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Grünen-Parteichef Bursík nimmt Aufforderung zum Rücktritt ernst

Der Vorsitzende der tschechischen Partei der Grünen, Martin Bursík, will sich über die Weiterführung seiner Funktion mit dem Vorstand der Partei beraten. Mit dieser Aussage reagierte er auf die Aufforderung der Partei-Kreisorganisation Olomouc / Olmütz, dass er über seinen Rücktritt als Parteichef nachdenken solle. Diese Aufforderung nehme er mit „aller Ernsthaftigkeit“ zur Kenntnis, erklärte Bursík in einer heute veröffentlichten Presseerklärung. Die Olmützer Kreisorganisation hält Bursík dessen abfällige Äußerungen gegenüber einer Parteikollegin vor. Es handelt sich dabei um die Abgeordnete Olga Zubová, die aus gesundheitlichen Gründen der zweiten Wahl des tschechischen Präsidenten ferngeblieben war. In einer E-Mail, die nicht für Zubová bestimmt war, ihr jedoch irrtümlicherweise zugeschickt wurde, hatte sich Bursík mit vulgärer Wortwahl über die Abgeordnete geäußert. Der Parteichef hat sich später bei Zubová und den Parteimitgliedern dafür entschuldigt. Die Beratung mit dem Vorstand soll am kommenden Freitag stattfinden.

Macek: KDU-ČSL muss mehr Gläubige an sich binden

Die tschechischen Christdemokraten sollten darum kämpfen, dass ihnen die gläubigen Menschen bei Wahlen Ihre Stimmen geben. Das erklärte der Vizevorsitzende der Partei (KDU-ČSL), David Macek, heute zum Auftakt der christdemokratischen Programmkonferenz in Brno / Brünn. Er wisse, so Macek, dass seine Partei nur von rund 25 Prozent derjenigen gewählt werde, die regelmäßig einen katholischen Gottesdienst besuchen. Bei den anderen Christen seien es sogar noch weniger, und das müsse man ändern, so Macek. Nach seiner Rede wurde dem Vizechef der größte Applaus des Tages von den Delegierten zuteil.

KSČM-Führung bekennt sich zu revolutionärem Umsturz von 1948

Das Exekutivkomitee der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSČM) hat sich auf seiner heutigen Tagung zu dem kommunistischen Putsch im Februar 1948 bekannt. Vor 60 Jahren sei es zu einer grundlegenden politischen Wende gekommen, die zur Entstehung der ersten Formen des Sozialismus geführt habe, legt die Parteiführung ihren Standpunkt dar. Des Weiteren räumt die Parteiführung ein, dass die ersten Formen des Sozialismus von „Unzulänglichkeiten und tragischen Deformationen“ begleitet wurden, die die Idee des Sozialismus „ärmer gemacht und beschädigt“ hätten.

Karvina: Drei schwer verletzte Bergleute bei Grubengas-Unglück

Bei einem Gas-Unglück in der Steinkohlengrube ČSM im nordmährischen Karvina sind gestern Nachmittag drei Bergleute schwer verletzt worden. Zu dem Unglück kam es, als sich austretendes Methan entzündete. Drei der vier Bergleute, die in dem Abschnitt tätig waren, wurden mit lebensgefährlichen Verbrennungen in eine Spezialstation der Fakultätsklinik Ostrava eingeliefert und werden dort in künstlichem Koma gehalten. Ihr Zustand sei sehr ernst, hieß es. Der vierte konnte ambulant behandelt werden. Die Unglücksursache wird derzeit vom zuständigen Bergamt untersucht. In der Region waren zuletzt im September 2006 bei einem Grubengas-Unglück drei Bergleute verletzt worden.

Neonazi-Aufmarsch in Pilsen – Polizei erwartet 400 Teilnehmer

Die tschechische Polizei erwartet am Samstag etwa 300 bis 400 Rechtsradikale zu einem angekündigten Aufmarsch in Plzeň / Pilsen. Die Sicherheitskräfte gehen außerdem von mehreren Dutzend linksradikalen Gegendemonstranten aus. Auch Bürgerinitiativen hatten dazu aufgerufen, die Ablehnung des Neonazi-Marsches mit einem Treffen vor der Pilsener Synagoge öffentlich zu bekunden. Es werden rund 1000 Polizisten im Einsatz sein. Die Neonazis hatten ihren Aufmarsch ursprünglich für den 60. Jahrestag der ersten Judendeportationen aus Pilsen im Januar angekündigt, die Aktion war aber trotz unklarer Rechtslage von der Stadt verboten worden. Ein Gericht hatte den Rechtsradikalen daraufhin das Recht auf einen Ersatztermin zugesprochen.

Magazin „Euro“: Tschechische Armee kauft 107 Pandur-Transporter bei Steyr

Die tschechische Armee wird nach Informationen des Wirtschaftsmagazins Euro 107 gepanzerte Pandur Truppentransporter beim österreichischen Waffenkonzern Steyr kaufen. Ursprünglich hatte die Tschechische Republik im größten Rüstungsauftrag ihrer Geschichte 199 Fahrzeuge im Wert von mehr als 800 Millionen Euro bestellt, den Vertrag dann aber wegen Lieferverzögerungen gekündigt. In der kommenden Woche soll nun ein Abkommen über die Wiederaufnahme von Fertigung und Tests unterzeichnet werden, meldet Euro. Über eine Kürzung des Auftrags war bereit länger spekuliert worden.

