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Tschechische Christdemokraten erwarten hochrangige Gäste auf ihrem Parteitag

Die Christdemokraten (KDU-ČSL), die in Tschechien die zweitstärkste Regierungspartei stellen, haben zu ihrem Parteitag am Wochenende gleich mehrere hochrangige Ehrengäste aus dem Spektrum der einheimischen Staats- und Parlamentspolitik eingeladen. Wie Parteisprecher Martin Horálek am Dienstag informierte, erwarten die Christdemokraten sowohl Staatspräsident Václav Klaus als auch die Parteivorsitzenden der beiden Koalitionsparteien, Mirek Topolánek von den Bürgerdemokraten (ODS) und Martin Bursík von den Grünen (SZ), zu ihrem innerparteilichen Gipfel. Außerdem rechne man mit einem Besuch von Sozialdemokratenchef und Oppositionsführer Jiří Paroubek (ČSSD), so Horálek.

Jahresbericht: Sicherheit in Tschechien wurde stabilisiert – Hauptaufgabe: Polizeireform

Die Sicherheit der Tschechischen Republik hat sich im vorigen Jahr im Vergleich zum Jahr 2006 stabilisiert. Die bewaffneten Einheiten haben keine unmittelbare Bedrohung des Landes durch einen terroristischen Angriff festgestellt und die Anzahl der verübten Straftaten war die viertniedrigste in den vergangenen zehn Jahren. So lautete das Fazit zum „Bericht über Innere Sicherheit und Ordnung des Jahres 2007“, der dem Sicherheitsrat des Staates am Dienstag durch Innenminister Ivan Langer (ODS) vorgelegt wurde. „Eine vordringliche Aufgabe der Gegenwart aber bleibt die Fortsetzung der Polizeireform in Tschechien“, erklärten die Mitglieder des Sicherheitsrates unisono auf ihrer jüngsten Sitzung in Prag.

Ministerium: Armee-Modernisierung nicht Teil der Radar-Verhandlungen

Eine etwaige Modernisierung der Ausrüstung der tschechischen Streitkräfte ist nicht Bestandteil der Verhandlungen um den Bau des US-Raketenabwehr-Radars in Tschechien. Das gab am Dienstag das Verteidigungsministerium in Prag bekannt. Aus tschechischer Sicht sei bereits der Schutz des Landes durch das amerikanische Raketenschild ein Wert, hieß es aus dem Ministerium. Das Tschechische Fernsehen hatte zuvor berichtet, das Tschechien von den USA Frachtflugzeuge und eine Verbesserung der Luftabwehr gefordert habe. Auch führende Verteidigungsexperten der Regierungskoalition haben sich für Verhandlungen mit den USA über eine Modernisierung der Tschechischen Armee ausgesprochen.

Šedivý: Tschechien sollte mit USA neben Radar auch über System Patriot verhandeln

Die Tschechische Republik sollte in ihre Verhandlungen mit den USA über die Stationierung einer amerikanischen Radaranlage in Tschechien auch das Flugabwehrraketen-System Patriot einbeziehen. Dieser Schritt sei nämlich eine Gelegenheit, eine privilegierte Stellung zu den Vereinigten Staaten zu erhalten, erklärte am Dienstag der ehemalige Befehlshaber des Generalstabs der Tschechischen Armee, Jiří Šedivý, in einem Gespräch für die Nachrichtenagentur ČTK. Während das Verteidigungsministerium eine Verknüpfung der Verhandlungen zum US-Radar mit der Modernisierung der Bewaffnung der eigenen Armee bisher ablehnte, befürwortet der Ex-Befehlshaber ein solches Vorgehen vor dem Hintergrund, damit die Verteidigungsfähigkeit des Landes erhöhen zu können, so Šedivý.

Ministerin Stehlíková entschuldigt sich für Aussagen bei Roma-Minderheit

Die tschechische Ministerin für Minderheiten und Menschenrechte, Džamila Stehlíková, hat sich für ihre Äußerungen zur Roma-Problematik bei den Vertretern dieser Minderheit entschuldigt. In einem Gespräch für regionale Tageszeitungen im mährischen Teil des Altvatergebirges, das am Samstag veröffentlicht wurde, sagte sie unter anderem, dass „hinter den schulischen Misserfolgen der Roma-Kinder deren Eltern stehen, da sie es ihnen erlauben, nicht zur Schule zu gehen und sie die Kinder stattdessen zum Klauen schicken.“ Stehlíková sagte am Dienstag vor Journalisten, dass sie über konkrete Familien in konkreten Ortschaften gesprochen habe. Diese Äußerungen ließen sich nicht verallgemeinern, ergänzte Stehlíková.

