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Ehemalige Ostblockstaaten feierten Ende des Kommunismus vor 20 Jahren
Die ehemaligen Ostblockstaaten haben gemeinsam die Befreiung von der kommunistischen Diktatur vor 20 Jahren und die Wiederherstellung von Freiheit und Demokratie in Mittel- und Osteuropa gefeiert. Bei der Gedenkveranstaltung am Donnerstag in der südpolnischen Stadt Krakau würdigten Regierungschefs und andere hochrangige Vertreter aus elf Ländern die Vorreiterrolle Polens bei den friedlichen Revolutionen 1989. Zu den Teilnehmern gehörte auch der tschechische Premier Jan Fischer. Zudem war Bundeskanzlerin Angela Merkel als ehemalige DDR-Bürgerin eingeladen worden.
Von Krakau aus haben die Teilnehmer der Veranstaltung eine Botschaft an die europäische Jugend gerichtet, die einen Appell um mehr politisches Engagement bei der Verteidigung der „Zivilisation der Freiheit“ enthält. Auch der Gründer der polnischen Freiheitsbewegung, Lech Walesa, und der frühere tschechische Dissident Vaclav Havel waren in Krakau dabei.
Mitteleuropäische Visegrad-Staaten wollen Zusammenarbeit ausbauen
Die vier Staaten der Visegrad-Gruppe – Tschechien, Polen, Ungarn und die Slowakei – wollen ihre regionale Zusammenarbeit innerhalb der EU weiter ausbauen. Man werde sich verstärkt Informationen über die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie die Maßnahmen dagegen austauschen, sagte der tschechische Ministerpräsident Jan Fischer am Mittwochabend nach dem Treffen mit seinen drei Amtskollegen im südpolnischen Wieliczka bei Krakau. Weitere Themen des Treffens waren Energiesicherheit, die Partnerschaft mit den östlichen Nachbarn der EU sowie das europäische Klimapaket.
Reaktion von Klaus: Kouchner demoliert demokratische Diskussion n der EU
Nach Meinung des tschechischen Präsidenten Václav Klaus werde durch den französischen Außenminister Bernard Kouchner „die demokratische Diskussion in der Europäischen Union demoliert“. Mit diesen Worten reagierte der Präsident am Donnerstag auf seiner Internetseite auf eine Äußerung Kouchners, der Klaus vorgeworfen hatte, mit der Herabwürdigung der Wahlen zum Europäischen Parlament das europäische Haus zu demolieren. Klaus bezeichnete die Worte Kouchners als unglaublich. In ihnen sehe er, so Klaus, eine Fortsetzung der Anmaßungen, die der ehemalige französische Präsident Jacques Chirac seinerzeit gegenüber den jüngeren EU-Ländern gezeigt habe. Als sie ihre eigene Meinung äußerten, habe ihnen Chirac vorgehalten, „eine gute Gelegenheit verpasst zu haben, um zu schweigen“, schrieb Klaus für den Internetserver idnes.cz
Zweiter Schweinegrippe-Fall in Tschechien bestätigt
In Tschechien ist der zweite Fall einer Ansteckung mit der so genannten Schweinegrippe bestätigt worden. Nach medizinischen Tests ist die Ansteckung mit dem H1N1-Virus bei einer Frau festgestellt worden, die aus Arizona nach Tschechien gereist war, gab am Donnerstag der Sprecher des tschechischen Gesundheitsministeriums bekannt. Der erste in Tschechien an Schweinegrippe erkrankte Patient war vor zehn Tagen ein Pilot, der sich während eines Aufenthalts in New York mit dem Virus angesteckt hatte. Beide Krankheitsfälle waren nicht schwerwiegend und konnten erfolgreich behandelt werden, sagte der Sprecher. Das Auftreten der Schweinegrippe ist bisher in 68 Ländern festgestellt worden.
Gewerkschafter aus Mitteleuropa fordern Stopp der Privatisierung von Krankenhäusern
Gewerkschafter aus Tschechien, Deutschland, Österreich und Polen haben ihre jeweiligen Landesregierungen, die Europäische Kommission und das Europaparlament aufgefordert, die Privatisierung von Krankenhäusern unverzüglich zu stoppen. Die Privatisierung von Krankenhäusern gehe zu Lasten der Mediziner und der Patienten, erklärten sie am Donnerstag auf einer Pressekonferenz im ostböhmischen Harrachov / Harrachsdorf. Die Erfahrungen würden zeigen, dass nach der Umwandlung eines staatlich verwalteten Krankenhauses in eine Aktiengesellschaft das medizinische Personal niedrigere Löhne erhält und mehr Überstunden leisten muss. Ärzte und Schwestern seien überlastet und gestresst, sagte die Vizevorsitzende des tschechischen Gewerkschaftsverbandes für Gesundheitswesen und Sozialpflege, Dagmar Žitníková.
Insolvenzen in Tschechien im ersten Quartal um 60 Prozent gestiegen
Die Zahl der Insolvenzen in Tschechien ist stark gestiegen. Im ersten Quartal registrierte das Kreditbüro CCB insgesamt 707 Insolvenzen und damit 60 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Auch gegenüber dem letzten Quartal 2008 bedeutet dies einen deutlichen Anstieg, und zwar um 40 Prozent. Zugenommen haben vor allem die Insolvenzen von Privatpersonen. Im März machten sie gut die Hälfte aller Fälle aus, so CCB-Vorstandsmitglied Pavel Finger. Einen Anstieg gab es jedoch auch bei den Firmeninsolvenzen, so Finger weiter.
