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Premier Topolanek bekräftigt Tschechiens Unterstützung für EU-Mitgliedschaft der Türkei

Der tschechische Premier Mirek Topolanek unterstützt die Bestrebungen der Türkei, ein vollwertiges Mitglied der Europäischen Union zu werden. Trotz aller Schwierigkeiten auf beiden Seiten erachte er die Zusammenführung beider Kulturkreise als den einzig möglichen Weg, erklärte Topolanek heute nach dem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyid Erdogan in Prag. Die Tschechische Republik unterstütze einen türkischen EU-Beitritt schon lange und keine andere Form, wie zum Beispiel die privilegierte Partnerschaft, könne die vollwertige EU-Mitgliedschaft der Türkei ersetzen, ergänzte der tschechische Regierungschef.

Europäisches Parlament bestätigt Erweiterung des Schengenraums

Der Aufhebung der Personenkontrollen an den tschechischen Grenzübergängen noch kurz vor Weihnachten steht nichts mehr im Wege. Der Entscheidung der Innenminister der 27 EU-Staaten vor einer Woche, den so genannten Schengenraum um neun Mitgliedsländer einschließlich Tschechien und der Slowakei zu erweitern, hat heute auch das Europäische Parlament zugestimmt. Die Erweiterung des Schengenraums ab dem 21. Dezember muss zwar endgültig noch von den Mitgliedsstaaten bestätigt werden, doch dieser Schritt wird allgemein nur noch als eine formale Angelegenheit betrachtet.

Bewaffnete Flugbegleiter werden Flüge von Tschechien in die USA überwachen

Auf Flügen von Tschechien in die Vereinigten Staaten werden in Zukunft aus Sicherheitsgründen bewaffnete Flugbegleiter an Bord der Maschinen sein. Das geht aus einem Memorandum hervor, was am Mittwoch in Prag vom Direktor der tschechischen Ausländer- und Grenzpolizei, Jindrich Urban, und von amerikanischen Vertretern unterzeichnet wurde. Das Memorandum sei eine Bedingung zur Aufhebung der Visumspflicht für Tschechen bei Reisen in die USA, meldet dazu heute die Nachrichtenagentur CTK. Einer früheren Aussage des amerikanischen Botschafters in Prag, Richard Graber, zufolge soll diese Visumspflicht innerhalb von zwei Jahren aufgehoben werden.

Studentenführer von 1989: Demokratie durch US-Radar nicht gefährdet

Die Studentenführer der Samtenen Revolution von 1989 sind der Meinung, dass die Demokratie in Tschechien durch die mögliche Errichtung eines US-amerikanischen Radarstützpunkts im Land nicht gefährdet sei. Simon Panek, Tomas Klvana, Vaclav Bartuska, Martin Mejstrik und Marek Benda haben heute in Prag einen Aufruf der Initiative Pro unterstützt, der sich gegen eine Demonstration richtet, die am 17. November in Prag stattfinden soll. Am Samstag, dem 18. Jahrestag des damaligen Revolutionsbeginns, wollen heutige Studenten gemeinsam mit Gegnern der Radaranlage während der Kundgebung ihre Unzufriedenheit über den Stand der Demokratie in Tschechien und über die Politik der Regierungskoalition zum Ausdruck bringen.

Wintereinbruch in Nordböhmen: Lage entspannt sich

Nach dem heftigen Wintereinbruch in Nordböhmen in den letzten Tagen hat sich die Lage in der Region inzwischen entspannt. Weiterhin wird leichter Schneefall gemeldet, die Straßen- und Bahnverbindungen sind aber wieder frei passierbar. In den letzten Tagen hatte Schneebruch den Verkehr massiv behindert; allein am Mittwoch musste die Feuerwehr 50 Bäume von Straßen und Gleisen entfernen. Umstürzende Bäume hatten vielerorts auch Stromleitungen beschädigt. Die erforderlichen Reparaturen sind bis Donnerstagmittag beendet worden. Deshalb konnte der Notstand, den der Energieversorger CEZ in der Nacht auf Mittwoch ausgerufen hatte, schon am Morgen in der Region Liberec / Reichenberg und am Vormittag auch für die Gebiete Hradec Kralove / Königgrätz und Semily wieder aufgehoben werden.

Busunglück: 36 Verletzte bei einem Busunglück nahe Benesov

Bei einem Busunfall unweit der mittelböhmischen Stadt Benesov sind heute 36 Personen verletzt worden. Ein 14-jähriges Mädchen wurde mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in das Krankenhaus der Bezirksstadt eingeliefert. Ihrer Sprecherin zufolge haben die Mediziner des mittelböhmischen Rettungsdienstes 15 Erwachsene und 21 Kinder an der Unfallstelle ärztlich versorgt. Nach Angaben der Polizei ist der Unfall durch den 59-jährigen Busfahrer verursacht worden. Auf vereister Straße hatte er die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Beim nachfolgenden Aufprall des Busses zog er sich einen offenen Fußbruch zu. Ihm drohen jetzt bis zu ein Jahr Gefängnis oder ein Berufsverbot.

