Großer Schritt in Richtung EM - Tschechische Fußballer besiegen Irland
Nur noch drei Punkte ist das tschechische Fußballnationalteam von der Teilnahme an der Europameisterschaft im kommenden Jahr entfernt. Am Mittwochabend tat es einen großen Schritt in die richtige Richtung, als es Irland mit 1:0 besiegte. Doch konnten damit auch die Kritiker ruhig gestellt werden?
"Das Spiel war nicht einfach, aber wir haben uns alle darauf gefreut, es den Kritikern zeigen zu können. Meiner Meinung nach war die Kritik ohnehin überzogen, doch das muss jeder für sich entscheiden. Im Spiel haben wir jedenfalls Druck gemacht und gezeigt, dass wir immer noch Fußball spielen und kämpfen können. Wir haben verdient gewonnen. Der Sieg hat uns aufgeweckt, das Team hält zusammen", so Jankulovski.
Er war es, der bereits in der 15. Minute nach einer schönen Kombination das Tor des Tages erzielte. Tatsächlich legten Jankulovski und seine Mannschaftskameraden gleich von Anfang wie die Feuerwehr los. Die vermeintlich defensive Aufstellung mit nur einem nominellen Stürmer, Milan Baros, entpuppte sich als das Gegenteil. Die weiteren vier offensiven Mittelfeldspieler stießen ein ums andere Mal in den Strafraum der Iren vor. Es war wieder der begeisternde Fußball, den Europa 2004 bei der EM in Portugal kennen gelernt hatte und für den Trainer Karel Brückner damals viel Anerkennung bekam. Vor allem wegen dieser Phase des Spiels resümierte Mannschaftskapitän Tomas Rosicky:"Ich denke, es war ein schönes Spiel, das den Zuschauern gefallen haben muss. Es war temporeich und hat die Erwartungen erfüllt, dass es hier beiden Teams um den entscheidenden Schritt zur Qualifikation ging."
Was Rosicky allerdings nicht erwähnte: Nach etwa einer halben Stunde wurden die Iren stärker und blieben bis zum Spielende gefährlich. Dabei mussten die Männer von der Insel ab der 61. Minute ohne Mittelfeldspieler Stephen Hunt auskommen. Hunt sah die rote Karte für ein Foul - laut einigen Fachleuten eine zweifelhafte Entscheidung des Schiedsrichters. Letztlich hatte Tschechien sogar Glück. Denn ein Schuss von Kevin Doyle in der ersten Hälfte landete nur am Pfosten und David Rozehnal klärte in der 70. Minute auf der Linie nach einem Fehler von Torhüter Petr Cech.Karel Brückner entschuldigte dies später damit, dass sich nicht das ganze Spiel in dem hohen Anfangstempo durchstehen ließ und lobte seine Schützlinge ausdrücklich. Gut gelaunt zeigten sich am Donnerstag auch fast alle Presse-Kommentatoren, die das Team zuvor teils scharf kritisiert hatten. Doch gab es auch eine warnende Stimme, die vom Kommentator der Tageszeitung "Lidove noviny" kam: Irgendwann, so der Autor, könnte sich auch einmal rächen, dass das tschechische Team seine Motivation fast nur bei Spielen gegen starke Gegner findet.