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Ratsvorsitzender Topolanek fordert baldigen EU-Beschluss zu Pipeline
Der EU-Ratsvorsitzende und tschechische Premier Mirek Topolanek hat bei einer Sondierungsreise in Zentralasien einen schnellen EU-Beschluss über die von Russland unabhängige Gas-Pipeline „Nabucco“ gefordert. Die EU drohe bei der Verteilung der Energiereserven in der Region zu spät zu kommen, warnte Topolanek nach Angaben der Agentur Interfax am Freitag in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. Bereits jetzt würden Russland, China, Pakistan und Indien nach dem Gas aus Zentralasien Schlange stehen. Aus seiner Sicht sei die Entscheidung der EU über „Nabucco“ in erster Linie eine Frage des politischen Willens, nicht der Finanzierung, betonte Topolánek. Sowohl Aserbaidschan als auch Turkmenistan, das er ebenfalls am Freitag besuchte, seien zur Zusammenarbeit mit der EU bereit. Dabei sollte die Kooperation auch den Austausch von wissenschaftlichem Know-how umfassen, sagte Topolánek.
ČSSD erteilt Bürgerdemokraten Kampfansage zur Wachablösung
Gleich zum Auftakt ihres 35. Parteitags haben die tschechischen Sozialdemokraten (ČSSD) den Parteien der Regierungskoalition, allen voran den Bürgerdemokraten (ODS), am Samstag in Prag eine klare Kampfansage gemacht. Sowohl bei den Wahlen zum Europa-Parlament im Juni als auch bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus im kommenden Jahr wollen die Sozialdemokraten als nationaler Sieger hervorgehen. In seiner Rede kritisierte Parteichef Jiří Paroubek die Regierung für ihre angebliche Untätigkeit im Verlauf der derzeitigen Wirtschaftskrise. Nach Aussage von Paroubek müsse die sozialdemokratische Schattenregierung so gut vorbereitet sein, dass sie gleich in den ersten 100 Tagen ihrer angestrebten Regierungsübernahme die „schlimmsten Fehler“ korrigieren könne, die von der jetzigen Regierung gemacht würden. Der Parteitag wird vom 20. bis 22. März am selben Veranstaltungsort fortgesetzt. Dann wird es auch die Wahl des neuen Parteivorsitzenden geben. Bisher einziger Kandidat für diese Funktion ist Jiří Paroubek.
Havel (ČSSD): Programm zur Überwindung der Krise ist Kernpunkt der Wahlkampagne
Hauptinhalt der Wahlkampagne der tschechischen Sozialdemokraten (ČSSD) für die Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni wird ein Programm zur Überwindung der Finanz- und Wirtschaftskrise sein. Das erklärte der ČSSD-Spitzenkandidat Jiří Havel am Samstag in seiner Rede auf dem Parteitag der Sozialdemokraten in Prag. Des Weiteren werden die Sozialdemokraten für eine hohe Wahlbeteiligung bei diesen Wahlen kämpfen, sagte Havel. Seinen Worten nach werde die ČSSD mit den Sozialdemokraten der anderen EU-Länder einen gemeinsamen Wahlkampf bestreiten.
Jacques bisherige Spitzenkandidatin der tschechischen Grünen für die Europawahl
Die kommissarische Leiterin des Ausschusses des Europa-Ausschuss des tschechischen Parlaments, die Grünenpolitikerin Kateřina Jacques, ist die Spitzenkandidatin ihrer Partei für die Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni. Das ist das Ergebnis der bisherigen Tagungen in den Kreisorganisationen der Grünen, nach denen Jacques die meisten Stimmen erhielt. Unter den fünf Spitzenkandidaten der tschechischen Hauptstadt Prag für die Europawahl ist auch der Abgeordnete des Europa-Parlaments für die deutschen Grünen, Milan Horáček.
Petr Mach erster Parteichef der neuen tschechischen Rechtspartei „SSO“
Die Partei der Freien Bürger (SSO) – eine neue Rechtspartei in Tschechien – hat am Samstag in Prag ihren Gründungsparteitag abgehalten. Auf diesem wurde der Gründer der Partei und Leiter des Zentrums für Wirtschaft und Politik, Petr Mach, zur ihrem ersten Vorsitzenden gewählt. Des Weiteren hat die SSO ihre Parteistatuten gebilligt. Staatspräsident Václav Klaus, der ein Sympathisant der europakritischen Ausrichtung der Partei ist, hat den Teilnehmern des Parteitages eine Grußadresse gesandt.
