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Tschechen meinen: Lebensstandard seit EU-Beitritt nicht gestiegen

70 Prozent der Tschechen gaben bei einer Umfrage des Zentrums für die Erforschung der öffentlichen Meinung (CVVM) an, ihr Lebensstandard habe sich seit dem Beitritt Tschechiens zur EU nicht verändert. Ein Fünftel der Befragten sagte, in den vergangenen zwei Jahren an Wohlstand eingebüßt zu haben. Sechs Prozent empfinden, dass ihr Lebensniveau gestiegen sei. Etwa zwei Drittel der Tschechen bewerten den Beitritt zur Europäischen Union eher negativ, sie befürchten, dass die EU die tschechische Landwirtschaft sowie das kleine und mittlere Unternehmertum zerstören würde.

Tschechen zahlen geringsten Strompreis in Europa

Tschechische Haushalte zahlen für Strom weniger als die Haushalte aller anderen mitteleuropäischen Staaten. Das stellte das Tschechische Statistikamt fest. Die Preise in Österreich, Ungarn und Polen sind nur ein wenig höher, in Deutschland sind sie europaweit am höchsten. Der Preisdruck steigt jedoch bereits. Laut Analyst Tomas Kanka der Gesellschaft Global Brokers entsteht er vor allem durch den grüßten Stromproduzenten CEZ, der innerhalb der nächsten zehn Jahre für mehrere Milliarden Kronen sein Versorgungsnetz modernisieren muss.

Arbeitslosigkeit in Tschechien sinkt

Die Arbeitslosenquote in Tschechien ist im April im Vergleich zum Vormonat um einen halben Prozentpunkt auf 8,3 Prozent gesunken. Das gab heute das Ministerium für Arbeit und Soziales bekannt. Auch im Jahresvergleich ging die Arbeitslosigkeit zurück. Im April 2005 hatte die Quote noch 8,9 Prozent betragen. Den niedrigsten Wert verzeichnet mit rund 3 Prozent aktuell die Hauptstadt Prag; im strukturschwachen Grenzgebiet zu Deutschland blieb die Arbeitslosenquote dagegen bei knapp 20 Prozent.

Polizeiführung von Prag II vom Dienst suspendiert

Wegen des Übergriffs auf die Mitarbeiterin des Regierungsamtes und Kandidatin bei den Parlamentswahlen Katerina Jacques auf einer Demonstration gegen Neonazis am 1. Mai wurden der Vorgesetzte der Bezirksleitung Prag II, Jan Navratil und sein Vertreter Petr Vanecek vom Dienst suspendiert. Polizeipräsident Vladislav Husak eröffnete außerdem am Mittwoch ein Untersuchungsverfahren gegen den Prager Polizeichef Zdenek Bezouska. Dennoch bekräftigte Husak, die Tatsache, dass der Polizist Tomas Cermak die Vertreterin der Grünen geschlagen hatte, weise nicht auf einen Systemfehler bei der Polizei hin.

Tschechische Republik in neuen UN-Menschenrechtsrat gewählt

Die Tschechische Republik wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in den neu entstandenen Menschenrechtsrat gewählt. Dieser soll ab Juni die UN-Menschenrechtskommission ersetzen, die immer mehr in die Kritik geraten war. In ihr waren unter anderem Staaten vertreten, denen selbst Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Der nun gewählte Rat wird jedoch bereits jetzt aus denselben Gründen kritisiert. So sind etwa auch China und Kuba in dem Gremium vertreten. Kenneth Roth, der Direktor von Human Rights Watch, bezeichnete die Einrichtung des Menschenrechtsrates dennoch als "Schritt in die richtige Richtung".

Gemeinsame Ausstellung der Museen Cheb und Marktredwitz

Eine grenzübergreifende Ausstellung über die Herkunft der Adelsfamilie Notthafft hat das Kreismuseum Cheb in Zusammenarbeit mit dem Egerlandmuseum Marktredwitz organisiert. Die Schau wird sich mit dem Leben des Adelsgeschlechts im böhmisch-bayrischen Grenzbereich des Mittelalters beschäftigen, wobei die Familiengeschichte vor allem auf tschechischer Seite, die Alltagsbedingungen im Mittelalter vornehmlich im deutschen Museum gezeigt werden. Das Grenzprojekt wird von der Initiative EU Interreg III und der Stiftung Hans Gutmann unterstützt.

Verbraucherschützer klagen wegen Bankgebühren gegen Ceska sporitelna

Der tschechische Verbraucherschutz-Verband (SOS) bereitet wegen umstrittener Bankgebühren eine exemplarische Sammelklage gegen die Sparkasse Ceska sporitelna vor. Das gab eine Sprecherin des Verbandes heute bekannt. Nach Ansicht der Verbraucherschützer werden einige Gebühren von der Bank unberechtigt erhoben, fallweise ergäben sich Doppelungen mit anderen Gebühren. Die Gebührenpraxis der Banken wird in Tschechien seit langem kritisiert.

61. Jahrgang des Musikfestivals "Prager Frühling" beginnt

Mit einem Gala-Konzert der Tschechischen Philharmonie unter der Leitung von Zdenek Macal begann am Mittwoch der 61. Jahrgang des internationalen Musikfestivals "Prager Frühling". Bis zum 3. Juni sind mehr als 60 Konzerte geplant, darunter auch ein Auftritt des ehemaligen deutschen Chefdirigenten der Tschechischen Philharmonie Gerd Albrecht. Traditioneller Bestandteil des Festivals ist auch ein Wettbewerb der Nachwuchsmusiker.

Das Wetter

Am Donnerstag ist es in Tschechien überwiegend heiter, teilweise in den Morgenstunden neblig. Die Tageshöchsttemperaturenliegen zwischen 19 bis 23 Grad.