Nicht viel los im tschechischen Internet und Grüße aus ganz Europa

In einer umfangreichen Hörerpost-Mappe hat diesmal wieder Till Janzer geblättert. Dabei wird er auch die eine oder andere Frage beantworten.

Herzlich willkommen zum heutigen Hörerforum: Mit Post aus ganz Europa und zum Teil aus ihren Urlaubsorten werden wir die nächsten Minuten gestalten. Darunter waren wie immer viele Sendeberichte. Bedanken möchte ich mich also unter anderem bei Franz Dirnberger aus St. Pölten in Österreich, Günter Spiegelberg aus Güstrow, Petra Hesse aus Viersen, Martina Pohl aus Überlingen am schönen Bodensee, Martin Gittig aus Calau, Paul Reinersch aus Dudweiler, Zdenek Sandera aus Baech in der Schweiz, der uns aber im spanischen Alcanar gehört hat, wie er schreibt, und Erik Oeffinger aus Lauenburg, der wiederum bei einem Aufenthalt in der Türkei auf unseren Wellen schwamm. Im Übrigen haben wir auch wieder Sendeberichte von Hörern erhalten, die in weiter entfernten Teilen Europas wohnen. Besonderer Dank geht da an Claes-Wilhelm Englund in Danderyd nahe der schwedischen Hauptstadt Stockholm sowie an Johannes Smohltschitsch im serbischen Subotica. Wenn Sie diesmal in unserer kleinen Dankesrunde nicht erwähnt wurden, dann seien Sie bitte nicht böse. Leider haben wir nur begrenzt Platz und vielleicht klappt es ja das nächste Mal.

Einige von Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer haben uns erneut einige Zeilen über den Sendebericht hinaus geschrieben. Immer noch beschäftigt Sie dabei die Fußball-Europmeisterschaft, wie ich Ihren Zusendungen entnehmen kann. Auf das jähe Ende der tschechischen Hoffnungen werde ich an dieser Stelle allerdings nicht noch einmal eingehen. Paul Gager aus Deutschkreuz in Österreich schreibt zu einem anderen Aspekt: „Der Deutsche Fußball-Bund hat sich in großflächigen Anzeigen für die Gastfreundschaft bei der Euro 2008 bedankt. Wie zufrieden war der Tschechische Fußballverband mit der österreichischen Gastfreudnschaft? Kam es zu vielen Beschwerden, weil man nichts davon hört?“

Lieber Herr Gager, ich habe in meinen fast elf Jahren, die ich nun in Tschechien bin, noch nicht gesehen, dass sich einer der tschechischen Sportverbände bei einem Veranstalterland mit Anzeigen bedankt hätte. Und ich habe lange Zeit als Sportreporter gearbeitet. Dass nichts zu hören war, liegt aber sicher nicht an etwaiger Unzufriedenheit. Ich denke vielmehr, dass der tschechische Fußball-Verband nach der Euro 2008 einfach andere Sorgen hatte. Man musste erst einmal das unerwartet schnelle Ende bei dem Turnier verdauen und dann vor allem einen neuen Nationaltrainer finden. Ich glaube aber, dass das tschechische Team zufrieden war in seinem EM-Lager in Tirol, zumindest gingen die Äußerungen einiger Spieler während der EM genau in diese Richtung. Außerdem: Wäre Nationaltrainer Karel Brückner nicht zufrieden gewesen, dann hätte er doch sicher bei der Annahme des Postens als österreichischer Chefcoach etwas mehr gezögert...


Filmfestival in Karlsbad  (Foto: Štěpánka Budková)
In ihren Zuschriften haben Sie auch einige Anmerkungen zu unseren Sendungen gemacht. Stephan Kölsch aus Annweiler lobt dabei unsere Berichterstattung vom Internationalen Filmfestival in Karlsbad. Er schreibt: „Leider wird in den deutschen Medien darüber meist nur in kurzen Beiträgen berichtet oder in einem Kurzbericht in den Zeitungen. Ihre Beiträge sind da wirklich sehr viel interessanter und informativer. Danke dafür.“

Der Dank geht natürlich zurück an Sie, Herr Kölsch, an ihre netten Worte. Es könnte sein, dass wir im kommenden Jahr noch etwas exklusiver vom Filmfestival in Karlsbad berichten werden. Wir planen zumindest, im Juli kommenden Jahres einen unserer Redaktionsmitarbeiter für mehr Tage als diesmal hinzuschicken.

