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Ärztestreik: Krankenversicherung VZP zu Kompromiss bereit

Die größte tschechische Krankenversicherungsanstalt, die VZP, hat angekündigt, den Forderungen der niedergelassenen Ärzte nach höheren Vergütungen entgegenzukommen. Man sei bereit, die Grundvergütung je Patient von 36 auf 42 Kronen anzuheben, sagte VZP-Direktor Pavel Horak. Dafür müssten aber Pläne für besondere regionale Förderprogramme und qualitätsorientierte Bonuszahlungen fallen gelassen werden, so Horak weiter. Die Ärzte fordern eine Erhöhung des Pro-Kopf-Betrages auf 55 Kronen; rund 5500 der 6700 Praxen des Landes sind deshalb am Mittwoch in einen eintägigen Ausstand getreten. Unterstützung erhielten die Ärzte vom Gesundheitsministerium, das ebenfalls für eine höhere Bezahlung plädiert. Kritik kam hingegen vom Patientenverband. Die Erhöhung der monatlichen Pauschale sei der falsche Weg, betonte die Organisation.

Senat billigt Reformpaket

Der Senat, die obere Kammer des Parlamentes, hat am Mittwoch erwartungsgemäß das Reformpaket der Regierung gebilligt. Das Gesetz zur Stabilisierung der öffentlichen Haushalte, so der offizielle Titel, bringt ab dem kommenden Jahr zahlreiche Änderungen bei Steuern und Sozialleistungen sowie im Gesundheitswesen. Premier Mirek Topolanek sagte, die Annahme des Reformpaktes erlaube es, die Verschuldung zu stoppen und öffne damit den Weg zu umfassenderen Reformen etwa des Renten- und Gesundheitssystems. Die Opposition kritisierte im Gegenteil, dass die Reform weitere Neuverschuldung nach sich ziehe.

Deutlicher Anstieg der Getreidepreise in Tschechien

Die Getreidepreise in Tschechien sind in den vergangenen zwei Wochen um durchschnittlich zehn Prozent gestiegen und liegen damit teils doppelt so hoch wie im Vorjahr. Gründe für den Preisanstieg seien vor allem die niedrigen Ernteerträge in Europa, die weltweit niedrigen Vorräte und die Verwendung von Getreide für die Herstellung von Biokraftstoff, teilte Agrarkammer-Präsident Jan Veleba mit. Veleba wies darauf hin, dass als Folge der offenen Märkte derzeit große Mengen tschechischen Getreides vor allem nach Polen und Deutschland flössen. Es sei daher nicht ausgeschlossen, dass heimische Produzenten im Frühjar zu Getreideimporten gezwungen seien, so Veleba.

Kabinett beschließt Verkehrsplan bis 2016

Das tschechische Kabinett hat am Mittwoch den Verkehrsplan bis zum Jahr 2016 beschlossen. Das Dokument umfasst den Aus- und Neubau von Straßen und Verkehrsinfrastruktur im Umfang von rund 800 Milliarden Kronen, das sind etwa 21,5 Milliarden Euro. Zu den wichtigsten Projekten gehören die Fertigstellung der Autobahn D8 Prag-Dresden, die Verlängerung der Autobahn D1 in Richtung Nordmähren und der Ausbau der Prager Stadtumfahrung. Im Bahnverkehr ist der Ausbau der Korridore nach Budweis und Pilsen sowie die Modernisierung der Bahnknoten Prag und Brünn vorgesehen. Die Projekte sollen aus dem Staatshaushalt, dem Verkehrsfonds und europäischen Mitteln finanziert werden.

Umfrage: Weniger als ein Viertel der Tschechen mit politischer Lage zufrieden

Mit der derzeitigen politischen Lage im Land ist weniger als ein Viertel der Tschechen zufrieden. Das ergab eine Umfrage der Meinungsforschungsagentur STEM. Im Vergleich zum Juni ist der Zufriedenheitswert um fünf Prozentpunkte auf 22 Prozent gefallen. Leicht schwächer bewerten die Respondenten auch die Arbeit von Regierung und Parlament.

Präsident Klaus beruft tschechischen EU-Botschafter Kohout ab

Staatspräsident Vaclav Klaus hat heute erwartungsgemäß den tschechischen Botschafter bei der Europäischen Union, Jan Kohout, abberufen. Bis zum Ende des Jahres wird Kohout in Brüssel durch Milena Vicenova ersetzt, die von Klaus heute auf der Prager Burg empfangen wurde. Klaus folgte damit einer Entscheidung der tschechischen Regierung, die den Wechsel auf dem diplomatischen Posten des EU-Botschafters in der vergangenen Woche beschlossen hatte.

Österreichische Möbelkette Kika plant Milliardeninvestitionen in Tschechien

Die österreichische Möbelhandels-Kette Kika will in den kommenden Jahren in Tschechien jährlich rund eine Milliarde Kronen investieren, das sind rund 36,5 Millionen Euro. Zu den zwei Kika-Filialen in Prag kommen noch im laufenden Jahr Möbelhäuser in Brünn und Pilsen hinzu; weitere Niederlassungen sollen in den nächsten Jahren folgen. Ziel sei die Marktführerschaft in Tschechien und der Slowakei, sagte heute der Kika-Bereichsleite für die beiden Länder, Julius Cernicky. Diesen Platz hat in Tschechien derzeit Ikea inne.

Skoda: Berichte über Billigauto-Pläne sind Spekulation

Die tschechische Volkswagen-Tochter Skoda erwägt nach Medienberichten die Entwicklung eines preiswerten Kleinwagens. Wie die Tageszeitung Pravo heute schreibt, soll das rund 3,50 Meter lange Fahrzeug für etwa 7000 Euro zu haben sein. Ein Unternehmenssprecher nannte den Bericht "eine vorzeitige Spekulation". Vorstandschef Detlef Wittig hatte im Februar angegeben, Skoda erwäge die Produktion besonders preiswerter Autos für die "wirklich interessanten Zukunftsmärkte" Indien, China und Russland. Als Beispiel hatte er das zwischen 7000 und 8000 Euro teure Konkurrenzmodell Dacia Logan genannt.

Schauspieler Josef Vinklar gestorben

Im Alter von 76 Jahren ist Am Dienstagabend der bekannte tschechische Schauspieler Josef Vinklar einem langen Krebsleiden erlegen. In der Serie "Ein Krankenhaus am Rande der Stadt" war Vinklar in der Rolle des Doktor Cvach auch dem deutschsprachigen Publikum bekannt geworden. Vinklar spielte in zahlreichen weiteren Serien und Filmen, seine Heimat sah er jedoch im Theater. Seit 1983 gehörte dem Ensemble des Nationaltheaters an. Schauspiel-Chef Michal Docekal würdigte Vinklar als wirklichen Liebhaber seiner Arbeit, der stets seine ganz Kraft für das Theater gegeben habe.

Das Wetter

Der Donnerstag wird in Tschechien überwiegend sonnig, nur am Morgen kann örtlich Nebel auftreten. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 14 bis 18 Grad Celsius, nachts aber ist bereits mit Bodenfrost zu rechnen.