Nach Tschechien flossen 2008 um 1,5 Prozent Auslandsinvestitionen weniger als 2007
In die Tschechische Republik sind im vergangenen Jahr weniger Investitionen aus dem Ausland geflossen als im Jahr 2007. Ihr Volumen hat sich um 1.5 Prozent auf umgerechnet 6,8 Milliarden Euro verringert. Demgegenüber haben tschechische Unternehmen 2008 im Ausland um rund 200 Millionen Euro mehr investiert als im Jahr zuvor. Größter Investor in Tschechien ist nach wie vor Deutschland. Das geht aus einer Analyse zur Entwicklung der tschechischen Wirtschaft hervor, die am Donnerstag vom Ministerium für Industrie und Handel in Prag veröffentlicht wurde.
Umfrage: Zahlungsmoral in Tschechien ist eine der schlechtesten in Europa
Die Zahlungsmoral in Tschechien ist weiterhin eine der schlechtesten in Europa. Zu diesem Fazit kommt eine aktuelle Umfrage der Firma Intrum Justitia, deren Ergebnisse am Donnerstag veröffentlicht wurden. Auf der anderen Seite habe sich die Zahlungsmoral in Tschechien im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert – ganz im Gegensatz zu Europa. Wegen der Wirtschaftskrise habe sich die Zahlungsmoral nun auch auf dem alten Kontinent gehörig verschlechtert, hieß es in der Analyse. Die beste Zahlungsmoral habe die skandinavischen Länder; die schlechteste dagegen Portugal, Griechenland und Zypern. Tschechien ist Vierletzter in diesem Ranking.
Bahnstrecke von Budweis nach Österreich für 50 Millionen Euro erneuert
Die Verwaltung der Eisenbahnverkehrswege (SŽDC) in Tschechien hat ihre Gleisarbeiten an der Strecke von České Budějovice / Budweis nach Horní Dvořiště an der Grenze zu Österreich beendet. Die Bahnstrecke ist Teil des IV. Eisenbahnkorridors in Europa. Mit der Modernisierung des rund 40 Kilometer langen Abschnitts war im November 2007 begonnen worden. Die Kosten für die Gleiserneuerung betragen knapp 50 Millionen Euro, davon werden 33,5 Millionen Euro aus EU-Fonds gezahlt. Der IV. Eisenbahnkorridor ist eine europäische Nord-Süd-Verbindung, die von Stockholm über Berlin und Prag bis ins italienische Bologna führt.
Jablonec n. N. und Kaufbeuren werden Städtepartnerschaft schließen
Das nordböhmische Jablonec nad Nisou / Gablonz wird eine Städtepartnerschaft mit dem oberbayerischen Kaufbeuren abschließen. In den allernächsten Tagen werde die Partnerschaft durch die Stadtvertretungen der beiden Orte gebilligt, sagte am Donnerstag die Sprecherin des Gablonzer Rathauses, Jana Fričová. In Kaufbeuren leben rund 2000 ehemalige Gablonzer, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen mussten. Jablonec führt bereits Städtepartnerschaften mit den sächsischen Städten Bautzen und Zittau.
Leichtathletik: Špotáková und Straková siegen bei Meeting in Straßburg
Zehn Wochen vor den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin haben die tschechischen Leichtathletinnen am Mittwoch beim internationalen Meeting in Straßburg bereits gute Form gezeigt. Im Speerwurf ließ Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Barbora Špotáková ihrer deutschen Dauerkonkurrentin Christina Obergföll keine Chance und setzte sich mit 66,31 Metern gegen die gesamte Konkurrenz durch. Im Hochsprung gewann Iva Straková mit einer Höhe von 1,93 Metern. Straková verfehlte damit trotz ihres Sieges jedoch die WM-Norm um zwei Zentimeter.
French Open: Tscheche Dlouhý und Inder Paes im Doppel-Finale
Beim Grand-Slam-Turnier Roland Garros in Paris hat sich der Tscheche Lukáš Dlouhý bis ins Finale des Herren-Doppels gekämpft. Gemeinsam mit seinem indischen Partner Leander Paes hat Dlouhý am Donnerstag das kanadisch-serbische Duo Nestor/Zimonjič im Halbfinale nach zwei Sätzen mit 7:6 und 7:6 bezwungen. Finalgegner von Dlouhý und Paes ist am Samstag das südafrikanisch-belgische Doppel Wesley Moodie und Dick Norman. Für Dlouhý ist es die zweite Finalteilnahme bei den French Open nach 2007. Mit Landsmann Pavel Vízner hat er das Endspiel vor zwei Jahren gegen Knowles/Nestor mit 1:2 Sätzen verloren.
Das Wetter: Heiter bis bewölkt und ziemlich kühl
Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt, vereinzelt können Schauern auftreten. Die Tageshöchsttemperaturen werden 14 bis 18 Grad Celsius nicht übersteigen.