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Wahlsieger Topolanek bereit zum Verzicht auf Amt des Regierungschefs

Der Vorsitzende der Demokratischen Bürgerpartei (ODS), Mirek Topolanek hat sich erstmals grundsätzlich bereit erklärt, auf das Amt des Ministerpräsidenten zu verzichten, um die Regierungskrise in Tschechien zu beenden. Voraussetzung sei, dass Präsident Vaclav Klaus stattdessen einen parteilosen Experten ernenne, den Topolaneks Partei vorschlage, sagte der ODS-Vize-Vorsitzende Pavel Bem am Sonntag in einer TV-Diskussion im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Ceska televize (CT). Das Staatsoberhaupt will den Auftrag zur Regierungsbildung Ende Oktober nach den Senats- und Kommunalwahlen, die am 20. und 21. Oktober stattfinden, vergeben. Neben der ODS besitzen die Sozialdemokraten (CSSD) des ehemaligen Ministerpräsidenten Jiri Paroubek große Chancen, dieses Mandat zu erhalten. Seit der Parlamentswahl Anfang Juni wird das Abgeordnetenhaus in Prag von einer Patt-Situation zwischen linkem und rechtem Lager blockiert. Topolanek war am Dienstag beim ersten Versuch der Regierungsbildung an der Vertrauensabstimmung gescheitert und hat den formellen Rücktritt seines Kabinetts für kommenden Mittwoch angekündigt. Zur Lösung der Krise schloss der Chefberater von Klaus, Ladislav Jakl, am Sonntag Neuwahlen im kommenden Jahr nicht aus. Auch Ex-Präsident Vaclav Havel bezeichnete dies als besten Weg.

Paroubek: Kabinett sollte sich auf eine Abgeordnetenmehrheit stützen

Im zweiten und möglichen dritten Versuch der Bildung einer neuen Regierung in Tschechien sollte man sich daran orientieren, unter welcher Konstellation man ein Kabinett zusammenstellen könne, das von einer Mehrheit der Abgeordneten unterstützt würde. Das sagte der Oppositionsführer und Chef der tschechischen Sozialdemokraten, Jiri Paroubek, am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK mit dem Verweis darauf, dass er eine solche Mehrheit hinter sich bringen würde. Das wüssten all diejenigen, die jetzt eine so genannte Expertenregierung fordern, nur allzu gut, betonte Paroubek. Er bezeichnete die Haltung dieser Politiker als einen Beweis der Schwäche.

Forum 2000: 40 weltbekannte Persönlichkeiten bei Prager Konferenz zu Gast

Zirka 40 weltbekannte Persönlichkeiten werden bei der zehnten Auflage der Konferenz Forum 2000 zugegen sein, die am Sonntag in Prag vom tschechischen Ex-Präsidenten Vaclav Havel eröffnet wurde. Unter diesen Gästen werden aller Voraussicht nach auch zwei Nobelpreisträger sein: der tibetische Dalai Lama und der amerikanische Schriftsteller Elie Wiesel. Das zentrale Thema der Konferenz wird diesmal die Problematik des globalen Zusammenlebens sein.

Präsident Klaus empfing seinen Vorgänger Havel auf Schloss Lany

Tschechiens Staatspräsident Vaclav Klaus hat sich am Sonntag auf Schloss Lany bei Rakovnik mit seinem Amtsvorgänger Vaclav Havel getroffen. Beim gemeinsamen Mittagessen auf seiner Sommerresidenz hat er ihm zu dessen 70. Geburtstag gratuliert, den Havel am 5. Oktober begangen hat. Vaclav Havel war von Dezember 1989 bis Februar 2003 der Präsident der föderativen Tschechoslowakei und der Tschechischen Republik gewesen, ehe ihn Klaus in dessen zweiter Funktion ablöste.

Tschechiens Kulturminister geht abends nie ohne Pistole aus dem Haus

Der tschechische Kulturminister Martin Stepanek geht abends nie ohne Pistole aus dem Haus. "Was für Musikvirtuosen die Geige, ist für mich meine Glock 17, Luger 9 mm", sagte der 59-Jährige der Prager Zeitung "Mlada fronta Dnes" in einem Gespräch, das in der Wochenendausgabe des Blattes veröffentlicht wurde. Für ihn sei das Schießen "eine Art Joga, eine mystische Angelegenheit", sagte Stepanek, der in den 80er Jahren in München lebte. Beim Wettkampf im Schießstand habe er gar Verteidigungsminister Jiri Sedivy geschlagen. Jedoch habe er zum Glück nie in einer Notsituation zur Pistole greifen müssen, betonte er: "Ein erfahrener Schütze nutzt erst alle Möglichkeiten zur Flucht. Die Waffe ist die letzte Lösung."

Pardubitzer Steeplechase: Erster Sieg für Decent Fellow und Jockey Bartos

Der elfjährige Hengst Decent Fellow mit Jockey Josef Bartos im Sattel ging als Sieger der 116. Großen Pardubitzer Steeplechase hervor, die am Sonntag auf dem Geländeparcours der Elbestadt ausgeritten wurde. In einem spannenden Rennen, zu dem 17 Pferde starteten, verwiesen Bartos und Decent Fellow den fünfmaligen Pardubitz-Gewinner Josef Vana und dessen Pferd Juventus auf den zweiten Platz. Vorjahrssieger Maskul, der vom deutschen Jockey Dirk Fuhrmann geritten wurde, musste seine Ambitionen nach einem Sturz frühzeitig begraben. Die über eine Streckenlänge von 6900 Meter führende Steeplechase war mit einem Preisgeld von 4,5 Millionen Kronen (ca. 160.000 Euro) dotiert.

Wetter: Vorwiegend heiter und bis zu 20 Grad warm

Am Montag ist es in Tschechien zumeist heiter, örtlich ist mit Regen oder Schauern zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen werden 16 bis 20 Grad Celsius erreichen.