Von Radio Taiwan, Karneval und einer Unbekannten im Paternoster

Andreas Wiedemann ist heute unter anderem auf der Suche nach einer "Schönen Unbekannten" aus dem Aufzug im Funkhaus in Prag

Guten Tag, ahoj und hallo liebe Hörerinnen und Hörer. Ich begrüße Sie zu einer neuen Ausgabe des Hörerforums, Ihrer Sendung bei Radio Prag. Heute geht es unter anderem um Radio Taiwan, Karneval und den kommunistischen Jugendverband. Auch dieses Mal haben wir wieder jede Menge Empfangsberichte erhalten, die uns immer wieder auf erfreuliche Art und Weise zeigen, dass die Kurzwelle lebt und durchaus neben dem Internet bestehen kann. Empfangsberichte kamen dieses Mal unter anderem von Bernd Riga aus Saarbrücken, Werner Spinnehörn aus Frankfurt am Main, Ulrich Wicke aus Felsberg, Georg Eisert aus Seelow, Thomas Buchta aus Augsburg, Clemens Schulz aus Brake, Joachim Schaumann aus Bad Laasphe. Aus Österreich schickten uns Günter Kastner aus Salzburg, Harald Süss aus Starsshof, Heinz und Felicitas Haring aus Kapfenberg und Paul Gager aus Deutschkreuz einen Bericht. Auch wenn dies nur eine Auswahl unserer Hörerpost war, fällt Ihnen nicht etwas auf? Genau: Warum schreiben uns eigentlich fast immer nur Männer? Liebe Zuhörerinnen, wenn es Sie gibt, dann wäre es schön, wenn Sie uns auch einmal ein paar Zeilen schreiben könnten: Eine Karte, eine Mail oder ähnliches. Einige Hörer schreiben in ihren Empfangsberichten, was ihnen bei unseren Sendungen aufgefallen ist oder was ihnen besonders gut gefallen hat. In den letzten Wochen stießen dabei die Berichte über das deutsche Theaterfestival in Prag und über die Elbestaustufen auf besonders große Resonanz.

Werner Spinnehörn aus Frankfurt am Main hat uns eine Postkarte geschickt und zwar am 11.11. um 11 Uhr 11. Natürlich hat er ein kräftiges Helau mitgeschickt. Für alle von Ihnen, die vielleicht in karnevalsfreien Gebieten leben: Jedes Jahr am 11.11. um 11 Uhr 11 beginnt die fünfte Jahreszeit: der Karneval. Bis den Männern die Schlipse abgeschnitten werden, die Frauen die Rathäuser übernehmen, der Alkohol in Strömen fließt und Menschen auf den Tischen tanzen, die ansonsten niemals eine Tanzfläche betreten würden, dauert es aber noch ein paar Monate. Das ganze findet vor Beginn der österlichen Fastenzeit statt. Ich weiß wovon ich spreche, weil ich aus Düsseldorf komme, eine der Karnevalhochburgen in Deutschland.

Ulrich Wicke aus Felsberg, ein aufmerksamer Hörer des Sportreports, schickt den Fans des tschechischen Vereinsfußballs nach dem schwarzen Tag in der letzten Runde des UEFA-Pokals einen Trost: "Die tschechischen Fußballfans können getröstet sein: Auch das Niveau des deutschen Vereinsfußballs lässt sehr zu wünschen übrig, national wie international. Die jüngsten Erfolge der deutschen Nationalelf, so erfreulich diese sind, können nicht auf Dauer über dieses Problem hinwegtäuschen."

Bernd Riga hat auf seinem Empfangsbericht eine kurze Notiz gemacht, die lautet: "Totaler Quatsch das Gerede mit dem Klimawandel. Zu allen Zeiten Volksverdummung!!" Der Zusammenhang ist mir leider nicht ganz klar geworden.

Herr Günher Manger aus Wollbach schreibt: "Liebe Freunde, nun geht wieder ein Jahr viel zu schnell zu Ende, mit dem Sommer konnte man zufrieden sein, hoffentlich wird der Winter nicht so stark wie im letzten Jahr." Herr Manger möchte gerne wissen, was es für neue Sender in deutscher Sprache gibt und was mit Radio Slowakei passiert ist? Radio Slowakei hatte seine deutschen Sendungen über Kurzwelle im Sommer eingestellt und war nur noch im Internet präsent. Seit Ende Oktober lassen sich aber wieder deutschsprachige Sendungen aus der Slowakei über die Kurzwelle empfangen: Schauen Sie sich doch einmal die Internetseite an: www.slovakradio.sk .

Herr Manger möchte außerdem den Kontakt zu Radio Armenien wissen. Sie lautet folgt: Voice of Armenia, Stimme Armeniens, RA-Yerevan 375025, Alek-Manukyan-str. 5. Die Sendezeiten sind: Mo.-Sa. 19.20-19.40 Uhr, So. 07.50-08.10 Uhr, KW 04810+15270 kHz.