ČSÚ: Landwirte verdoppelten Gewinn im Jahr 2007 auf 13,7 Mrd. Kronen

Die tschechischen Landwirte haben vorläufigen Angaben zufolge den Gewinn aus der Agrarproduktion im vorigen Jahr auf den neuen Rekordwert von 13,7 Milliarden Kronen (ca. 550 Millionen Euro) geschraubt. Die gesamte Inlandsproduktion wurde um 15,5 Milliarden Kronen auf 120 Milliarden Kronen (4,8 Milliarden Euro) gesteigert. Das gab heute das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) bekannt. Der Gewinn konnte vor allem durch die hohen Subventionen, die bei rund 23,5 Milliarden Kronen lagen, erzielt werden.

Tschechiens größte Bankhäuser verbuchen Milliarden-Gewinn im Jahr 2007

Die drei größten Banken in Tschechien, die Tschechische Sparkasse (Česká spořitelna), die Tschechoslowakische Handelsbank (ČSOB) und das Bankhaus Komerční banka, haben im zurückliegenden Kalenderjahr 2007 einen Gewinn von über 34 Milliarden Kronen (ca. 1,4 Milliarden Euro) erzielt. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2006 ist das ein Zuwachs von rund fünf Milliarden Kronen. Das geht aus den neuesten Geschäftsdaten der Banken hervor, die heute veröffentlicht wurden. Mit dieser Gewinnbilanz sind die drei Bankhäuser jedoch noch um fast zehn Milliarden Kronen hinter dem Energiekonzern ČEZ zurückgeblieben. ČEZ verbuchte im Jahr 2007 seinen bisherigen Rekordgewinn von 43 Milliarden Kronen (ca. 1,7 Milliarden Euro).

Tschechische Krone schloss Woche mit Kurs von 25,30 CZK/Euro ab

Die tschechische Währung hat am Freitag gegen 17 Uhr die aktuelle Geschäftswoche mit einem Wechselkurs von 25,30 Kronen je Euro und mit einem Kurs von 16,56 Kronen je US-Dollar abgeschlossen. Am Vormittag hatte sie beim Dollarkurs mit dem Wechselverhältnis von 16,53 Kronen je US-Dollar erneut einen historischen Höchststand erreicht. Das geht aus Veröffentlichungen des Internetservers Patria Online hervor. Wie Finanzexperten jedoch angeben, sei der Kurs der Krone zum Euro gegenwärtig überwertet und entspreche nicht den makroökonomischen Grundpfeilern. Daher sei eine Schwächung der Landeswährung auf einen Kurs von 25,80 Kronen je Euro das Ziel, erklärte heute Miroslav Frayer vom Bankhaus Komerční banka.

In Tschechien ist die Grippesaison vermutlich zu Ende gegangen

Die Erkrankungen in Tschechien sind in der zu Ende gehenden Woche erneut zurückgegangen. Gegenüber der letzten Woche sind sie um 1,4 Prozent gesunken. An akuten Infektionserkrankungen leiden derzeit 1147 Patienten bezogen auf 100.000 Einwohner in Tschechien, informierte heute der führende Hygiene-Experte Michael Vít. Die Grippesaison sei damit zu Ende, erklärte Vít. Er könne jedoch nicht ausschließen, dass im März noch eine zweite Grippewelle folgen kann, ergänzte der Hygiene-Experte.

Gerichtsfall: Frau erhält 80.000 Kronen Entschädigung für schlechte Interruption

Die Summe von 80.000 Kronen (ca. 3200 Euro) wurde heute vor dem Brünner Kreisgericht einer 26-jährigen Frau dafür zugesprochen, weil man im Krankenhaus von Jihlava / Iglau eine Interruption an ihr schlecht durchgeführt habe. Der Eingriff war im Jahr 2000 erfolgt. Die Frau hatte Zwillinge erwartet, doch aus der Gebärmutter wurde nur eine befruchtete Eizelle entfernt. Die Patientin hat daraufhin eine Tochter geboren, die seit frühester Kindheit eine unablässige Pflege beansprucht.

62 Unfallopfer in Tschechien in vier Februar-Wochen

Vom 1. bis 28. Februar sind auf den tschechischen Straßen und Autobahnen insgesamt 62 Menschen tödlich verunglückt. Das sind fünf Personen mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die offizielle Zahl der Verkehrstoten kann jedoch noch höher ausfallen, da in den vorläufigen Statistiken diejenigen Opfer, die an den Folgen eines Verkehrsunfalls in einem Krankenhaus versterben, nicht aufgeführt sind. Zudem ist der Monat Februar aufgrund des Schaltjahres erst um Mitternacht zu Samstag zu Ende. Seit Jahresbeginn sind bei Verkehrsunfällen zwischen Erzgebirge und Beskiden leider schon wieder 125 Todesopfer zu beklagen.

Tischtennis-WM: Tschechiens Herren scheitern im Viertelfinale an China

Bei der Tischtennis-Weltmeisterschaft im chinesischen Guangzhou ist die tschechische Nationalmannschaft der Herren im Viertelfinale gescheitert. Im Mannschaftswettbewerb unterlag sie dem hoch favorisierten Team des Gastgebers erwartungsgemäß mit 0:3. In den drei verlorenen Einzelspielen konnten Petr Korbel und Josef Šimončík jedoch zumindest drei Satzgewinne verbuchen. Im Halbfinale sind die Asiaten unter sich, denn außer China schafften auch Hongkong, Japan und Korea den Sprung unter die besten Vier. Im Frauenwettbewerb besiegten die tschechischen Damen die Auswahl Schwedens im Spiel um den 21. Platz mit 3:0.

Das Wetter

Am Samstag wird es in Tschechien bewölkt bis bedeckt, vor allem aber sehr stürmisch sein. Der Wetterdienst hat für das gesamte Wochenende eine Sturmwarnung herausgegeben, wobei die Windspitzen Orkangeschwindigkeiten von über 140 Stundenkilometer erreichen können. Die Tageshöchsttemperaturen werden bei 8 bis 12 Grad Celsius liegen.