Kartellamts-Chef Pecina: Politik drängt auf Verbot von Kaplický-Bibliothek

Der Chef des tschechischen Kartellamtes, Martin Pecina, wirft der Politik vor, auf ihn Druck auszuüben, damit das Kartellamt den umstrittenen Neubau der Nationalbibliothek auf dem Prager Letná stoppt. Das Amt hatte untersuchen sollen, ob der Architekturwettbewerb, bei dem der hypermoderne Entwurf des tschecho-britischen Architekten Jan Kaplický ausgewählt wurde, mit den Vorschriften zur Vergabe öffentlicher Aufträge vereinbar ist. Pecina hatte die Eröffnung eines entsprechenden Verfahrens bereits vor Monaten abgelehnt, da das Amt nicht zuständig sei. Der Kaplický-Entwurf war vor allem bei der in Prag regierenden ODS auf starke Ablehnung gestoßen. Am Dienstag gab Prags Oberbürgermeister Pavel Bém dazu bekannt, dass die Stadt vom geplanten Neubau der Bibliothek weitgehend Abstand nehme. Darüber zu befinden sein in erster Linie Sache des Kartellamtes, danach eventuell des Kulturministeriums, der Nationalbibliothek selbst und erst dann eine Angelegenheit des Magistrats der Stadt, so Bém.

Stellvertretene Bürgermeisterin von Brünn zurückgetreten

Die Christdemokratin Barbora Javorová (KDU-ČSL) ist am Dienstag von ihrer Funktion als stellvertretende Bürgermeisterin von Brno / Brünn zurückgetreten. Als Grund für ihren Rücktritt nannte sie die disharmonischen Beziehungen zu Roman Onderka, dem sozialdemokratischen Bürgermeister der mährischen Großstadt. Javorová war sechs Jahre lang für den städtischen Magistrat tätig; in der zurückliegenden Legislaturperiode als Chefin des Finanzausschusses und seit den letzten Wahlen als erste Stellvertreterin. Zum Nachfolger von Javorová als stellvertretender Bürgermeister wurde am selben Tag ihr Parteikollege Daniel Rychnovský gewählt.

Historiker-Konferenz und Ausstellung zum 90. Jahrestag der Gründung der Tschechoslowakei

In Prag haben am Dienstag Dutzende tschechische und ausländische Historiker, Politologen, Philosophen, Literaturhistoriker und Kunstwissenschaftler den zweiten Tag über den Charakter und die Effektivität der Transformationsprozesse diskutiert, die mit der Gründung der Tschechoslowakei im Jahre 1918 einhergingen. Die internationale Konferenz „1918: Das Modell des komplexen Transformationsprozesses“ fand aus Anlass des diesjährigen 90. Jahrstages der Gründung der Tschechoslowakei statt. Die Konferenz wurde von der Ausstellung „28. Oktober: Ein Jahrestag im Wandel der Zeiten“ begleitet, die im Hauptgebäude der Akademie der Wissenschaften in Prag zu sehen war.

Nationalmuseum in Prag beging 190. Jahrestag seiner Gründung

Mit einem Tag der offenen Tür beging das Tschechische Nationalmuseum am Dienstag den 190. Jahrestag seiner Gründung. Besucher haben an diesem Tag freien Eintritt gehabt zu allen Sammlungen und den 19 Außenstellen des Museums, darunter etwa das Naprstek-Museum für Völkerkunde, die Gedenkstätten für Smetana und Dvořák oder das Marionetten- und Zirkusmuseum in Prachatice. Das Nationalmuseum war am 15. April 1818 als „Vaterländisches Museum in Böhmen“ gegründet worden, sein Hauptsitz am oberen Wenzelplatz stammt aus dem Jahr 1885.