Und Erik Oeffinger hat unsere Sendung am 29. Juni gehört, wobei ihm der Bericht über die Burganlage in Loket aus einem besonderen Grund zugesagt hat. Hören Sie aber selbst: „Ich kenne diese Burg, da ich sie vor zwei Jahren auf dem Weg nach nach Karlsbad aufsuchte. Ich war und bin von der Burganlage begeistert und kann nur jedem Hörer den Besuch des Städtchens mit der Burganlage, umflossen von der Eger, empfehlen. In der Burg befindet sich eine beeindruckende Folterkammer. Naturgetreu sind dort Folterknechte und Opfer in Ton und Bewegung zu erleben. Kommt man aus dem dunklen Verließ wieder raus, empfehle ich die Besteigung des Turms, von dem man einen einzigartigen Ausblick über die Burganlage und die Landschaft hat. Durch Ihre Sendung erfuhr ich nun von den Opernaufführungen auf der Burg. Als Liebhaber klssischer Musik ist das nun ein Grund, noch in diesem Jahr mit meiner Frau eine Opernaufführung in Loket zu besuchen.“

Soweit die Zeilen von Erik Oeffinger. Ich denke, dem muss man eigentlich nichts mehr hinzufügen. Manche von Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, haben sich über die kleinen Geschenke von Radio Prag gefreut und dies auch kundgetan. Joachim Bantle war sogar geradezu begeistert: „Nachdem ich vor Längerem einen gepressten Schwamm von Radio Prag bekommen habe, war ich zuerst skeptisch, ob er auch etwas taugt. Dann habe ich ihn mal ins Wasser gelegt und getestet. Und die große Überraschung: Das Ding ist wirklich toll! Jetzt habe ich erst mal gemerkt, was für ein Müll die gekauften Scwämme im Supermarkt sind.“


Nun aber zu der Frage, die uns Christoph Preutenborbeck letztens gestellt hat. Sie lautete: Wie verbreitet ist das Internet in Tschechien?

Die aktuellste Statistik, die ich dazu finden konnte, stammt aus dem vergangenen Jahr und wurde vom europäischen Statistikamt Eurostat erstellt. Sie ist ein Vergleich innerhalb der Europäischen Union und hat den etwas sperrigen Titel „Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie in Haushalten und individuell“. Dort heißt es, dass die Nutzung des Internets in den letzten Jahren in Tschechien stark gestiegen ist. Und nun die Zahlen: 45 Prozent der Tschechen im Alter über 16 Jahre galten im vergangenen Jahr als Internet-Nutzer. Internet-Nutzer sind jene, die das Internet in den letzten drei Monaten vor der Umfrage mindestens einmal genutzt haben. In absoluten Zahlen sind das immerhin 3,9 Millionen Menschen. Doch im europäischen Vergleich ist das wenig. So heißt es wörtlich in der Studie: „Die Tschechische Republik hinkt beim Anteil der Internet-Nutzer unter der Bevölkerung hinter den Ländern des westlichen und nördlichen Europas deutlich zurück.“ Dasselbe gilt auch beim Anteil der Haushalte, die über einen Internet-Anschluss verfügen, obwohl ich nur Angaben für 2006 finden konnte. Auch hierzu die Zahlen: Während in Deutschland beispielsweise 67 Prozent der Haushalte über einen Internetanschluss verfügten und in Österreich immerhin noch 52 Prozent, lag Tschechien bei 29 Prozent. Das bedeutete den fünftletzten Platz innerhalb der 27 EU-Staaten. Ganz unten befindet sich Rumänien mit 14 Prozent und ganz oben Island mit 83 Prozent. Soweit zur Frage von Christoph Preutenborbeck.


So langsam nähern wir uns dem Ende unseres heutigen Hörerforums. Hier in der Redaktion freuen wir uns zum Beispiel darauf, dass unser Hörer Helmut Höhn seinen Besuch bei uns in Aussicht gestellt hat. Er schreibt, dass er voraussichtlich im Oktober in Prag sein werde. Ich hoffe auf jeden Fall auf ein Treffen mit Ihnen und Ihrer Familie, Herr Höhn.

Mir bleibt nur noch der übliche Hinweis, dass Sie uns selbstverständlich auch weiterhin unter den bekannten Adressen erreichen können. Das heißt, wenn Sie Fragen, Beschwerden, Wünsche oder Anregungen haben, dann schreiben Sie uns doch an: Radio Prag, Vinohradská 12, 12099 Praha 2, Tschechische Republik, oder per E-Mail an: [email protected]. Machen Sie´s gut und nicht vergessen, auch in 14 Tagen wieder zuzuschalten.