Brückner vor dem EM-Hit: Rosicky wird gegen Deutschland spielen!

Karel Brückner (Foto: CTK)

Nur noch eineinhalb Wochen verbleiben bis zum Anpfiff des Fußball-EM- Qualifikationsspiels Tschechien gegen Deutschland. Das Topmatch der Gruppe 4 wird am 24. März in der Prager Toyota Arena ausgetragen. Die Fans beider Teams sehen der Partie schon mit großer Vorfreude entgegen. Aber nicht nur sie...

Karel Brückner  (Foto: CTK)
Karel Brückner, der Trainer der tschechischen Fußballauswahl, gab am Dienstag das Aufgebot seiner Mannschaft für die Prager Begegnung mit Deutschland bekannt. Größere Überraschungen gab es nicht, nur auf die mehrfach gestellte Journalistenfrage, ob der noch leicht angeschlagene Teamkapitän Tomas Rosicky spielen werde, antwortete der 67-Jährige voller Überzeugung: "Natürlich wird Tomas spielen, sowohl am Mittwoch für Arsenal in der Premier League als auch am nächsten Samstag gegen Deutschland".

Man sah Brückner die Freude und Genugtuung an, gegen den WM-Dritten vermutlich seine derzeit beste Elf aufbieten zu können. Und ähnlich relaxt und aufgeräumt war er auch im Gespräch mit Radio Prag. Denn schon auf die Frage, ob er sich auf Begegnung freue, antwortete der Trainerfuchs auf seine typisch schlagfertige Art:

"Warum sollte ich mich nicht darauf freuen? Wissen Sie, das ist wie bei der verkauften Braut. Sie kennen doch die verkaufte Braut?"

Bereits ernsthafter und mit seiner gewohnt fachlichen Kompetenz lässt mich Brückner aber sogleich wissen, weshalb er die deutsche Mannschaft als einen starken Gegner zu schätzen weiß:

"Das deutsche Team hat nach der EM in Portugal einen großen Wandel vollzogen, vor allem was die Progressivität, Kreativität und Laufbereitschaft im eigenen Spiel betrifft. Es ist ein kompaktes Team, das taktisch sowohl in der Defensive als auch in der Offensive sehr gut geschult ist. Und es ist auch von seinen Spielertypen her sehr gut besetzt, was die Ergebnisse und die Spielweise verdeutlichen."

Erneut mit Schalk in den Augen sagte mir Brückner, dass er "bezüglich der Leistungsstärke seiner Mannschaft lieber in der Vergangenheit parliere als in der Zukunft." Wer die diametral unterschiedlichen Vorstellungen des Brückner-Teams bei der EM 2004 und bei der WM 2006 gesehen hat, kann nur allzu gut verstehen, weshalb der grauhaarige Nestor der Trainergilde sich mit Prognosen jetzt noch mehr zurückhält als früher. Der Frage aber, welchen Spielausgang er für ein gutes Resultat ansehe, ist er nicht ausgewichen:

"Ein gutes Ergebnis sind diese zwei Alternativen: Die eine ist ein Sieg und die andere ist unter gewissen Umständen auch schon ein Unentschieden."

Autor: Lothar Martin
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