Tschechische Währung setzte rapiden Kursanstieg auch am Dienstag fort

Die tschechische Währung ist am Dienstag erneut mit einem hohen Kurs zur europäischen und zur amerikanischen Währung registriert worden. Zu Beginn des Geschäftstages kurz nach 8.00 Uhr wurde sie mit einem Kurs von 24,71 Kronen je Euro sowie von 15,62 Kronen je US-Dollar gehandelt. Danach sind die Kurse leicht gefallen. Zum Geschäftsschluss, kurz vor 17 Uhr, lagen die Kurse dann bei 24,78 Kronen je Euro sowie bei 15,69 Kronen je US-Dollar.

Müllermilch will in Tschechien verstärkt auf teures Marktsegment setzen

Müllermilch, der führende deutsche Hersteller von Milchprodukten, will auf dem tschechischen Markt verstärkt Produkte für anspruchsvolle Verbraucher anbieten. Die hauptsächliche Zielgruppe sollen in Zukunft vor allem Kunden sein, die auf Qualität anstatt auf Billigpreise setzen. Dieses Segment sei auf dem Markt in Tschechien noch nicht besetzt und habe daher ein großes Entwicklungspotenzial, sagte der Direktor der tschechischen Müllermilch-Vertriebsgesellschaft, Vaclav Naiman, am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Prag. Grund für den Strategiewandel von Müllermilch auf dem tschechischen Markt sei die gestiegene Kaufkraft der hiesigen Verbraucher, hieß es.

Schulministerium in Prag lässt erstmals private Hochschule schließen

Das tschechische Schulministerium lässt zum ersten Male eine private Hochschule schließen. Über die Aberkennung der staatlichen Zulassung für das Prager Technologie-Institut, o.p.s. (PIT) werde innerhalb der nächsten zwei Wochen entschieden. Die Leitung der Hochschule habe bis dahin ihr Versprechen einzulösen und seinen ehemals 76 Studenten bei der Suche nach einer anderen Hochschule behilflich zu sein, hieß es. Die Hochschule hatte bereits im vergangenen Jahr keine Akkreditierung für ein Studienprogramm auf dem dort gelehrten Bildungszweig Ingenieur-Ökologie erhalten, meldete ČTK.

Eishockey-Play offs: Slavia Prag und Karlsbad bestreiten entscheidendes siebtes Finalspiel

Im sechsten Spiel der Play-off-Finalserie zur tschechischen Eishockey-Meisterschaft hat der HC Energie Karlovy Vary am Montagabend vor eigenem Publikum Slavia Prag mit 4:1 geschlagen und die Serie best of seven damit zum Zwischenstand von 3:3 Siegen ausgeglichen. Aus diesem Grunde kommt es nun am Mittwoch in der Prager O2-Arena zum alles entscheidenden siebten Spiel der Endspielserie. Wird es von Slavia Prag gewonnen, sind die Hauptstädter nach 2003 zum zweiten Male nationaler Eishockeymeister. Sollten aber die Karlsbader siegreich bleiben, dann wäre eine Sensation perfekt: Gleich bei ihrer ersten Play-off-Teilnahme wären die Kurstädter dann von null auf hundert durchgestartet und würden aus Prag ihren ersten Titel nach Hause bringen.

Tomáš Rosický will Knieverletzung zu Hause in Prag auskurieren

Der Kapitän der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft Tomáš Rosický wird seine langwierige Verletzung am Knie zu Hause in Prag behandeln lassen. Das gab der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler des FC Arsenal auf seiner Internetseite bekannt. Rosický konnte seit Ende Januar keine Spiele mehr bestreiten und wird in dieser Saison wohl nicht mehr in der englischen Premier League auflaufen. Er hofft nun, bis zur Europameisterschaft im Juni wieder fit zu werden. Es gehe ihm bereits etwas besser, zitiert dpa den Ex-Profi von Borussia Dortmund. Die medizinische Behandlung in seiner Geburtsstadt Prag sei mit dem FC Arsenal abgestimmt.

Das Wetter

Am Mittwoch wird es in Tschechien erneut bewölkt bis bedeckt sein, in weiten Teilen des Landes ist mit Schauern oder Niederschlägen zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen werden auf Werte zwischen 5 und 9 Grad Celsius zurückgehen.