Einige von Ihnen haben uns in den letzten Wochen auch wieder Kommentare und Bemerkungen zu politischen und gesellschaftspolitischen Themen in Tschechien geschrieben. Engelbert Borkner schreibt z.B. über die Regierungskrise: "Die unendliche Geschichte der Regierungsbildung in Tschechien nimmt weiter ihre Fortsetzung. Jetzt macht Präsident Klaus sogar den Vorschlag über die Bildung einer provisorischen Regierung. Darin sehe ich nun überhaupt keinen Sinn. Da sollte er mal ganz kurz und bündig einen Schlussstrich ziehen und Neuwahlen ansetzen." Fritz Adorf aus Meckenheim bezweifelt hingegen, dass Neuwahlen ein anderes Ergebnis bringen würden.

Holger Eichel aus Berlin äußerte sich am 2. November zu dem Verbot der Jugendorganisation der Kommunistischen Partei: "Ich komme regelmäßig nach Liberec in Urlaub, d.h. ich bin ca. alle 4 Wochen in der Tschechischen Republik zu Gast. Ich habe die Tschechische Republik bis jetzt für einen vorbildlichen demokratischen Staat gehalten und bin bis vor kurzem auch nicht enttäuscht worden. Sollte sich aber das Verbot der KSCM oder der Jugendorganisation der KSCM bestätigen, so werde ich in Zukunft die Tschechische Republik als Urlaubsort meiden. Ich habe kein Interesse in einem totalitären Staat Urlaub zu machen!!!!! Ich war und bin kein Kommunist, im Gegenteil, zur Zeit der DDR war ich in der Opposition. Gerade deswegen bin ich für Demokratie, d.h. kein Mensch und keine Organisation darf allein wegen ihrer weltpolitischen Anschauung diskriminiert oder verboten werden."

Wolfgang Warstat aus Leipzig empfiehlt, nachdem er den Beitrag über die Elbstaustufen gehört hat: "Lassen wir also die Elbe so wie sie ist, in Deutschland und Tschechien. Tourismus und Naturschutz sind doch eine gute Sache."

Fritz Adorf aus Meckenheim hat nicht nur den 70. Geburtstag von Radio Prag mitverfolgt. Radio Taiwan International hat das 20 jährige Bestehen seines Deutschen Dienstes gefeiert und Fritz Adorf war dabei: "Dieser Einladung sind trotz der relativ hohen Kosten und der 13,5-stündigen Flugdauer immerhin 10 Hörer nachgekommen. Doch es hat sich gelohnt. Nach der Jubiläumsfeier im Funkhaus mit vielen Gästen hatte man für uns eine Rundreise an der flachen und dicht besiedelten Westküste zu diversen Sendestationen organisiert.." Und weiter schreibt er: "Die chinesische Küche war reichhaltig und immer frisch. An den Umgang mit den Ess-Stäbchen gewöhnte ich mich schnell, so dass ich auch kein Gramm abgenommen habe."

Thorsten Hein aus Jena hat uns von einer Rundfunkreise berichtet, die schon etwas länger zurückliegt. Thorsten Hein war im August 1998 zu Besuch bei Radio Prag. Damals war er 17 Jahre alt. Er schreibt: "Besonders gerne erinnere ich mich aber an meinen Besuch im August 1996 in ihrem - zumindest damals noch - mit Pater Noster Aufzügen ausgestatteten Funkhaus. Ihre Kollegin Marketa Kachlikova, die damals noch Maurova mit Nachnamen hieß, machte ein Interview mit mir. Das T-Shirt, das ich damals von Ihnen geschenkt bekommen habe, habe ich natürlich auch heute noch, genau so wie meinen Mitschnitt der Ausstrahlung meines Interviews auf Kurzwelle." Die Pater Noster Aufzüge sind übrigens immer noch in Betrieb. Thorsten Hein hat uns zwei Fotos geschickt. Auf dem einen Foto ist Marketa Kachlikova, damals noch Maurova, zu sehen. Aber wer ist die Dame im Aufzug? In unserer Redaktion wusste das leider niemand. Vielleicht erfahren wir es, wenn es auf unserer Internetseite zu sehen ist. Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie wissen, wer die Dame auf dem Foto ist.

Das wars auch schon wieder für heute im Hörerforum. Ich hoffe, Sie schalten auch in 14 Tagen wieder ein. Wenn Sie Fragen, Beschwerden, Wünsche oder Anregungen haben, dann schreiben Sie uns doch an folgende Adresse: Radio Prag, Vinohradska 12, 12099 Praha 2, Tschechische Republik. Sie können uns natürlich auch eine e-mail schreiben: [email protected]. Sowohl dieses Hörerforum als auch alle weiteren Beiträge unserer Sendungen können Sie im Internet nachlesen und auch anhören und zwar unter: www.radio.cz . Mir bleibt nur noch, mich für heute zu verabschieden. Kommen Sie gut durch den Tag und ich würde mich freuen, wenn Sie auch beim nächsten Hörerforum dabei sind.