Südböhmisches Atomkraftwerk Temelin wird modernisiert

Das tschechische Elektrizitätsunternehmen CEZ hat begonnen, Sicherheitssysteme im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin zu modernisieren. Dafür sollen bis Mitte 2008 rund 30 Millionen Kronen (1,12 Millionen Euro) aufgewendet werden, sagte CEZ-Sprecher Marek Svitak am Donnerstag der Nachrichtenagentur CTK. Betroffen von den Maßnahmen seien vor allem Alarmanlagen, welche die Bewegungen der Temelin-Beschäftigten kontrollieren und den Zugang in gesperrte Zonen verhindern sollen.

Energieversorger CEZ steigert Gewinn um 59 Prozent

Der größte tschechische Energieversorger CEZ hat seinen Reingewinn im dritten Quartal des Jahres um 59 Prozent auf 8,67 Milliarden Kronen gesteigert, das sind etwa 325 Millionen Euro. CEZ ist damit das profitabelste tschechische Unternehmen. Zu dem sich mehrheitlich in Staatsbesitz befindlichen Konzern gehören unter anderem die beiden tschechischen Atomkraftwerke in Temelin und Dukovany.

Tschechische Lokführer fuhren EuroCity-Züge bis Dresden und Regensburg

Der Arbeitsausstand der Lokführer in Deutschland, die ihren Streik in der Nacht zu Donnerstag vom Güter- auf den Personenverkehr ausgedehnt haben, hat erneut Auswirkungen auch auf die Tschechische Republik gehabt. Alle sechs EuroCity-Züge, die bis Berlin oder Hamburg verkehren sollten, beendeten heute ihre Fahrt bereits in Dresden. Von da aus begannen sie dann auch ihre Rückfahrten nach Prag, Wien oder Budapest. Nicht an ihr Fahrplanziel gelangten ebenso drei Schnellzüge, die über Domazlice / Taus in den Süden Deutschlands fahren sollten. Anstatt in München oder Nürnberg beendeten sie ihre Fahrt in Regensburg, gab der Sprecher der Tschechischen Eisenbahnen (CD), Ondrej Kubala bekannt. Die Züge wurden von tschechischem Personal bis Dresden und Regensburg geführt.

Teststrecke Velim: Stärkste einmotorige Diesellok der Welt wird für Zulassung getestet

Auf der Eisenbahn-Teststrecke im mittelböhmischen Velim, wo jährlich um die zehn Triebfahrzeuge getestet werden, wird dieser Tage eine Lokomotive der Superlative auf Herz und Nieren überprüft – die Voith Maxima 40 CC. Mit fast 5000 PS (3600 kW) ist sie die stärkste einmotorige Diesellok der Welt. Sie ist ein Fabrikat des deutschen Herstellers Voith Turbo Lokomotivtechnik mit Sitz in Kiel, der erst im Jahr 2005 ins Handelsregister eingetragen wurde, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa) am Donnerstag. Jetzt, zweieinhalb Jahre später, dreht die Maxima bereits ihre letzten Runden auf der Eisenbahn-Teststrecke unweit von Prag. Dabei zieht sie 33 mit Kohle beladene Waggons hinter sich her. Das entspricht in etwa 70 voll beladenen 40-Tonnern.

Rund 70 000 Stunden haben die Ingenieure von Voith für die Entwicklung und Herstellung des Prototypen gebraucht. 30 000 Stunden dauert es noch mal, bis alle Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sind. Nach der Zulassung in Deutschland im Februar oder März 2008 soll bis zum Sommer die Zulassung in den Niederlanden erfolgen. Die Unterlagen für eine Zulassung in Belgien, Skandinavien und Polen sind laut Voith bereits bei den entsprechenden Behörden, für Frankreich und Tschechien werden sie zurzeit übersetzt.

Größte Ausstellung zu Wallenstein in Prag eröffnet

Der Edelmann und Feldherr Albrecht von Wallenstein wird seit Donnerstag in Prag mit einer großen Ausstellung gewürdigt. Unter dem Titel „Wallenstein und seine Zeit“ werden in der barocken Reitschule, die unter seinem Kommando entstand, rund 1200 Exponate präsentiert. „Noch nie war in Tschechien eine so große Ausstellung zu Wallenstein zu sehen“, sagte Kurator Ladislav Cepicka. Viele Stücke seien erstmals in der Öffentlichkeit zu bewundern, darunter Funde aus dem Dreißigjährigen Krieg. Neben Gemälden und Dokumenten zeigt die Schau bis zum 17. Februar auch mittelalterliche Gebrauchsgegenstände und Kleidungsstücke. Die Ausstellung wurde vom Prager Senat in Zusammenarbeit mit dem Militärhistorischen Institut und dem Nationalmuseum konzipiert.

Die teuersten Einkaufstraßen der Welt: Prager „Na Prikope“ auf Platz 20

Die Prager Fußgängerzone „Na Prikope“ am unteren Ende des Wenzelplatzes liegt auf der Rangliste der teuersten Einkaufsstraßen der Welt auf Platz 20. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsberatungsagentur Cushman & Wakefield hervor, die in 44 Ländern die Quadratmetermieten für Geschäftsflächen vergleicht. Jedes Land ist nur dabei nur mit der teuersten Straße vertreten. Prag ist dabei die einzige mittelosteuropäische Stadt unter der Top 20. Die teuerste Straße der Welt ist laut der Studie die New Yorker Fifth Avenue.

Das Wetter

Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt, mit Schnee und Regen ist jedoch nur noch vereinzelt zu rechnen. In der Nacht fällt das Thermometer bis auf minus acht Grad, die Tageshöchsttemperaturen werden sich um den Gefrierpunkt bewegen.