erklärt, die Europawahlen seien „bedeutungslos“ und „eine Zeitverschwendung“.

Übergangsregierung stellt sich am Sonntag der Vertrauensabstimmung

Die Übergangsregierung von Premier Jan Fischer stellt sich am Sonntagnachmittag der Vertrauensabstimmung im tschechischen Abgeordnetenhaus. Fischers Regierung kam aufgrund einer Einigung zwischen den Bürgerdemokraten, den Sozialdemokraten und den Grünen zustande. Die drei Parteien wollen das Kabinett unter bestimmten Bedingungen unterstützen. Die Christdemokraten, die Einwände gegen Teile des Regierungsprogramms haben, wollen erst kurz vor der Abstimmung über ihre Haltung entscheiden. Die Kommunisten sowie einige fraktionslose Abgeordnete haben angekündigt, gegen die Regierung zu stimmen.

Das 17-köpfige Kabinett Jan Fischers ist bereits seit dem 8. Mai im Amt. Laut Verfassung muss es innerhalb von 30 Tagen um das Vertrauen der Abgeordneten ersuchen. Diese Frist endet am Sonntag.

Premier Fischer wird den französischen Präsidenten Sarkozy treffen

Der tschechische Premierminister Jan Fischer wird am kommenden Freitag in Paris mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy zusammentreffen. Das Treffen soll in erster Linie zur Vorbereitung des EU-Gipfels dienen, der eine Woche später in Brüssel stattfinden wird. Der Besuch in Paris ist Teil der Europareise von Premier Fischer, die ihn am Dienstag zunächst nach Berlin führt.

Magistrat von Jihlava lässt Neonazi-Marsch auflösen

Der Magistrat der ostböhmischen Stadt Jihlava / Iglau hat am Samstag einen Marsch von Neonazis auflösen lassen. Unmittelbar nach seinem Beginn wurde der Marsch der etwa 150 Rechtsextremen von schwer bewaffneten Polizeieinheiten gestoppt. Er war offiziell als Gedenkveranstaltung für die Opfer des Zweiten Weltkrieges angemeldet. Laut Vertretern der Stadt Jihlava, sei es im Vorfeld nicht möglich gewesen, den Marsch zu verbieten. Aus der Anmeldung sei nicht hervorgegangen, dass dort faschistisches Gedankengut propagiert würde, hieß es. Vor Ort versammelten sich auch etwa 250 antifaschistische Gegendemonstranten.

Auch in den nordböhmischen Städten Most und Litvínov haben sich am Samstag rund 150 Rechtsextreme versammelt. Die Veranstaltungen wurden von einem doppelt so großen Polizeiaufgebot begleitet. Zu besonderen Vorkommnissen kam es nicht.

Klaus spricht sich gegen die Entschädigung historischen Unrechts aus

Präsident Klaus hat sich gegen die finanzielle Entschädigung historischen Unrechts ausgesprochen. Auf seinen Internetseiten schreibt Klaus, er glaube nicht, dass man sich „mit Geld eine bessere Geschichte kaufen könne“. In Zeiten der Wirtschaftskrise solle der Staat seine Gelder nicht für Entschädigungszahlungen verwenden, so Klaus. Die Äußerungen stehen im Zusammenhang mit einem Gesetzesentwurf zur Entschädigung von früheren Bewohnern der Karpato-Ukraine, die in den Wirren des Zweiten Weltkrieges ihre Heimat verlassen mussten. Das Gebiet gehörte bis 1945 zur damaligen Tschechoslowakei.

Polizisten finden die Leiche einer ermordeten Frau

Polizisten haben am Freitag bei Olomouc / Olmütz die Leiche einer ermordeten Frau gefunden. Sie starb durch einen Schuss in den Kopf. Die junge Frau wurde bereits am Freitagnachmittag als vermisst gemeldet. In den Abendstunden entdeckten die Beamten ihre Leiche dann in einer Abwassergrube in der Nähe ihres Wohnhauses. Die Kriminalpolizei arbeitet laut einer Pressesprecherin intensiv an dem Fall. Zu den möglichen Umständen des Mordes gebe es derzeit mehrere Versionen. Einzelheiten könne man jedoch noch nicht bekannt geben.

Ivan Hašek kündigt Kandidatur für Vorsitz des Fußballverbandes an

Der renommierte tschechische Fußballtrainer Ivan Hašek hat am Donnerstag offiziell seine Kandidatur zum Vorsitzenden des tschechischen Fußballverbandes angekündigt. Der 55-Jährige ist damit bei der Wahl am 27. Juni klarer Favorit. Die Mehrheit der Delegierten hat ihm die Unterstützung bei der Abstimmung versichert. In einem Interview mit der Tageszeitung „Lidové noviny“ sagte Hašek, die vorrangige Aufgabe der neuen Verbandsführung sei es, das Vertrauen in den tschechischen Fußball wiederherzustellen. Dieses war in der Vergangenheit durch Misserfolge des Nationalteams und Querelen im Verband erschüttert worden.

Tennis: Lukáš Dlouhý gewinnt Doppelkonkurrenz bei den French Open

Der tschechische Tennisprofi Lukáš Dlouhý hat gemeinsam mit seinem Doppelpartner, dem Inder Leander Paes, die French Open in Paris gewonnen. Im Finale bezwangen Dlouhý und Paes am Samstagnachmittag ihre Gegner Wesley Moodie und Dick Norman mit 3:6, 6:3 und 6:2. Für den 26-jährigen Doppelspezialisten Dlouhý war es bereits die zweite Finalteilnahme bei den French Open nach 2007. Damals verlor er das Finale aber.

Tschechische Biere des Jahres 2009 ausgezeichnet

Die tschechischen Biere des Jahres 2009 sind am Samstagvormittag im südböhmischen České Budějovice / Budweis ausgezeichnet worden. In der prestigeträchtigsten Kategorie der hellen Lagerbiere gewann das zwölfgradige Bier der Brauerei Holba aus dem mährischen Hanušovice. Unter den zehngradigen hellen Bieren setzte sich die Marke „Tas“ der ebenfalls mährischen Brauerei Černá Hora durch. Die tschechischen Biere des Jahres werden seit 13 Jahren gekürt. In diesem Jahr bewarben sich 40 Brauereien mit insgesamt 180 Bieren um den Titel, der in 13 Kategorien vergeben wird.

Das Wetter am Sonntag, 7. Juni: weiterhin bewölkt und regnerisch

Auch am Sonntag wird es in Tschechien überwiegend bewölkt sein. Mit Regen und Gewittern muss weiterhin gerechnet werden. Die Tageshöchsttemperaturen bleiben unverändert bei 17 bis 21 Grad Celsius.