Kalousek weist ČSSD-Vorwürfe zur Reform der öffentlichen Haushalte zurück
Als absoluten Unsinn hat der tschechische Finanzminister Miroslav Kalousek die Behauptung der Sozialdemokraten (ČSSD) zurückgewiesen, dass die Regierung das Scheitern der Reform der öffentlichen Haushalte noch vor dem Beginn der globalen Finanzkrise verursacht habe. Diese Behauptung hat der Finanzexperte und Vizechef der Sozialdemokraten, Bohuslav Sobotka, am Samstag auf dem Prager ČSSD-Parteitag aufgestellt. Das Gegenteil sei der Fall, sagte Kalousek. Die Regierung habe die öffentlichen Haushalte so stabilisiert, dass das Land letzten Endes auf diese Krise vorbereitet gewesen sei, erwiderte Kalousek.
Elf Verletzte bei Schneeraupen-Unfall im Westriesengebirge
Elf Verletzte hat am Samstag ein Unfall mit einer Transport-Schneeraupe im Riesengebirgsort Rokytnice nad Jizerou gefordert. Die Schneeraupe eines privaten Wintertaxi-Service sollte Urlauber, die ihre Heimreise antraten, von einer Berghütte zurück ins Tal bringen. Bei der Abfahrt geriet das Kettenfahrzeug jedoch ins Schleudern und stürzte eine Böschung hinab in einen Gebirgsbach. Dabei wurden elf Personen verletzt, darunter fünf Kinder. Vier Erwachsene erlitten schwere Verletzungen, eine Frau musste mit dem Hubschrauber in ein nahe gelegenes Krankenhaus geflogen werden. Die Unfallursache ist höchstwahrscheinlich auf einen Defekt am Fahrzeug zurückzuführen. „Vermutlich ist das Differenzial ausgefallen, so dass sich die Raupe nicht mehr steuern ließ“, sagte ein Angestellter der nahe am Unfallort betriebenen Seilbahn beim Kahle Berg (Lysá hora).
Ski Alpin: Šárka Záhrobská gewinnt WM-Silber im Slalom der Damen
Zum Abschluss der Damen-Wettbewerbe bei der Alpinen Ski-WM im französischen Val d´Isere hat die tschechische Titelverteidigerin Šárka Záhrobská am Samstag die Silbermedaille im Spezialslalom gewonnen. Der Sieg ging an die im Weltcup führende Deutsche Maria Riesch, die sich mit der besten Zeit im zweiten Lauf noch vom sechsten auf den ersten Platz nach vorn schob. Záhrobská konnte ihren WM-Titel von vor zwei Jahren zwar nicht verteidigen, doch nach Bronze 2005 in Santa Catarina und Gold 2007 im schwedischen Aare hat sie nun ihren WM-Medaillensatz komplettiert.
Eisschnelllauf: Sábliková gewinnt nach Sieg in Heerenveen dritten Gesamt-Weltcup
Die tschechische Eisschnellläuferin Martina Sáblikova hat nur eine Woche nach ihrem WM-Titelgewinn im Vierkampf einen weiteren großen Erfolg errungen. Im niederländischen Heerenveen konnte sie am Samstag das Weltcuprennen über die 5000-Meter-Strecke gewinnen. Sie blieb als einzige unter sieben Minuten und machte damit ihren dritten Erfolg nacheinander im Gesamt-Weltcup perfekt. Sáblikova führt im Gesamt-Klassement auf den langen Strecken mit 460 Punkten nunmehr uneinholbar vor Kristina Groves (Kanada/270) und Renate Groenewold (Niederlande/260).
Short Track: Novotná Vierte über 500 Meter beim Weltcup in Dresden
Die tschechische Eisschnellläuferin Katerina Novotná hat beim Short-Track-Weltcup am Samstag in Dresden einen hervorragenden vierten Platz belegt. Das ist ihre bisher zweitbeste Platzierung in diesem Wettbewerb. Im Gesamt-Weltcup über 500 Meter landete Novotná allerdings nur auf dem 23. Platz.
Trainer Brückner droht Aus in Österreich – Noch eine Chance
Nach der erneuten Niederlage der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft droht dem tschechischen Trainer Karel Brückner das vorzeitige Vertragsende. Zwar werde der 69 Jahre alte Coach auch beim nächsten WM-Qualifikationsspiel am 1. April in Klagenfurt gegen Rumänien auf der Bank sitzen, doch im Fall einer weiteren Niederlage werde man „über die gemeinsame Zukunft nachdenken“, zitierten Österreichs Tageszeitungen am Freitag den neuen ÖFB-Präsidenten Leo Windtner. Österreich hatte am Mittwoch ein Testspiel gegen Schweden mit 0:2 und damit zum dritten Mal nacheinander verloren.
Das Wetter: bewölkt mit leichtem Schneefall
Am Sonntag wird es in Tschechien bewölkt bis heiter sein. Örtlich ist mit Schneefall oder Schneeschauern zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen werden zwischen -2 und 2 Grad Celsius liegen.