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Zugunglück bei Studénka: Polizei verhaftet zwei tatverdächtige Personen

Im Zusammenhang mit dem schweren Zugunglück, das sich am vergangenen Freitag nahe der mährischen Stadt Studénka ereignete, hat die Polizei zwei tatverdächtige Personen festgenommen. Nach Mitteilung einer Polizeisprecherin handelt es sich um zwei leitende Angestellte der Firma Bögl&Krýsl, die an der Reparatur der eingestürzten Brücke, mit der der Zug zusammenprallte, beteiligt war. Die Aufräumarbeiten am Unfallort werden noch eine Woche lang andauern, sagte heute die Sprecherin der Verwaltung des Eisenbahnverkehrsnetzes (SŽDC) Anna Kodysová. Von den Unfallopfern sind immer noch 18 Menschen in medizinischer Behandlung. Der Gesundheitszustand von vier Verletzten ist weiterhin sehr ernst. Beim dem Unglück kamen sieben Menschen ums Leben, 70 Reisende wurden verletzt.

Überfall auf tschechische Journalisten durch pro-russische Soldaten in Georgien

Zwei tschechische Journalisten des Wochenmagazins „Reflex“ und zwei Mitarbeiter des tschechischen Fernsehsenders Z1 sind in Südossetien überfallen und beraubt worden. Dem Fernsehsender Z1 zufolge sind alle vier Tschechen mittlerweile nicht mehr in Gefahr und warten auf die Möglichkeit, nach Tbilissi/Tiflis zurückzukehren. Nach Informationen des Wochenmagazins wurden die Journalisten von einer Truppe pro-russischer Soldaten aus Ossetien überfallen. Die Soldaten haben das Auto der Journalisten mitsamt der kompletten Technik beschlagnahmt und ihnen zudem die Pässe gestohlen.

Gewerkschafter der Organisation Kovo rufen Warnstreik im Prager Siemens-Bahnwerk aus

Die Gewerkschafter der Organisation Kovo beim Schienenfahrzeugwerk des Prager Siemens-Unternehmens haben für den kommenden Mittwoch einen zweistündigen Warnstreik ausgerufen. Mit diesem Warnstreik reagieren sie auf den Stand der Verhandlungen mit der Firmenleitung, die einem Beschluss des Siemens-Konzerns zufolge die Schließung des Bahnwerks innerhalb eines Jahres abzuwickeln hat. Der Verhandlungsstand sei unbefriedigend, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaftsvereinigung Kovo, Josef Středula, heute vor Journalisten. Der Siemens-Konzern will das Werk bis Mitte nächsten Jahres verkaufen. Laut Siemens-Sprecher Petr Sedláček zeige die Firmenleitung für den Streik kein Verständnis und sehe darin keinen Schritt nach vorn.

Premier Topolánek will tschechische Sportler in Peking unterstützen

Der tschechische Premier Mirek Topolánek ist heute in Peking eingetroffen, um die tschechischen Sportler bei ihren Wettkämpfen anzufeuern und zu unterstützen. In Peking wird Topolánek drei Tage lang bleiben. Der Premier betonte, dass er auf Wunsch des Tschechischen Olympischen Komitees (ČOV) nach Peking gereist sei, die chinesische Einladung zur Eröffnung der Spiele aber wegen der Lage in Tibet abgelehnt habe. Seine Haltung zu Chinas Politik gegenüber Tibet hatte Topolánek bereits auf einer Pressekonferenz Mitte Juli demonstriert, als er einen Anstecker mit der tibetischen Flagge am Anzugrevers trug. Die chinesische Diplomatie hatte die Geste verurteilt. Tschechische Menschenrechtsorganisationen hingegen forderten Topolánek auf, sich in Peking für die Einhaltung der Menschenrechte einzusetzen.

Der Tageszeitung „Mladá fronta Dnes“ zufolge wird Topolánek in Peking vermutlich mit Vertretern der chinesischen Fluggesellschaft China Southern Airlines zusammentreffen. Die chinesische Gesellschaft beabsichtigt eine Flugverbindung nach Prag einzuführen.

Wirtschaftswachstum in Tschechien auf 4,5 Prozent gesunken

Die tschechische Wirtschaft hat das Tempo ihres Wachstums im zweiten Quartal dieses Jahres auf 4,5 Prozent gedrosselt. Das Wachstum ist niedriger als es von den Analytikern erwartet wurde. Dennoch bleibt die Tschechische Republik eine der am meisten aufstrebenden Wirtschaftszonen in Europa. Die größten Ökonomien der EU sind in der Rezession, das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone ist im zweiten Quartal um 0,2 Prozent gesunken. Das gab heute das Tschechische Statistikamt in Prag bekannt.

Kurs der Tschechische Währung fällt weiter auf fast 24,50 Kronen je Euro

Die tschechische Währung hat heute einen größeren Verlust ihres Kurswertes zur europäischen Währung hinnehmen müssen. Im Verlauf des Tages fiel ihr Kurs um fast zwei Prozent, kurz vor Geschäftsschluss um 17 Uhr wurde sie mit einem Kurs von 24,47 Kronen je Euro notiert. Gegenüber der amerikanischen Währung lag ihr Kurs zum gleichen Zeitpunkt bei 16,42 Kronen je US-Dollar. Seit Beginn dieses Jahres hatte die Krone eine Kurssteigerung von elf Prozent hingelegt, nach Ankündigung und Senkung der Leitzinsen ist diese Tendenz seit Anfang des Monats aber wieder rückläufig.

Zwei Väter und eine Mutter klagen in Strassburg gegen tschechische Gerichte

Eine Mutter und zwei Väter aus Tschechien haben heute beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg je eine Klage gegen den tschechischen Staat eingereicht. Tschechische Gerichte hätten bei ihren Urteilen über das Sorgerecht der Kinder nicht objektiv entschieden und dabei die Rechte der geschädigten Personen arg missachtet, gaben die Kläger zur Begründung an. Das Justizministerium in Prag teilte in diesem Zusammenhang mit, dass vom Gerichtshof in Strassburg seit 1993 insgesamt 19 Urteile gegen die Tschechische Republik in Streitfällen um unmündige Kinder verhängt worden sind. Diese Urteile hätten Schadensersatzzahlungen von über 113.000 Euro nach sich gezogen, hieß es.

Unesco empfiehlt Prag: Hochhäuser im Stadtteil Pankrác sollten niedriger sein

Die Unesco hat der tschechischen Hauptstadt Prag empfohlen, die Hochhäuser, die auf der Anhöhe im Stadtteil Pankrác entstehen sollen, niedriger als geplant zu bauen. Gegen den Bau der Hochhäuser protestieren mehrere Prager Bürgerinitiativen. Der Unesco zufolge sollten die Gebäude nicht höher als 60 bis 70 Meter sein. Die Investoren planen dagegen mit Hochhäusern von bis zu 104 Metern. Auf der Tagung des Weltkulturerbe-Ausschusses in Kanada wurde der Denkmalschutz in Prag detailliert erörtert. Der Bericht über die Tagung wurde auf der Webseite der Unesco veröffentlicht. Das tschechische Kulturministerium soll den offiziellen Bericht erst im September erhalten und will sich daher noch nicht zu diesem Thema äußern. Martin Skalský von der Bürgervereinigung Arnika, die zu den Kritikern des Hochhausbaues gehört, entgegnete indes, dass der Vorschlag der Unesco mit der Meinung der Bürgerinitiative übereinstimme.

Kolín erhält Trottoir des Bildhauers Demnig mit Gedenktafeln für NS-Opfer

In der mittelböhmischen Stadt Kolín wird ein Gehsteig mit Gedenksteinen entstehen, die an die Holocaust-Opfer erinnern werden. Die Bewohner und Besucher der Stadt werden diese Gedenksteine bei ihren Spaziergängen rund um den Marktplatz entdecken können, informierte am Mittwoch der Bürgermeister von Kolín, Jiří Buřič. Die Gedenksteine für die Holocaust-Opfer sind Bestandteil eines einzigartigen Projektes des deutschen Künstlers Gunter Demnig, der die so genannten „Stolpersteine“ aus Messing ins Trottoir verlegt. In Deutschland hat der Bildhauer bereits 15.000 solcher Messinggedenktafeln installiert, die an die NS-Opfer erinnern.

Professor Mlčoch zum Mitglied der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften ernannt

Der tschechische Wirtschaftsprofessor Lubomír Mlčoch, der an der Prager Karlsuniversität beschäftigt ist, wurde von Papst Benedikt XVI. zum Mitglied der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften ernannt. Der tschechische Experte für die Soziallehre der Kirche ist unter anderem Mitglied des bei der Tschechischen Bischofskonferenz eingerichteten Rates Iustitia et Pax. Mlčoch trug zudem zur Herausgabe der tschechischen Übersetzung des Kompendiums der Soziallehre der Kirche bei.

Olympia: Silber für Kateřina Emmons im Schießen mit dem KK-Sportgewehr

Die tschechische Schützerin Kateřina Emmons hat am heute bei den Olympischen Spielen in Peking ihre zweite Medaille gewonnen. Nach dem Wettbewerb im Luftgewehrschießen, den sie als Olympiasiegerin beendete, hat sie nun die Silbermedaille im Dreistellungskampf mit dem Kleinkaliber-Sportgewehr geholt. Gold ging an die Chinesin Du Li. Kateřina Emmons sagte nach dem Wettbewerb, wenn ihr jemand vor den Olympischen Spielen gesagt hätte, dass sie in Peking zwei Medaillen gewinnen wird, dann hätte sie ihn für verrückt erklärt. In die Konkurrenz mit dem Kleinkaliber-Sportgewehr, die Emmons lediglich als Ergänzungsdisziplin betreibt, war die 24-Jährige ohne Ambitionen gegangen.

Olympia: Ringer Švec Vierter – Kanuten Volf und Štěpánek im Finale

Der tschechische Ringer Marek Švec hat heute eine olympische Medaille nur knapp verpasst. In der Gewichtsklasse bis 96 kg des griechisch-römischen Stils war er im Kampf um Bronze dem Kasachen Mambetow unterlegen. Die tschechischen Slalom-Kanuten Jaroslav Volf und Ondřej Štěpánek haben sich nach dem ersten Finallauf im Canadier-Zweier der Männer auf dem dritten Platz einrangiert. Im zweiten und entscheidenden Finallauf werden sie morgen mit weiteren fünf Gegnern, die alle nur um einige Zehntel voneinander getrennt sind, um die Medaillen kämpfen. Wege eines Unwetters in Peking war der zweite Finallauf heute abgesetzt und auf Freitag verschoben worden.

Ex-FCN-Kapitän Galásek spielt wieder für Stammverein Banik Ostrava

Der Ex-Kapitän der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft und des 1. FC Nürnberg, Tomáš Galásek, wird in der laufenden Saison für seinen alten Stammverein Banik Ostrava spielen. Im Clubhaus der Nordmähren hat er heute einen Einjahresvertrag unterschrieben. Nach dem Abstieg des 1. FC Nürnberg aus der 1. Bundesliga war der Vertrag des 35-jährigen Mittelfeldspielers mit dem „Club“ hinfällig geworden, ein neuer Vertrag aber ist ihm von den Franken nicht angeboten worden. Seine internationale Karriere hatte Galásek nach 69 Länderspielen im Anschluss an die Europameisterschaft 2008 beendet.

Das Wetter: Am Freitag regnerisch mit Temperaturen bis 26 Grad

Am Freitag wird es in Tschechien vorwiegend bewölkt sein, im Tagesverlauf ist mit ergiebigen Regenschauern zu rechnen. Die Meteorologen warnen vor Überschwemmungen, die durch sintflutartige Regenfälle von Freitag bis Sonntag örtlich eintreten können. Auch die Tageshöchsttemperaturen sind je nach Region sehr unterschiedlich, sie werden bei 16 bis 26 Grad Celsius liegen.